Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 29. Februar 2016
Dada (3) Wort Sprache Interesse
Jetzt erst wieder war aus Anlass eines Jubiläums viel die Rede von Dadaismus. Er wurde hauptsächlich als ein
historisches Phänomen der Kunstgeschichte gedeutet. Dabei hätte er
auf einigen Feldern möglicherweise wieder eine ganz neue Aktualität.
Besonders in seiner Theorie. Die aten Gedankensysteme waren damals
nach dem Ersten Weltkrieg zusammen gestürzt. Gebonkt. Die
Gesellschaft hatte sich in allem beschleunigt und dabei etwas die
Orientierung verloren. Ob dieser Zustand nicht in Manchem unserer
heutigen Realität ähnelt? Ob die Sprache nicht entwertet und
entwürdigt ist von sie durchstechenden kommerziellen Interessen? Wer
weiß denn noch, wann was mit einem Wort verbunden ist. Mir klingt
immer noch, ohne dass ich das will, der leicht hysterische Ton eines
Werbespots im Kopf, der mit seiner gestellten Ungestelltheit an die
Realität zum Zwecke des Verdienens heran will. Vertrauen durch Fehler simulieren. Denn die Realität ist fehlerhaft. Ist nicht verboten,
gehört zu unserer Marktwirtschaft. Ob das aber nicht doch auch eine
Frage des richtigen Maßes ist? Ob dieses – gemessen an den
Fähigkeiten des Menschen – nicht längst überschritten ist? Ob
die überall präsente Anwesenheit der Werbung etwas mit unseren
Köpfen macht? Ob die Sprache schleichend etwas anderes wird? Ob der
Dadaismus sich damals nicht gewehrt hat, gegen eine politische und
idiologische Überfrachtung der Sprache? Mit seinen Mitteln? Mit der Phantasie? Ob so
etwas ob der kommerziellen Überfrachtung der Worte nicht sehr gut in unsere
Zeit passt? Es sind doch die schönsten Formulierungen längst
entfremdet, Spezialisten verstehen sich darauf, sie zu GEBRAUCHEN,
sie zu benutzen, etwas aus uns damit hervor zu locken: ein Gefühl,
eine Gestimmtheit, die uns einem Kauf geneigt machen soll. In Bände,
in Schubladen gesperrt, digital eingelesen, allzeit als
Informationspflicht verfügbar gemacht, als Zwang zur Optimierung,
unseres Selbst, unserer Umstände......
Sonntag, 28. Februar 2016
Spassgesellschaft
Moderne Harlekins verkaufen sich um die Wette. Machen
Scherze, spielen mit der realen Umgebung, führen etwas vor. Sie
haben die lustige Zipfelmütze auf und verkaufen genau das, diese
Pose, - wie einst ihre Vorfahren. Niemand nimmt sie ernst, denn sie
sind ja die Harlekine. Sie halten Leuten den Spiegel vor und die, die
sich darin sehen, nennen das „Freiheitliche Grundordnung“. Jeder
kann lachen, so lange er will. In der „Privatheit“. Es ist
dadurch noch mehr entwertet als früher. Es ist völlig bedeutungslos
geworden, eine Belustigung, Teil eines herrschenden Hedonismus. „Ich
will Spass“, damit sang sich schon ein Sänger vor vielen Jahren prophetisch in
die Hitparaden und gab damit ein Motto aus. Es ist dies ein Teil der real existierenden und umwerfenden Gewalt. Selbst schuld, wer damit Probleme hat. Soll er ein Geschäft daraus machen
und seine Verzerrungen als Narretei verkaufen. In dieser neoliberalen
Gesellschaft ist alles zu kaufen und zu verkaufen, das scheint
„alternativlos“. Experten gerieren sich als Spezialisten dazu.
Werbespots führen eine geschönte Realität vor und erzielen ihre
Wirkung. Man fragt sich, ob man träumt. Das kann doch nicht wahr
sein, - ist es aber. Das gilt, nichts anderes. „Pursuit of
Happiness“ möglich machen, selbst das ist ein Traum der
Vergangenheit, ausgeträumt in den USA als Folge einer Flucht aus den
alten Verhältnissen. Aus dem alten, beengten Europa. Was aber heute
tun? Dämmernd resignierend in sich verschwinden?
Samstag, 27. Februar 2016
Komödie Comedy Life
Ich verschwinde in der Bedeutungsebene einer
Comedy-Sendung, ich sehe offenbar alles mit einem humoristischen
Abstand. Ich muss lachen, ich nehme wenig oder gar nichts mehr ernst.
Ich löse mich von der Realität um mich herum und täusche mich mit
anderen. Ich lasse mich animieren. Es erfasst mich eine Leichtigkeit.
Doch die Sendung ist plötzlich aus und die raue Wirklichkeit fasst
einen an. Ich habe noch Probleme, verschiedene Dinge um mich herum
ernst zu nehmen. Schon den aprupt folgenden Programmhinweis, den
„Trailer“, finde ich urkomisch. Ist aber gar nicht so gemeint.
