Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 8. Juni 2019

Modewörter

So langsam fällt mir auf, wie sehr und wie oft ich ganz bestimmten Modewörtern begegnen muss. Was sie wohl anzeigen? Da ist beispielsweise das Wort „commited“. Ein Mitglied der deutschen Bundesregierung muss da unbedingt und wie selbstverständlich verlauten, dass es mit anderen Kabinettsmitgliedern „commited“ habe, bestimmte Ziele zu erreichen. Ob so etwas nötig ist? Auch und gerade in Zeiten der Globalisierung? Darin kann ich mit den Genannten gar nicht „committen“, auch wenn sie noch so seriös mit diesem Sprachgebrauch auftreten. Alles ist jetzt auch „eine Herausforderung“. Im Allgemeinen, aber auch ganz besonders in wirtschaftlichen Dingen. Das Wort drückt und drängt sich nahezu überall auf, man kann es kaum noch hören. Es müssen jetzt auch Projekte „aufgesetzt“ werden. Unbedingt. Daran scheint kein Weg vorbei zu führen. Ob das Wort und auch das Verständnis, das ssich daran knüpft, auch aus der Wirtschaft kommen? Managersprech? Naja, alles „Symbolpolitik“. Ein Ausdruck, der, wie ich finde, sehr gut in die derzeitige Politiklandschaft in Deutschland, aber auch in der Welt, passt. Es wird etwas versprochen, das dann später so nicht eingelöst wird. Ein übliches Verfahren in der Politik, das inzwischen so häufig geworden zu sein scheint, dass auch das zugehörige Wort inflationär geworden ist. So geht‘s mit manch anderen Worten auch. Ob da etwas einfach ohne Sinn und Verstand nachgeplappert werden soll, nur um möglichst „cool“ zu wirken? Auch so ein Modewort, das einiges über den obwaltenden Jugendkult aussagen könnte und das ein Anbiedern signalisiert. Wer "cool" sagt, der muss auch "liefern". Haha! 

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