Das
Bewusstsein, dass alles mit allem zusammen hänge, dass in einem
solchen System auch ein Vogel dazu beiträgt, dass auch ökonomische
Leistungen von Gesellschaften ohne Vögel möglicherweise nicht
möglich seien, scheint einem solchen Bewusstsein noch immer, auch in der größten Krise, fremd zu sein.
Dagegen gibt man als Mensch gerne vor, den Lauf der Natur souverän
zu überblicken (woher stammt die Information eigentlich? Naturbeherrschung war im 19. Jahrhundert ein Dogma, - aber heute?),
Aussagen dazu zu machen und sie dem ökonomischen Wohlbefinden, - in
unser Gesellschaft gerne „Wohlstand“ genannt, - unterzuordnen.
Es könnte sein, dass dadurch unser Zeitalter als „Antropozän“
gekennzeichnet sein könnte, d.h. als Zeitalter des Menschen, der
sich alles, auch die Natur der Erde, glaubt, rücksichtslos durchsetzen zu dürfen. In Zeiten der Globalisierung kommt noch das Moment
des Geld verdienens hinzu, wozu sich der Mensch mit seinen
institutionellen Möglichkeiten auch der verschiedenen Institutionen
(z.b. die EU) bedient. Es wird etwas legalisiert, was man unter
anderer Sicht auch als „schwerer Raub“ bezeichnen könnte, was
aber durch ein Rechtssystem abgesichert erscheint, das solche
Praktiken für „normal“ und „legal“ erklärt.
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 13. April 2020
Natur und Mensch
Morgens, wenn ich aufwache,
höre ich nicht mehr den Gesang der Vögel. Es herrscht eine alles
beherrschende Stille. Und das, obwohl die Entfernung von hier zum
Wald nicht allzu groß erscheint. Meinen Vater, mit dem ich mich am Telefon darüber unterhalte, scheint es sehr
geprägt zu haben, dass er bei einer Wanderung mit jemand zu tun
hatte, demgegenüber er den Verlust von Vogelarten beklagte. Alles,
was er daraufhin hörte, war: „Das macht doch nichts aus! Dann gibt
es halt einen Vogel weniger...“ Die kurzfristige Nutzung erscheint
hier als bestimmendes Element. Was sich kurzfristig dem nicht
unterordnet, wird ausgeschieden aus der Erkenntnis und „genutzt“
(womit allzu oft die vollkommene Vernichtung einher geht). Stichwort:
Artensterben. Utilitarismus.
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