Ich bin in die einzige Situation hinein gerutscht, die mir als solche
eine Zeit lang Probleme macht. Ich erkenne sie nicht richtig, diese
Situation. Ich finde ihre Figuren lächerlich. Ich bin nicht
rechtzeitig zurück gekehrt in die „wahre“ Bedeutung. Ich bin
wohl kein Realist. Die humoristische Deutung hat mich gekriegt, sie
hat mich offenbar ganz erobert, - für eine gewisse Zeit. Ich bleibe
am Fernseher und sehe Nachrichten. Wie grotesk, das alles! Und diese
Figuren! Die meinen es ernst! Letztenendes reden sie immer vom Geld,
nur ich scheine diesen „Ernst des Lebens“ zu verkennen. Was ist
das? Kneif mich! Ausgerechnet ich abgehoben? Von einem
„Programmplatz“ angeregt? Das geht gar nicht. Absurd. Bizarr. Was
ist das?
Freitag, 26. Februar 2016
Unkrautvernichtungsmittel (2)
Das nach dem Reinheitsgebot gebraute deutsche Bier
soll Glyphosat beinhalten? Gleich etliche Biermarken? Krebserregend soll es dadurch zumindest
indirekt sein? Das schlagen die Schlagzeilen in uns hinein. Ein einschlägiges Institut soll dies ermittelt haben. Ja ist
denn Glyphosat nicht schon seit längerer Zeit umstritten? Als
Unkrautvernichtungsmittel, das den armen gebeutelten Bauern zunächst
einmal sehr viel nützt, indem es alles vernichtet, was der Ernte
schädlich werden könnte. Indem es dann aber nicht einfach
verschwindet, sondern langsam in den Boden und dann ins Grundwasser
einsickert, wo es bewirken könnte, dass alles und jedes damit
kontaminiert sein könnte? Aber das ist ja genauso wie bei der Luft,
die Dieselmotoren gewisser Konzerne verpesten, alles Gemeingut. Daran
kann sich jeder bedienen, das gehört niemanden, sondern nur allen.
Davon gibt es unendlich viel. Überall. Massenhaft. Und was allen
gehört, kann nichts wert sein, - so die gängige
Wirtschaftsidiologie. Dass hier nicht schon längst ein Umdenken
eingesetzt hat, oder wenigstens nur sachte begonnen hat, ist ein
Skandal. Schon seit Jahren ist bekannt, dass Glyphosat zumindest
fragwürdige Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte. Natürlich
haben seinen Einsatz zuständige Behörden abgesegnet und
einschlägige Institute bezweifelt. Genauso lief es womöglich beim
Diesel-Abgasskandal. Jeder schien Bescheid gewusst zu haben. Ob da
ein System dahinter steckt? Ob da ein grundsätzlicher Fehler der
Anschauung dahinter steckt? Natürlich alles halb so schlimm, wir
setzen einfach die Grenzwerte herauf, so werden jetzt offizielle
Stellen wieder verbreiten. Beruhigung ist oberste Pflicht. Für
dieses Ziel wird alles in Kauf genommen. Und das Gesicht verlieren
sollte möglichst auch niemand. Was dies betrifft, hat es zumindest
mit den Möglichkeiten dazu zu tun. Dies wiederum hat mit Macht zu
tun. Ob vielleicht ein gewisses wirtschaftliches Interesse dahinter
steht? Eine Rolle spielt. Ob dieses wenigstens geäußert und benannt
werden sollte? Ob der Erhalt eines wie auch immer gearteten und wem
auch immer nützenden „Wohlstands“ einen Verzicht auf Gesundheit
rechtfertigt? All diese Überlegungen müssten eigentlich offener und
transparenter geäußert und diskutiert werden. Womöglich wären
Wohlstandsbürger mit einem solchen Tauschgeschäft sogar
einverstanden, nach dem Motto: was letztenendes Arbeitsplätze
sichert, sichert auch den „Wohlstand“. Doch ob ein Täuschen und
Schönreden der richtige Weg ist? In welchen naheliegenden Interessen dies freilich liegt, müsste dann wohl auch gefragt werden.
Unkrautvernichtung: wem nützt sie? Und wie? Welche Mechanismen
kommen hier zum Tragen? Wer greift dafür auf was zu? Welche Mittel
werden dafür eingesetzt? Immerhin gehen jetzt einmal diese
Schlagzeilen vom geliebten Bier durch die deutsche Medienlandschaft.
Donnerstag, 25. Februar 2016
Parlamentarische Gepflogenheiten
Hat jemand neulich die Diskussion im Bundestag über
Flüchtlingspolitik verfolgt? Es saßen tatsächlich nur gelangweilte
Staatssekretäre auf den Regierungsbänken herum, - sämtliche
Minister samt der Bundeskanzlerin glänzten durch Abwesenheit. Mir
scheint: so geht das nicht! Gar nicht. Ein solches Verhalten spricht
Bände darüber, welche Wichtigkeit einer solchen Diskussion
zugemessen wird. So etwas bedeutet darüber hinaus eine krasse
Missachtung des Parlaments und der Volksvertretung. Die Opposition
führte auf diese Weise Monologe. Sehen so parlamentarische
Grundwerte aus? Ich bin schockiert. Dass Kipping am Montag in einer TV-Talkshow den Vorschlag eines Sozialmoratoriums machte, was also ein
Versprechen der Regierung bedeuten würde, dass etwa die Renten nicht sinken und
beispielsweise die Krankenkassenbeiträge nicht steigen würden und
so ein Stimmungsumschwung herbei geführt werden könnte, - ging
vollkommen im allgemeinen Gelaber unter. Oder sollte es untergehen?
