Das Wort und die Relevanz sämtlicher Äußerungen
des Individuums überhaupt
scheint in unserer Gesellschaft doch stark zurück
gegangen zu sein. Dabei wird es nostalgisch immer noch gerne
simuliert, liebevoll gepflegt, in Nischen gezüchtet - stirbt aber
aus. Was vorerst bleibt, sind vielleicht Fragmente, Fetzen,
Verfremdungen (auch in meiner Musik). Erinnerungen, gespeicherte
Intensitäten, vergessene Strukturen, ein nostalgisches Gefühl von
Aufbruch. Anarchisch. Chaotisch. Ich mache mir hier und jetzt auch
keinerlei Illusionen über Formen wie Blogs oder Soziale Netzwerke.
Sie tragen wohl eher zur Banalisierung des Einzelnen bei, - sie sind
Erleichterungen und gleichzeitig geöffnete Schleusen. Der „Einzelne“
(die „Person“) scheint ohnehin selbst sehr stark zu dieser
Entwicklung beigetragen zu haben, indem nämlich heute auch scheinbar
lyrische Texte industriell, arbeitsteilig und geradezu maschinell
hergestellt wurden und zunehmend werden. Der Druck auf die
Tränendrüse ist etwas Gekonntes. Der Wutausbruch wird planmäßig
herbeigeführt (jeweils beim „Durchschnittsuser“). Die
Aufmerksamkeit wird gelenkt. Die Lüge beherrscht unmerklich
vorrückend und die Gedanken verschleiernd das Feld. Es herrscht das
Kollektive, der Schwarm, die Masse, „Big Data“, der Algorithmus,
das kalte Berechnen, - auch gerade der Emotionen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen