Ich
merke, bewusst und unbewusst, wie mich die von vielen TV-Sendern
eingestreuten Werbespots stören. Gewiss, sie sind jetzt wichtig im
Sinne der Ankurbelung der Wirtschaft! Doch scheinen sie mir
überwiegend und in vieler Hinsicht aus einer alten Welt zu stammen,
die wohl so nach Corona nicht ohne weiteres weiter gehen wird, so,
als sei gerade mal eben ein Gewitter vorbei gezogen. Die
Schamlosigkeit dieser Spots stört mich, ihre Gier, das Mieseste im
Menschen anzusprechen, ihre Grellheiten, die ungebrochene
Verherrlichung des Konsums, - all dies wirkt geradezu surreal auf
mich. Ob sich andere Bedürfnisse gebildet haben? Ob Entschleunigung
ein Stichwort ist, das auf die meisten Bürger in einer unerwarteten
Weise gekommen ist? Ob sich die Wertehaltung dahinter etwas
verschoben hat zugunsten dessen, was man als „wirklich wichtig“
in diesem Leben erkannt hat? Ob die Wichtigkeit sozialer Kontakte
jetzt einen anderen Rang einnimmt als zuvor? Ob das Konkurrenzdenken
mit samt seinen Folgen ein wenig eingedämmt ist? „Aufeinander
aufpassen“, könnte das auf einen neuen Wert zeigen?
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