Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 3. Juni 2017

Menschen(ver)führung (3)

Welche Charaktereigenschaften sollten fähige Manager haben? Sollten sie auf gewisse Weise „verrückt“ sein? Es sollte ihnen beispielsweise nichts ausmachen, Kinder in Indien arbeiten lassen, um den Gewinn zu steigern. Sie sollten im Kopf schnell sein, ausgesprochen egoistisch, charming und bezaubernd, ohne Moral und gute Redner. Sie sollten bei aggressiven zwischenmenschlichen Begegnungen überlegen wirken, sich und ihr Pläne gut verkaufen können und sie sollten - sehr überzeugende Lügner sein. Sie sind oft Leute, denen man sich und wichtige Entscheidungen anvertraut, gleichzeitig sollten sie Skrupellosigkeit ausstrahlen.
Da ist zum Beispiel Richard Fuld, Spitzname „Gorilla Fool“, der einstige Bankenchef von Lehmann Brothers. Er galt als ein Mensch, wie wir ihn mit seinen Merkmalen oft bei Mitgliedern der dunklen Triade finden. Dazu gehören die Persönlichkeitsmerkmale Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Das Modell wurde von den kanadischen Psychologen Delroy L. Paulhus und Kevin M Williams im Jahr 2002 entwickelt. Diese Menschen zeichnet oft ein gefühllos-manipulativer Stil aus. Besonders Führungskräfte scheinen sich eines solchen Stils oft zu befleißigen. Dieser ist offiziell in unserer Gesellschaft nicht erwünscht, gleichzeitig scheint er aber zu großem Berfufserfolg zu führen. Richard Fuld predigte die grenzenlose Gier und
hatte einen ausgestopften Silberrücken in seinem Büro in voller Größe. Das machte den Leuten, die mit ihm zu tun hatten, Angst - und strahlte Bedrohung aus. Sein Gebaren entsprach dieser Anmutung voll und ganz. Seine Wutausbrüche waren legendär. Nicht nur dies ließ viele Menschen, die mit ihm zu tun hatten, zu dem Schluss kommen: „Der ist verrückt“. 

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