Oder sollte es einfach deshalb nichts bedeuten, weil die Vorsitzende
der Linken diesen Vorschlag vorgebracht hatte? So manchem fällt das
schon auf. Die selbsterklärten „Eliten“ scheinen sich auch in
wichtigen Fragen noch immer arrogant zu geben. Ob das zur allgemeinen
Gesprächskultur unter Demokraten beiträgt?
Mittwoch, 24. Februar 2016
Dienstag, 23. Februar 2016
In Arizona
Gestern die Saguaro-Wüste in Arizona, im Fernsehen.
Ganz nah ran. Und dann die Überschau. Ich erkannte sogar das Gebirge
wieder. Viele Gefahren. Als wir dort waren, empfand ich sie gar
nicht. Ich fühlte mich beschützt in dieser Gegend, wurde scheinbar ein Teil von ihr, erlebte sogar so etwas
wie Glück. Wir fuhren in den Jahren damals ein paar mal durch den Westen, und alle
um uns herum waren sehr freundlich. Selbst die Polizisten gingen sehr
easy und locker mit einem um, fast freundschaftlich. Das Tolle am
US-amerikanischen Westen ist, dass nahezu jede Ecke so wunderbar
erschlossen ist, dass man überall hinfahren kann. Das ist viel wert für jemand, der nicht viel Zeit hat. Jaja, das
Autofahren ist schädlich, gewiss. Aber es bringt, sinnvoll genutzt, auch einen Nicht-Survivor in solche Gegenden, in die Wildnis, in die Ruhe, in die Einsamkeit, es lässt einen für Europäer ungewöhnlichen Tieren begegnen und es
kann einem ein Land, einen ganzen Kontinent erschließen. Im
Rückblick erkenne ich umso deutlicher die Gefahren, von denen wir
umgeben waren, die aber selbst ich Angsthase nicht so empfunden habe.
Ich erinnere mich an manche gewaltigen Gewitter, die sich zu einem
großen Umgemach hätten auswachsen können. Haben sie aber nicht.
Ich war behütet und habe etwas von der Großartigkeit dieser Natur
erfahren dürfen. Dieser Einsamkeit. Wie sehr sie mich beeindruckt hat! Die
Weite erfahren! Die Größe und Großzügigkeit. Können und dürfen. In den Kopf bringen. Das ist großartig und eine ganz
große Erfahrung meines Lebens. Überall herankommen, auch in der
kurzen gegebenen Zeit, andere Horizonte und ihr Abbild im
Bewusstsein, ihre Einflüsse, seltsame Mythen und ihre Vorbilder, Vorlagen, das
nötigte einem nicht nur Respekt ab, sondern machte einem vieles
verständlicher. Auch viele Eigenarten der US-Amerikaner werden einem
ob dieses Kontextes verständlicher. Der amerikanische Westen ist
absolut großartig!
Montag, 22. Februar 2016
Viva Europa!
Es ist Zeit, sich auf Europa zu besinnen. Und diese Perspektive für sich wiederzuentdecken. Es gilt, sich nicht unbedingt auf
die EU zu besinnen, die ihr Ziel völlig ohne verstehenden Verstand und einfühlsame Demut politisch umzusetzen versuchte. Ein
weites Thema, was da alles misslungen ist. Nur: wir fühlen uns nahe.
Wir hier und die in Paris. Ich liebe Paris. Ganz und gar. Ich liebe
auch London. Auch Lisboa und Florenz, Rom und Neapel. Ich fühle
Gemeinsamkeiten. Ich habe voller Liebe darauf geblickt und war da. Habe zu verstehen versucht. Da ist ein starkes Gefühl und eine Verbundenheit jenseits aller
politischen Stolpereien und permanenter Korruptiönchen. Da sind die
Volkstribunen und großen Verdummer. Die Hasserfüllten und eitlen Alphas. Die Karrieristen aller Richtungen, die Europa nur als Vehikel benutzen wollen. Man sollte ihnen nicht
nachhängen. Schwätzer und völlig verkrachte Illusionisten sind es.
Nationalstaaten sind vorbei und können lässig aus ihrer Kultur heraus leben. Sich ihrer Eigenheiten bewusst - Selbstbewusst. Ich
will mich in Rom zuhause fühlen ohne den Dortigen etwas von ihrer
Eigenheit zu nehmen. Im Gegenteil. Der lächerliche
Gleichmachungswahn macht uns noch längst nicht gleich, auch wenn das unter den grauen Vollzugsfiguren akzeptiertes Credo zu sein scheint, das sie allen andren nicht mehr zu erklären brauchen. Ja, ich liebe auch Budapest!
Genoss die dortige Aussicht, latschte bei brütender Hitze durch die
Stadt und versuchte, ihre eigene Atmosphäre in mich aufzunehmen. Ich
ließ den Stephansdom auf mich wirken. Schlenderte durch das
Judenviertel. Das alles löst keine Probleme. Ich weiß. Aber es ist
etwas, auf dem viele schon aufgebaut haben. Ich bin stolz auf diesen
Kontinent, der dieser Welt nicht nur geschadet, sondern ihr auch
genützt hat. Der ihr etwas gegeben hat. Viva Europa!
