Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 27. Juni 2017

Beobachtungen zum Heraufdämmern eines neuen Populismus (5)

Es scheint ein neues Schimpfwort zu geben in den Talkshows, zu denen sowieso immer nur dieselben Nasen eingeladen werden. Das Schimpfwort heißt „Populismus“. Nach Belieben kann es mit „Rassismus“ oder „Nazis“ ergänzt werden. Kann man machen, spricht für sich. Stereotypen. Reflexe. Was mich stört, ist die vollkommene Ahnungslosigkeit dieser Leute, die etwas von „oben“ zu betrachten scheinen, was sie aber in der Realität kaum kennen, sondern nur von ihren Referenten oder Assistenten zugetragen bekommen. Diese Talkshow-Diskutanten können sich selten in eine andere Realität hinein versetzen, in der das Geld grundsätzlich eine andere Bedeutung hat, in der Armut konkret wird und das alltägliche Leben bestimmt. Sie leben in anderen Selbstverständlichkeiten. Ein gewisses Maß an Populismus pflegen auch die bundesdeutschen Parteien, die doch alltäglich nach den Umfragen schielen und um das „Ankommen“ sowie ihr „Image“ so stark besorgt sind. Bei Fernsehleuten entspricht dem das Schielen nach "Quoten". Den jeweiligen Generalsekretären der Parteien einmal zuzuhören, kann hier lehrreich sein. Sie und die sie umgebenden Lakaien scheinen oft einer selbsternannten „Elite“ von Anpassern, Karrieristen und öffentlichen Lautsprechern anzugehören. Sie verkünden von oben herab ihre „Weisheiten“. Wer sie nicht teilt, wird oft mit den oben genannten Ausdrücken/Kategorien bedacht. Dem Volk aufs Maul zu schauen, wie es auch etliche Linksableger fordern, scheint inzwischen aber eine Art Todsünde zu sein. Man weiß es besser, egal was. Man ist besser informiert, man sieht sich als „Experte“. Man vertritt gleichzeitig die Mehrheit.  

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