Was mir auffällt: Die
Gesellschaft glaubt ja so fest an Wissenschaft und Statistik! Unser
Alltag ist voll davon und in den Medien wird das Smartphone als
Überbringer solcher Botschaft täglich angebetet, indem es über uns
in mannigfacher Weise verfügt. Nur im Hinblick auf den Klimawandel,
da wird verzögert und nicht ganz ernst genommen. Ob man mal ernst
nehmen sollte, was da ausgerechnet wird, wissenschaftlich bewiesen
und nach allen Regeln der Erkenntniswissenschaft dargelegt? Ob man es sich leisten kann, die Zahlen auf diesem Gebiet zu leugnen? Z.b.
Qartalsberichte, fortwährende Börsenberichterstattung, ja, da sind
Zahlen geheiligt. Aber wenn Wissenschaftler behaupten, dass wir nur
noch drei Jahre haben, um auch nur das Schlimmste zu verhindern, dann
werden sie als „Spassbremse“ tituliert und die Politik setzt einen subcultan vorhandenen und irgendwie
gearteten Optimismus dagegen: „Irgendwie kriegen wir das schon noch
hin. Man muss nur in die menschliche Kreativität und die technische
Innovation vertrauen. Bisher haben wir das immer noch geschafft“.
Dabei ist doch die Grundkonstellation bis zum Erbrechen bekannt: Wir
dürfen nur noch eine bestimmte Menge an Kohlenstoff in die
Atmosphäre pusten. Wenn wir diese überschreiten, wird es warm und
wärmer. Bis zur absoluten Unerträglichkeit. Ob wir solche völlig
legitimen Bewegungen wie „Fridays for Future“ unter diesem
Blickwinkel sehen sollten und viel weniger unter dem der
Schulpflicht? Ob wir einmal in uns gehen sollten und unser Verhältnis
zu Zahlen und „der Wissenschaft“ überprüfen sollten? Ob man
gerade sie auch mal differenzierter sehen sollte und sie nicht mit
einem Heiligenschein versehen entrücken sollte? Ob sie den ökonomischen Bedingungen dieser Gesellschaft nicht auch ausgeliefert ist wie du
und ich? Ob man deswegen etwas mehr auf wissenschaftliche Mehrheiten
und auf Wahrscheinlichkeiten achten sollte?
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