Sonntag, 21. Februar 2016
Maybe Marylin
Wer
oder was war Marylin Monroe? Die Summe aus Mythos und ihrem kleinen
Ich? Wenn sie in einem bestimmten Hotelzimmer saß, einsam und
getröstet von einem Gigolo, musste sie den Verlust aushalten, nur
noch ein Ich zu sein. Die Subtraktion des Mythos tat weh, er war
einfach nicht herein zu nehmen in ihre Alltäglichkeit. Er trat immer
nur in der Öffentlichkeit hinzu. Darin war sie das Sex-Symbol, die
Verkörperung des Traums von Millionen von Männern, sie war der
Körper, der die Rolle diktierte, die sie uns zu spielen hatte, - in
der Welt und im Film. Sie suchte die Rehabilitierung ihres Geistes,
ihres Kopfes an der Seite von Intellektuellen. Sie reagierte normal,
d.h. wie ein sensibler Mensch und - schluckte Tabletten.
Samstag, 20. Februar 2016
The Decline of.......
Die Anbetung von Stars und Superstars auf allen
Gebieten, das Herbeireden von Führern, die Sehnsucht nach den
einfachen Lösungen, die Doppelzüngigkeit und die als pragmatische Realpolitik daher kommende moralische Dekadenz
des politischen Entscheidungspersonals, das Erstellen von bewacht-bewehrten Festungen für die Reichen (auch Länder), das alles sind Indikatoren
für den Zerfall, dem gerade auch Europa ausgesetzt ist, das der
relativen Einigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika ohnehin nichts als
allzeit verhandlungsbereite Schwäche entgegen zu setzen hat. Putin,
Erdogan und ähnliche Figuren scheinen ganz auf konventionelle
militärische Stärke zu setzen, die Fakten schafft. Ein Niedergang scheint insofern wieder ein Thema geworden zu sein, das gewisse rückwärts gewandte politische Gruppierungen für sich zu nutzen suchen. Einstige
Leitfiguren wie Joseph Beuys, der zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Deutschland zählte, der in allen Menschen Künstler sehen
wollte und die Demokratisierung der Kunst zu wollen vorgab, sind
längst selbst (unter sehr tätiger eigener Mithilfe) zu Superstars erklärt worden, die mit ihren Werken auf dem dazugehörigen Markt gewaltige Preise erzielen
und sich dadurch selbst kompromittiert haben.
Freitag, 19. Februar 2016
Entscheidertreffen in der EU
Verschoben, vertagt, aufgeschoben, - beim nächsten
Mal: das Muster ist von der EU und ihren seltsamen
Gipfelinszenierungen längst bekannt. Das Griechenland-Beispiel hat
dafür reichlich Anschauung geliefert. Ach, und was sind schon zwei
Wochen! Für Häuptlinge gar nichts. Für ihre Untergebenen viel
Geld. Die Häuptlinge lassen Nachtsitzungen simulieren und treten
anschließend mit scheinbar übernächtigten Gesichtern vor Kameras,
um das Nichts zu verkünden. Oder sie rauschen nach versuchter
Erpressung voller Wut aus dem Tagungszimmer, um nach einer weiteren
Schamfrist doch mit allem einverstanden zu sein. Im Interesse der EU
natürlich. Nun ja, die Rituale sind bekannt und wer ihnen das noch
abnimmt, ist selbst schuld. Das ging alles völlig in die falsche
Richtung, seit die Gründungsväter einst Europa versuchten. Europa
ernst zu nehmen, würde etwas anderes bedeuten.
Donnerstag, 18. Februar 2016
Mittwoch, 17. Februar 2016
Auf dem Weg nach und von der EU nach Europa
Aller Augen auf Merkel: im Kreise der EU wird sich
weisen, wie anpassungsfähig die Kanzlerin ist. Im Bundestag noch
schnell eine Rede gehalten, an deren Inhalt sich selbst die Leute kaum mehr erinnern können, die ihr aufmerksamst zugehört haben.
Irgendwelche verbalen Nebelkerzen geworfen. Herumgeredet um etwas. Halt so. Es
aber nie so richtig berührt. Man darf gespannt sein. Es war ja noch
nie ein Problem für sie, ihre Meinung zu ändern, was ja an sich
durchaus verdienstvoll ist, geht auf diese Weise ja alle Erkenntnis
vonstatten. Dass sie freilich im Grundsätzlichen ihr Fähnchen gerne
mal nach dem Wind gerichtet hat, macht das Verfahren etwas
fragwürdig. Was also kann geschehen? Ein „irgendwie hinwursteln“,
ein pragmatisches Managen erscheint wahrscheinlich. Am Ende wird es
womöglich ausgehen wie das Hornberger Schießen oder die Kanzlerin
wird irgendwann krasse Kurskorrekturen vornehmen. Es wird wohl nicht
ohne Abstriche abgehen, bei all dem unterstellten Hegemoniestreben,
das nach der Ansicht so mancher Geister in einen etwas ungünstigen
„deutschen Sonderweg“ münden könnte. Alle machen es falsch, nur
wir liegen richtig.
