Der
freie Wille? Eine alte Streitfrage, gerade in der Philosophie. Haha. Ich sehe schon, wie die Auskenner die Augenbraue hoch ziehen.... Die einen behaupten, dass alles determiniert, also festgelegt sei:
durch Gene, Umwelt, Gehirnstrukturen, Chemie, Normen.... Die anderen
halten am freien Willen fest, weil der dem mündigen Bürger immanent sei, das heißt, ein wesentlicher Bestandteil seines Seins.
Nun scheinen noch die digitalen Herrschaftsformen hinzuzukommen, die
mehr oder weniger indirekt den Menschen zu entmündigen scheinen.
Algorithmen scheinen unser Dasein in Zukunft zu bestimmen: und diese
Zukunft hat schon angefangen. Wahrscheinlichkeiten, mit denen ein
bestimmtes Ereignis eintritt, welche Nachrichten wir lesen und welche
Konsumartikel wir kaufen, wie wir von Behörden belangt werden und
welche Partei wir wählen: alles automatisiert und nach
Wahrscheinlichkeit vorhergesagt. Wo da ein Bedürfnis nach Über- und
Durchblick bleibt? Nach „Grundwerten“? Demokratie? Wie wohl die
Juristerei damit umgeht? Ob das alles auch eine Machtfrage ist? Wem
bedeutet dies etwas Konkretes? Wer einen praktischen Versuch mit
Algorithmen unternehmen will, startet seine Suchmaschine. Selbst ihre
Ergebnisse erscheinen verdeckt und ihre Kriterien erschließen sich
möglicherweise nicht so schnell. Tatsache ist, dass Algorithmen
vieles sogar besser zu wissen scheinen, als wir selbst. Der Mensch
wird bei ihnen eine vorhersagbare Masse, die es zu steuern gilt. Doch
nach welchen Kriterien? Ob "der Staat" diese vorgibt, wie jetzt bereits in einigen Ländern? Oder Firmen? Oder "Experten"?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen