Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 9. September 2018

Herrschaft der Algorithmen?

Der freie Wille? Eine alte Streitfrage, gerade in der Philosophie. Haha. Ich sehe schon, wie die Auskenner die Augenbraue hoch ziehen.... Die einen behaupten, dass alles determiniert, also festgelegt sei: durch Gene, Umwelt, Gehirnstrukturen, Chemie, Normen.... Die anderen halten am freien Willen fest, weil der dem mündigen Bürger immanent sei, das heißt, ein wesentlicher Bestandteil seines Seins. Nun scheinen noch die digitalen Herrschaftsformen hinzuzukommen, die mehr oder weniger indirekt den Menschen zu entmündigen scheinen. Algorithmen scheinen unser Dasein in Zukunft zu bestimmen: und diese Zukunft hat schon angefangen. Wahrscheinlichkeiten, mit denen ein bestimmtes Ereignis eintritt, welche Nachrichten wir lesen und welche Konsumartikel wir kaufen, wie wir von Behörden belangt werden und welche Partei wir wählen: alles automatisiert und nach Wahrscheinlichkeit vorhergesagt. Wo da ein Bedürfnis nach Über- und Durchblick bleibt? Nach „Grundwerten“? Demokratie? Wie wohl die Juristerei damit umgeht? Ob das alles auch eine Machtfrage ist? Wem bedeutet dies etwas Konkretes? Wer einen praktischen Versuch mit Algorithmen unternehmen will, startet seine Suchmaschine. Selbst ihre Ergebnisse erscheinen verdeckt und ihre Kriterien erschließen sich möglicherweise nicht so schnell. Tatsache ist, dass Algorithmen vieles sogar besser zu wissen scheinen, als wir selbst. Der Mensch wird bei ihnen eine vorhersagbare Masse, die es zu steuern gilt. Doch nach welchen Kriterien? Ob "der Staat" diese vorgibt, wie jetzt bereits in einigen Ländern? Oder Firmen? Oder "Experten"?

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