Aber, wir wollen uns erinnern: es war kein Problem, von jetzt auf nachher eine Wende in der Energiepolitik herbeizuführen, nachdem die Atomtechnik noch kurz zuvor als absolut obersicher bezeichnet wurde. Es gab auch kurz mal in der Gesundheitspolitik eine „Kopfpauschale“, die aber heute nicht mal mehr vom Grundgedanken oder vom Stichwort her her eine Rolle spielt. Die Wende war schnell vollzogen. Die Hauptschule sei unverzichtbar, so hieß es eine Zeit lang. Auf einem CDU-Parteitag war das freilich kein Tabu und ward sehr flott abgeschafft. Die Wehrpflicht? Ohne Wehrpflicht gäbe es keine Wehrgerechtigkeit, so das Credo - solange bis CSU-Guttenberg sie abschaffen durfte. Der Freiherr von und zu. Mindestlohn? Der vernichte Arbeitsplätze, so das jahrzehntelange Mantra. Jetzt ist der Mindestlohn eingeführt und akzeptiert und kein Hahn kräht mehr nach dem Geschwätz von gestern. Solange das keine größeren Schäden für die Reichsten anrichtet, geht auch das okay, - wenn es nur dem Machterhalt dient. Es sind dies alles Beispiele einer gewissen Wendigkeit, die vielleicht gelegentlich in Windigkeit abgleitet. Griechenland? Die kriegen überhaupt kein Geld, das geht schon aus Vertragsgründen nicht, hieß es am Anfang. Rettungsschirm? Geht überhaupt nicht. So hieß es anfangs. Das Ding ist längst durch, die Wende flott vollzogen. Eben halt mal so. Erdogan? Ein Halunke, ein Diktator und Halbwahnsinniger, so noch vor 1 Jahr. Und jetzt? Eine wichtige Stütze der Asylpolitik. Waffenlieferungen in den Nahen Osten. Alles irgendwie dann doch, und halboffiziell. Mittlerweile scheißen dort alle mit deutschen Waffen. Wer das hier zur Sprache bringen will, wird mit einem so arroganten wie konsequent ablenkenden Lächeln von oben herab bestraft. Mal sehen, wie die Sache mit Europa und seinem Willen zur Festung läuft. Irgendetwas wird diesen Leuten schon einfallen, etwas, das möglichst „alternativlos“ erscheint, - naturgemäß.
Aber, wir wollen uns erinnern: es war kein Problem, von jetzt auf nachher eine Wende in der Energiepolitik herbeizuführen, nachdem die Atomtechnik noch kurz zuvor als absolut obersicher bezeichnet wurde. Es gab auch kurz mal in der Gesundheitspolitik eine „Kopfpauschale“, die aber heute nicht mal mehr vom Grundgedanken oder vom Stichwort her her eine Rolle spielt. Die Wende war schnell vollzogen. Die Hauptschule sei unverzichtbar, so hieß es eine Zeit lang. Auf einem CDU-Parteitag war das freilich kein Tabu und ward sehr flott abgeschafft. Die Wehrpflicht? Ohne Wehrpflicht gäbe es keine Wehrgerechtigkeit, so das Credo - solange bis CSU-Guttenberg sie abschaffen durfte. Der Freiherr von und zu. Mindestlohn? Der vernichte Arbeitsplätze, so das jahrzehntelange Mantra. Jetzt ist der Mindestlohn eingeführt und akzeptiert und kein Hahn kräht mehr nach dem Geschwätz von gestern. Solange das keine größeren Schäden für die Reichsten anrichtet, geht auch das okay, - wenn es nur dem Machterhalt dient. Es sind dies alles Beispiele einer gewissen Wendigkeit, die vielleicht gelegentlich in Windigkeit abgleitet. Griechenland? Die kriegen überhaupt kein Geld, das geht schon aus Vertragsgründen nicht, hieß es am Anfang. Rettungsschirm? Geht überhaupt nicht. So hieß es anfangs. Das Ding ist längst durch, die Wende flott vollzogen. Eben halt mal so. Erdogan? Ein Halunke, ein Diktator und Halbwahnsinniger, so noch vor 1 Jahr. Und jetzt? Eine wichtige Stütze der Asylpolitik. Waffenlieferungen in den Nahen Osten. Alles irgendwie dann doch, und halboffiziell. Mittlerweile scheißen dort alle mit deutschen Waffen. Wer das hier zur Sprache bringen will, wird mit einem so arroganten wie konsequent ablenkenden Lächeln von oben herab bestraft. Mal sehen, wie die Sache mit Europa und seinem Willen zur Festung läuft. Irgendetwas wird diesen Leuten schon einfallen, etwas, das möglichst „alternativlos“ erscheint, - naturgemäß.
