Ich habe gedacht, ich höre
oder lese nicht richtig. Da schlägt offenbar ein wichtiger Akteur
als Gesundheitsminister vor, dass Pflegekräfte länger arbeiten
sollten. Das würde Wichtiges zur Lösung des Pflegenotstands
beitragen. Ich dachte bisher immer, diese Pflegekräfte würden auch
deshalb leiden, weil sie viel zu viel arbeiten und Überstunden nicht
mehr abbauen könnten. Schlicht: weil Personal fehlt. Doch jetzt lässt der Gesundheitsminister
verlauten, dass er die Arbeitsverhältnisse unter die Lupe genommen
habe und zu dem nun bekannt gewordenen Schluss gekommen sei. Dem
Beschluss zufolge soll in
Zukunft für jede Klinik das Verhältnis zwischen der Zahl der Pflegekräfte und dem anfallenden Pflegeaufwand errechnet
und veröffentlicht werden. Gefährdungen
wegen zu geringer Pflegedichte könnten dadurch ausgeschlossen
werden.
Ich bin baff, auf welche Lösungen das Politpersonal da
kommt. In der Altenpflege sollen den
Verlautbarungen dieses
Gesundheitsminister
nach
13.000 zusätzliche Stellen voll finanziert werden, was im Haushalt
mit etwa 640 Millionen Euro veranschlagt sei. Wenn
ich richtig aufgepasst habe, dann ist ein nicht ganz unwichtiges
Problem, dass diese Pflegekräfte gar nicht existieren. Luftnummer?
Für
weitere Kräfte in Krankenhäusern sei zusätzlich ein dreistelliger
Millionenbetrag vorgesehen. Klasse!
Im Pflegeberuf soll mit zusätzlicher Belastung bis zum 67.
Lebensjahr gearbeitet werden. Toller Einfall! Zumindest scheinen diese Arbeitsplätze sicher zu sein..... Jetzt
sollen sollen Pflegekräfte aus dem Ausland angeworben und
Umschulungsangebote in Deutschland gemacht werden.
Einwanderungsgesetz? Brauchen wir dafür nicht. Ob diese Pflegekräfte
in ihrem jeweiligen Land auch fehlen werden? Egal, wir kaufen sie
alle. Ob das eine neue Form des Kolonialismus wäre? Ich würde mich gerne korrigieren lassen..... Mir
scheint aber ein wesentliches Problem darin zu liegen, dass dieses
Politpersonal viel zu weit von der Realität derer entfernt ist, die
es vorgibt, zu umkümmern.
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