Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 9. März 2016
Prominenz und Solidarität
Mich regt das langsam auf, wenn Prominente und
Mediengehätschelte „ihrer Solidarität“ Ausdruck geben. Sie sind
es, die in keiner Konkurrenz um Wohnraum oder Arbeitsplätze stehen.
Sie behaupten, es ginge diesem Land so gut wie nie zuvor – und
meinen doch nur sich selbst. Mit sozialen Abgründen scheinen sie
wenig zu tun zu haben. Mit sozialen Verwerfungen und einer steigenden
Zahl von Armen: das ist nicht ihre Welt, das kommt offen zum
Ausdruck. Sie sind abgeschottet in ihrer Prominenz. Die Polarisierung der deutschen Gesellschaft ist voran geschritten, ohne dass es diesen grinsenden Gutgehern so richtig
bewusst geworden ist. Man kann inzwischen durchaus von Skepsis erfült sein,
ohne gleich eine Nazi oder Rechtsaußen zu sein. Man kann die
gegenwärtige Krise als eine Art Auswuchs einer allgemeineren Krise
des Sozialen und der Sichtbarkeit einzelner Probleme deuten. Man kann sich bewusst sein, dass es letztenendes ums Geld und um die Pfründe gewisser Leute geht. Man kann
diejenigen, die das zur Sprache bringen, wenn auch erkennbar aus
wahlkampftaktischen Gründen, sehr wohl ernst nehmen. Weil man mit
brutaler Härte gezwungen ist, die eigene Lage und deren materiellen
Folgen ernst zu nehmen.
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