Dienstag, 16. Februar 2016
Vergiftet im Abgas
Jahrelang war doch immer wieder in allen Medien
berichtet worden, dass die Vorstandsvorsitzenden von DAX-Unternehmen
so viel verdienen würden, weil sie so viel Verantwortung tragen
würden. Und jetzt? Trägt niemand die Verantwortung, nachdem ein
fetter Abgasskandal enthüllt worden ist. Ein paar sollen .....vielleicht... Nix genaues weiß man nicht. Im Gegenteil,
der Vorstandsvorsitzende wird vorzeitig mit einer fetten Pension in
den Ruhestand verabschiedet. Ob er etwas gewusst hat oder nicht,
scheint jetzt wieder Gegenstand der Medienspekulation zu sein. In den
USA geht so etwas in die Strafe ein, die einem Unternehmen verpasst
wird. In Deutschland ist es etwas, über das halt spekuliert wird.
Im Gegenteil, der eiligst bestellte Nachfolger faselt etwas davon,
dass alles nur eine technische Panne gewesen sei. Um es einmal
deutlich zu formulieren: Es
sind durch Manipulationen falsch erscheinende Abgaswerte zu Lasten der Allgemeinheit durch die
Institutionen gebracht worden, was die entsprechenden Folgen
gezeitigt hat. Die Luft ist hochgradig verpestet worden,
kaum dass diese Abgasschleudern außerhalb ihrer Labor-Testsituation
auf der Straße unter realistischen Verhältnissen unterwegs waren! Dass wir alle durch die
Verschmutzung unserer Lunge für dieses bezahlen, dürfte allerspätestens
dann hinreichend klar geworden sein, als es in Stuttgart den ersten
Feinstaubalarm gab. Dass diesen als allererste manche Politiker der
Stadt missachtet und sich damit auch noch gebrüstet haben, zeugt von
der grotesken Fehleinschätzung des Sachverhalts, was freilich in der
Autostadt Stuttgart nicht verwundern kann. In den USA scheinen die Konsequenzen ganz andere zu sein. In den vielgeschmähten USA!
Soziale Wirklichkeit
So manchen mag es ja schon lange gewundert haben,
dass sich in Deutschland die Wirtschaft und deren „Führer“ recht
offensiv und öffentlichkeitswwirksam über jenen Zustrom von
Flüchtlingen freuen, der anderen europäischen Staaten nicht beschert
ist. Was da wohl dahinter steckt? Eine globale Offenheit? Oder die Aussicht auf einen schnellen Profit? Hm. Der Verdacht, dass da freudig billige Arbeitskräfte gerade im
Zeichen des eben eingeführten Mindestlohns erwartet werden, lag
nahe. Anfangs versuchte man der doofen „Masse“ auch einzureden,
dass lauter wohlausgebildete Fachkräfte, die Deutschland dringend
brauche, ihren Weg hierher finden würden. Dies alles scheint
spätestens im Licht der aktuellen Lage ein Ablenkungsmanöver von
den sich immer weiter verschärfenden sozialen Gegensätzen in
Deutschland gewesen zu sein. Schließlich hat die Bereitschaft,
Dumpinglöhne zugunsten von geringen Lohnstückkosten zu zahlen, die
deutsche Wirtschaft und Industrie zum Exportweltmeister gemacht. Der
SPD-Gasableser für Moskau ist da ja mit seiner verdeckten Strategie
einer „Agenda 2020“ längst für die Bosse vorgeprescht. Es ist auch ein erprobtes Vorgehen in der Politik, erst einmal einen Versuchsballon steigen zu lassen, der die "Stimmung" im Lande oder beim jeweiligen Koalitionspartner erkunden soll, ehe man brav wieder zurückrudert, nur um eine gewisse Zeit später wieder mit demselben "Anliegen" zu kommen. Jetzt geht es wieder einmal um die Durchlöcherung der sozialen Mindeststandards.
Die wesentlichen Inhalte sind ja bekannt: unter dem Deckmäntelchen „Fordern und fördern“ soll der Verzicht aus staatliche Leistungen gerechtfertigt werden, der dann kurz- mittel- und langfristig der Wirtschaft und ihren miesen und für einen Lebensunterhalt selten genügenden Arbeitsplätzen zugute kommen soll. 30 % der Bevölkerung (diejenigen, die keinen "festen" Arbeitsplatz haben und auf verschiedene Weisen staatlich alimentiert werden) sind dadurch schon längst in die Armut gedrückt worden, wo sie ohne Perspektive von Mini-Job zu Mini-Job dahinvegetieren.
Und jetzt ist die Katze aus dem Sack. Offen. Die Diskussion um Löhne unterhalb des Mindestlohnniveaus ist eröffnet. Es wird öffentlich teilweise gefordert (und dann auch wieder zurück gerudert...), dass Migranten zur Integration in den Arbeitsmarkt (so die offizielle Rechtfertigung) weit unter Mindestlohnniveau schuften sollen. Soziales Ungemach der allgemeinen Art glaubt man nach den Erfahrungen der Agenda 2010 sowieso unter Kontrolle halten zu können. Mit der Unterschicht und unteren Mittelschicht in Deutschland glaubt man ohnehin alles machen zu können, solange deren Farbfernseher gesichert ist. Konkurrenzdenken und entsprechendes Verhalten innerhalb dieser Gesellschaft ist von den Manager-"Entscheidern" längst eingepreist. Langfristige Strategien stehen darüber hinaus aber auch längst zur Verfügung. Anschaungsbeispiel mag da die USA bieten, die ihr Gesellschaftsmodell aus purer Machtarroganz zum weltweit gültigen Vorbild erklärt (die Konjunktur der privaten Sicherheitsdienste, die sich allmählich auch in Europa durchsetzt, mag da einen ersten empirischen Beleg liefern). Die soziale Polarisierung und deren harte Folgen scheint Ziel einer solchen Spielart des erbarmungslosen Kapitalismus.
