Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 18. September 2018

Die große Pleite

Na, das war dann schon ein bisschen alamierend, was da anlässlich der „10 Jahre Finanzkrise“ in der letzten Woche alles verhandelt wurde! Es könnte jederzeit wieder so etwas passieren, so war da vielfach zu lesen, nur würde das diesmal von einer anderen Seite kommen. Offenbar weiß bis heute noch niemand genau, was damals alles lief. Tatsache ist wohl, dass Investmentbanken über Jahre hinweg Geld in den US-Häusermarkt steckten, wobei wohl manches riskiert wurde, was wohl nicht hätte sein sollen. Die Banken zerkleinerten ihre Risikohypotheken, packten sie neu zusammen und verkauften sie scheibchenweise in alle Welt. Ratingagenturen gaben dafür gute Zeugnisse sowie ihren Segen und sorgten offenbar so für den zügigen Abverkauf solcher „Produkte“. So verteilten sie sich im globalen Finanzsystem. 
Ganz vorne war dabei wohl eine namhafte Bank, die Lehmann Brothers. Investoren ahnten etwas von den Risiken dieser Geschäfte und setzten alles gegen diese Bank. Sie trieben Lehmann in den Bankrott. Die Panik, die folgte, ließ die Märkte erschaudern. Die Börsen stürzten ab. Millionen Menschen verloren ihre Jobs. Aber es hätte wohl noch viel schlimmer kommen können. Der Staat half aus, kaufte auf und stützte. Viele Milliarden wurden von ihm ausgegeben, weil die wacklig gewordenen Banken sich selbst nicht mehr helfen konnten, sich gegenseitig auch nicht mehr trauten und nun für „systemrelevant“ erklärt wurden, d.h., sie waren zu groß, als dass man sie hätte einfach pleite gehen lassen können. Im Jahrzehnt nach dieser einschneidenden Pleite wurden milliardenschwere Strafen verhängt. Regeln wurden verschärft. Rettungsfonds wurden geschaffen. Doch die Risiken seien mindestens genauso groß wie vor der Krise von 2008, so war zu lesen. Sie lauern nur anderswo.
Zum Beispiel in den gigantischen Schulden, die viele Staaten aufgetürmt hatten, um Banken zu retten. Und dann die Folgen: Griechenland musste mit fast 290 Milliarden Euro dreimal von den anderen Euro-Ländern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gerettet werden. Mehr als 40 Jahre soll Athen jetzt noch eisern sparen, um Schulden abzutragen - kein Land der Welt hat das je geschafft. Und die Zeichen sind nicht gerade günstig.
In Italien beispielsweise beläuft sich der Schuldenstand auf 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Populisten-Regierung ist dabei, die Haushaltslöcher durch Mindesteinkommen, Rentenerhöhungen und Steuersenkungen noch zu vergrößern. Der Euro-Rettungsschirm wird wohl nicht groß genug sein, um Italien im Ernstfall aufzufangen. Es drohen Immobilienkrisen und und und.....wo soll man seine paar Kröten parken, damit sie nicht demnächst vernichtet werden, zum Nutzen der üblichen Nutznießer, die alle kennen? Es könnten sich gigantische Crashs abzeichnen, so manche „Experten“. Apocalypse now. Doch welche Möglichkeiten haben wir? Offenbar nicht allzu viele, so heißt es.

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