Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 25. Juni 2017

Alltags-Kommunikationen

Ich war gestern wieder einmal mit dem Auto beim Discounter und es glich geradezu einem Horrortrip. Ich hatte schon beobachtet, wie zwei Autos aufeinander gefahren waren und hatte mich aus der Ferne gewundert. Doch mittlerweile wundere ich mich gar nicht mehr. Da werden Autotüren geöffnet, da wird gedankenlos an Autos vorbei gegangen, da wird in Parklücken hinein- und herausgefahren: ohne jeden Blick für den anderen, der ja auch nur einkaufen will. Rücksicht, Abstimmung mit dem anderen scheint völlig abwegig in dieser Gemengelage. Man selbst ist im Recht, - und das immer. Ich komme aus dem Verkaufsraum und darf eine Schramme an meinem Auto besichtigen. Wer das wohl war? Niemand? Hm, sieht nicht so aus. Man ist vorsichtig, vielleicht schon übervorsichtig und macht gerade dadurch einen Fehler. Denn man fährt ganz ganz langsam aus der Lücke und wird gerade dadurch für diejenigen unsichtbar, die mit so viel Rücksicht gar nicht rechnen. Da wird geradeaus gefahren, weil man ja im Recht ist, - oder wenigstens das von sich glaubt. Ob von der Seite jemand mit höchster Vorsicht aus seiner Lücke heraus fahren will, ist da unerheblich. Man will in eine Lücke fahren und genau in diesem Moment geht eine Türe auf und versperrt natürlich alles. All das, was einem vielleicht als Raum fürs Parken hätte dienen sollen. Man ist gezwungen, rückwärts heraus zu fahren und schaut natürlich sehr aufmerksam nach rechts und links. Doch das Unheil nähert sich von hinten. Zack, Schepper! Ausstiege, wütendes Faustgeballe......Man will zurückstoßen, doch genau in diesem Moment geht jemand dazwischen, schaut nicht rechts, schaut nicht links, ist nur im Recht. Ob ihm das etwas nützte, wenn er angefahren würde? Ok, das Smartphone mit seinen äußerst wichtigen Nachrichten ist klar wichtiger....im Zweifel tut's der starre Blick aufs Kommunikationsgerät..... 

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