Die wesentlichen Inhalte sind ja bekannt: unter dem Deckmäntelchen „Fordern und fördern“ soll der Verzicht aus staatliche Leistungen gerechtfertigt werden, der dann kurz- mittel- und langfristig der Wirtschaft und ihren miesen und für einen Lebensunterhalt selten genügenden Arbeitsplätzen zugute kommen soll. 30 % der Bevölkerung (diejenigen, die keinen "festen" Arbeitsplatz haben und auf verschiedene Weisen staatlich alimentiert werden) sind dadurch schon längst in die Armut gedrückt worden, wo sie ohne Perspektive von Mini-Job zu Mini-Job dahinvegetieren.
Und jetzt ist die Katze aus dem Sack. Offen. Die Diskussion um Löhne unterhalb des Mindestlohnniveaus ist eröffnet. Es wird öffentlich teilweise gefordert (und dann auch wieder zurück gerudert...), dass Migranten zur Integration in den Arbeitsmarkt (so die offizielle Rechtfertigung) weit unter Mindestlohnniveau schuften sollen. Soziales Ungemach der allgemeinen Art glaubt man nach den Erfahrungen der Agenda 2010 sowieso unter Kontrolle halten zu können. Mit der Unterschicht und unteren Mittelschicht in Deutschland glaubt man ohnehin alles machen zu können, solange deren Farbfernseher gesichert ist. Konkurrenzdenken und entsprechendes Verhalten innerhalb dieser Gesellschaft ist von den Manager-"Entscheidern" längst eingepreist. Langfristige Strategien stehen darüber hinaus aber auch längst zur Verfügung. Anschaungsbeispiel mag da die USA bieten, die ihr Gesellschaftsmodell aus purer Machtarroganz zum weltweit gültigen Vorbild erklärt (die Konjunktur der privaten Sicherheitsdienste, die sich allmählich auch in Europa durchsetzt, mag da einen ersten empirischen Beleg liefern). Die soziale Polarisierung und deren harte Folgen scheint Ziel einer solchen Spielart des erbarmungslosen Kapitalismus.
Montag, 15. Februar 2016
Talkrunden mit selbsterklärten "Eliten"
Erstaunlich, dass immer wieder dieselben Personen in
den Talkrunden sitzen und ihre immergleichen, ermüdenden Statements
von sich geben. Meist sind es gut situierte, wohl ausgestattete oder
alimentierte Personen, die aus ihrer Sicht der Überschau „von
oben“ scheinbar oberkluge Beurteilungen zur Lage ablassen. Klar - existenzielle Konkurrenz um Wohnraum oder Arbeitsplatz haben sie
nicht zu fürchten, wenn sie sich beispielsweise nur lange genug in den
öffentlich-rechtlichen (und von den Parteien bestimmten)
Institutionen hervor getan haben. Ihre Arroganz ist beispielslos,
denn die harten Folgen ihrer hochnäßigen Einschätzungen haben bis hin
zum Tod ausschließlich andere zu tragen. Sie selbst sitzen in ihrer
Festung Europa ja im Trockenen und geben sich als coole Einschätzer journalistischer Praktiken.
Als Role Model und Beispiel mögen da aber auch die Wirtschaftsberater, "Prozessoptimierer" und Rationalisierer gelten, die ja keine Legimiation nötig haben, weil die Wirtschaft rein hierarchisch, also nach dem Prinzip der Diktatur funktioniert und sich nur gelegentlich durch speziell geschulte Verlautbarungen und allerlei Kommunikationsstrategien rhetorisch wohlgeschult erklärt. Pro Forma existiert in Deutschland eine betriebliche Mitbestimmung, die freilich durch die korruptive Neigungen so mancher Arbeitnehmerfunktionäre wirksam ausgehebelt zu sein scheint. Es färbt auch das Geschäft der Politik ab, die mit ähnlichen Mechanismen operiert und sich in den westlichen Demokratien fortwährend damit heraus redet, dass sie demokratisch legitimiert, also gewählt sei. Dabei sind die demokratischen Entscheidungsprozesse längst von den Parteien und deren eigenen Interessen blockiert und für sich in Anspruch genommen. „Die Parteien wirken mit an der Willensbildung des Volkes", hat das Grundgesetz einmal versprochen. Es hat nicht vorgesehen, dass alle politischen Entscheidungsprozesse und alles Steuerunterstützungsgeld über die Parteien läuft, dass alle Pfründe längst verteilt sind, bevor sich irgendjemand zur politischen Partizipation entschließt. An dieser Stelle wird sich halt nicht so gerne auf das Grundgesetz berufen, das andererseits doch in letzter Zeit unaufhörlich als eine Art Anker der deutschen Werte herhalten muss.
