Die
Kellnerin entschuldigte sich umständlich, mit der Erklärung, sie
habe Schichtwechsel und wolle deshalb abkassieren. Beim Blick in
seinen Geldbeutel erschrak er und beschloss
wieder einmal, aus dieser Phase der Unproduktivität heraus zu
kommen, - koste
es, was es wolle. Er
wollte wieder anfangen, ernst zu machen und nicht nur Leben zu
erzählen,
weil
das in gewissem Sinne für ihn doch das Erleben voraussetzte und
für seine Clownerien relativ wenig Freiraum ließ (so jedenfalls kam
es ihm bisweilen vor). Es
gab auch andere Momente, in denen er auf seine Phantasie und sein
Wissen setzen wollte – oder
seine Intuition, die ihn dann aber allzu oft im Stich gelassen hatte,
um
ihn schließlich in Zweifel oder gar in Verzweiflung zurück gelassen
hatte.
Er
machte die Türe mit dem großen „M“ darauf hinter sich zu und
dachte dabei an die Krankheiten, die in Form von Bakterien an dieser
Klinke
klebten, die
er gerade in die Hand genommen hatte.
Aus
dieser primär hygienischen Überlegung heraus versuchte er, seinen
Hosenladen mit der rechten Hand zu öffnen und seinen Penis nur mit
der linken Hand zu berühren. Für
ein Autobahnklo war es eigentlich ganz sauber. Es roch auch nicht
diesen typischen Latrinengeruch öffentlicher Bedürfnisanstalten.
Über
die Zigarettenstummel und Schamhaare in den Pissbecken konnte man
hinweg gehen, - es
gehörte hier zum Inventar.
Beim
Blick in den Spiegel erschrak er zum zweiten Mal heute: er fand sich
abgespannt, aufgeschwemmt und gleichzeitig leer, aufgedunsen
von dem Vakuum, mit dem er lange gekämpft hatte, von der Monotonie,
die seine Gedanken immer wieder behämmert hatte und die dazu neigte,
sich in Hektik hinüber zu verwandeln, in Übelkeit,
Hautunreinheiten und jene
Magenschleimhautentzündungen,
die
ihm nun ins Gesicht sahen….
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen