Idiologie strukturiert
unseren Alltag. Dabei erscheint mir wichtig, dass uns die neuen
Formen der Versklavung als neue Form der Freiheit verkauft werden sollen. Die
Idiologie sagt: ist das nicht wunderbar? Wie schön ist diese Welt! Sie sind nicht auf eine
Rolle, Verhalten oder Tätigkeit festgelegt, sondern können sich
jedes Jahr neu erfinden. Wie schön für Sie! Ob das für die Weltbevölkerung gilt? Schon die Tatsache, dass jemand keine
ständige Gesundheitsvorsorge hat, sagt einem: Mag sein, dass das
alltägliche Dasein einem Besorgnis, Stress, Kampf auferlegt. Doch
alles bleibt außen vor und etwas wird einem als neue Form der
Freiheit verkauft. Daraus folgt dann etwas.
Die Botschaft ist dabei
nicht nur: Du musst kaufen, sondern du musst freiwillig kaufen. Dem
scheint die Struktur der Herrschaft und der Dominanz zu folgen: Im
Alltag ist der moderne Chef ist ja auch nicht mehr der autoritäre
Chef mit Krawatte. Diese Figuren wollen nicht mal Chef genannt
werden, sondern „Koordinator“ oder so etwas (besonders auch bei Sozialberufen beliebt!). Dahinter steckt aber
eine starke und straff orgenasisierte Autorität. Es gibt keine direkte Dominanz. Sondern eine
indirekte, die wir verinnerlichen sollen. Und so treten relativ
raffinierte Formen der Herrschaft in Kraft. Indem sie sich als
Freiheit verkaufen. Chefs sind ja auch alle für Gleichberechtigung,
Toleranz und Demokratie. Welche Rolle diese Begriffe dann im
firmeninternen Alltag spielen, kann als ganz offensichtlich in vielen
Betrieben besichtigt werden.
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