Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 18. März 2016

Doping für alle

Jetzt werden ständig neue Dopingfälle bekannt. Selbst absolute Spitzensportler und Bestverdiener scheint es zu treffen. Sie fliegen auf in ihrer nach außen zur Schau getragenen Unschuldigkeit, ihrer selbstgefälligen Wurstigkeit und in ihrem allgefälligen Aussehen. Ob sowas interpretationsbedürftig ist? Gesellschaftsformationen versuchen sich zu legitimieren und ihre Überlegenheit in der Öffentlichkeit zu beweisen. Per Betrug natürlich. Automobilkonzerne mit Beteiligung der öffentlichen Hand machen's vor. Es kann womöglich auch auf einen großen Leistungsdruck hinweisen, dem sich auch ganz „gewöhnliche“ Teilnehmer der Arbeitswelt, oder gar Politiker (!), ausgesetzt fühlen. Mehr aus sich herausdrücken, kleine Wehwechen überspielen, früher aufstehen, mehr leisten, sich und sein Schaffen besser verkaufen, sich optimieren, das soll auch und gerade die Arbeitswelt drücken, deren Inhalte sowieso immer mehr verdichtet erscheinen. Wer etwas verdienen will, sollte bereit sein, sich mit genau diesem System identifizierend kaputt machen dafür und sollte bereit sein, sich zu ruinieren, denn wir stehen ja in einem „globalen Wettbewerb“, so die Industrie. Das Ego wird dann völlig egal, ist dann nur noch Mittel zum Zweck, sich für den besseren Profit unterzuordnen. Die Company ist alles, Du bist nichts. Was lässt man da zu? Ist das das Ziel? Wer drückt das durch? In welcher Logik steht das? Ist's ein Rückschritt oder ein Fortschritt, der jedem Einzelnen mehr Autonomie gewährt? 

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