Ein Modebegriff, der
derzeit durch alle Diskussionen von wichtigen Geistern zu wandern
scheint, lautet „Disruption“. Er bedeutet unter anderem das
Abbrechen bisheriger Gewohnheiten und das attraktive, verführerische
Einrichten von neuen Gewohnheiten. Medienepochen und Geschäftsmodelle
durchdringen sich hierbei: Das Internet und die elektronischen Medien
sollen derzeit massiv den Buchdruck und analoge Methoden ersetzen, -
“verdrängen“. Produkte und Angebote werden verdrängt:
Taxifahrten, Buchhandel, Hotelübernachtungen. Es wird dabei von den
Anbietern überlegt: Welche Aspekte sind dabei die konsumptiv gewünschten? Will
ich erst in einen Laden, lange stöbern, will ich mich in welcher
Form beraten lassen? Die Überlegung könnte nun so lauten: Wir
trennen das eine vom anderen und bieten nur noch das Gewünschte an,
das wir in beliebige Dimensionen skalieren. So bringen neue
Geschäftsmodelle traditionelle Wirtschaftszweige in große
Bedrängnis.
Besonders in der Soziologie und in der Wirtschaft, inzwischen aber
auch auf anderen Feldern, spricht man dabei von „Disruption“.
Versucht man im Internet auf Wikipedia dem Begriff auf die Spur zu
kommen, so steht da „Disruptive
Technologien sind Innovationen, die die Erfolgsserie einer bereits
bestehenden Technologie, eines bestehenden Produkts oder einer
bestehenden Dienstleistung ersetzen oder diese vollständig vom Markt
verdrängen.“.
Ursprünglich
kommt der Begriff aus der Evolutionsbiologie.
Wenn
bestimmte Lebensformen plötzlich zurück gedrängt werden, von
Individuen mit vorteilhafteren Merkmalen, dann ist das disruptive
Selektion. Im menschlichen Bereich hieß das beispielsweise: Die
Segelschifffahrt wurde von der Dampfschifffahrt ersetzt, die
Pferdekutschen durch die Automobile usw. Es scheint so, dass
heutzutage eine umfassende Form der Disruption um sich greift.
Digitale Entwicklungen schlagen so stark durch, dass „Disruption“
jetzt überall ein Thema zu sein scheint.
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