Als Role Model und Beispiel mögen da aber auch die Wirtschaftsberater, "Prozessoptimierer" und Rationalisierer gelten, die ja keine Legimiation nötig haben, weil die Wirtschaft rein hierarchisch, also nach dem Prinzip der Diktatur funktioniert und sich nur gelegentlich durch speziell geschulte Verlautbarungen und allerlei Kommunikationsstrategien rhetorisch wohlgeschult erklärt. Pro Forma existiert in Deutschland eine betriebliche Mitbestimmung, die freilich durch die korruptive Neigungen so mancher Arbeitnehmerfunktionäre wirksam ausgehebelt zu sein scheint. Es färbt auch das Geschäft der Politik ab, die mit ähnlichen Mechanismen operiert und sich in den westlichen Demokratien fortwährend damit heraus redet, dass sie demokratisch legitimiert, also gewählt sei. Dabei sind die demokratischen Entscheidungsprozesse längst von den Parteien und deren eigenen Interessen blockiert und für sich in Anspruch genommen. „Die Parteien wirken mit an der Willensbildung des Volkes", hat das Grundgesetz einmal versprochen. Es hat nicht vorgesehen, dass alle politischen Entscheidungsprozesse und alles Steuerunterstützungsgeld über die Parteien läuft, dass alle Pfründe längst verteilt sind, bevor sich irgendjemand zur politischen Partizipation entschließt. An dieser Stelle wird sich halt nicht so gerne auf das Grundgesetz berufen, das andererseits doch in letzter Zeit unaufhörlich als eine Art Anker der deutschen Werte herhalten muss.
Sonntag, 14. Februar 2016
Samstag, 13. Februar 2016
Freitag, 12. Februar 2016
Gravitätische Gottesbeweise
Gottesbeweise: können
weder bewiesen noch widerlegt werden. Vergleiche ich die theistische
Position mit der naturalistischen (es gibt nur das Materielle, durch
Naturgesetze Bestimmte), dann haben beide Positionen Probleme.
Beispielsweise könnte man sich an das physikalische Universum und
das wissenschaftliche Weltbild halten, das meist einen Urknall des
Kosmos voraussetzt, aus dem sich letztenendes unser physikalisches
Weltbild entwickelt hat. Hm, daran kann sich leicht eine Frage
knüpfen: Wie ist der Urknall entstanden? Und warum sind die
fundamentalen Naturgesetze (die manchmal gar nicht mal so absolut
sind, wie einst gedacht) so, wie sie sind? Nun ja, die sind halt so,
wie sie sind, so das dialektische Gegenüber. Wir müssen uns damit
abfinden. Der Theismus (also diejenige Anschauung, die einen Gott
voraussetzt) hat immerhin eine Antwort auf die Frage parat. Mit
diesem Themenkomplex und einer Erklärung des Entstehens des Weltalls
mögen auch die jetzt in zwei Observatorien nachgewiesen beobachteten
und von Albert Einstein schon vor hundert Jahren theoretisch
bewiesenen Gravitationswellen zu tun haben. Ob's ein Davor vor dem
Urknall gegeben hat? Und wie könnte man sich das vorstellen? Ob es
eine Antwort sein kann, wenn man behauptet, dass das Universum aus einem
Geist hervor gegangen sein könnte?
Donnerstag, 11. Februar 2016
Lebende Mechanik
„Hi!“. „Hi!“. „Essen?“. „Essen!“. Die Kollegen kamen gerade heraus, - er schlappte in das Büro, an seinen Platz und tat das, was er jeden Tag, was er immer getan hatte. Fiel in die Mechanik des Tuns, verlor sich in eine Aufgabe, die andere ihm gestellt hatten. Gab sich dem Fremdsein hin, der Angst, dem Gleiten durch eine Existenz. Irgendetwas an dieser seiner Existenz war falsch gepolt. Eigentlich war alles irgendwie schief gelaufen, das ging ihm wieder einmal durch den Kopf, das machte ihm Angst. Er hatte improvisiert, hatte sich von einem Ast zum nächsten gehangelt, war irgendwie durchgekommen und ahnte doch, das ein großes Loch auf ihn warten würde, in das er hineinfallen musste. Selbstmitleid pflegt er allzeit hingebungsvoll intelligent und er wusste stets genau darum, dass dies Selbstmitleid war. Doch er sah keinen Ausweg. Eines Tages das Unerwartete tun. Das wollte er schon seit Jahren. Das Große aus sich selbst zutage fördern, das wollte doch jeder. Sich unsterblich machen. Mit der Zeit wurden ihm solche imaginäre Ziele zermahlen, das Überleben wurde wichtiger, das Durchkommen angesichts der von über all her drohenden Katastrophen. Wie trivial! Wie gewöhnlich!
Mittwoch, 10. Februar 2016
Baumwelt
Ich gleite entlang an den
Bildern, die Peter Wohllebens Buch „Das geheime Leben der Bäume“ in mir hinterlassen hat.
Dass Bäume untereinander kommunizieren könnten, dass die Pilzwelt
dabei eine wichtige Rolle spielt, dass Bäume sogar Wissenabspeichern
können, Gelerntes aufnehmen und sinnvoll darauf reagieren, hatte in
mir weitgehende Folgerungen ausgelöst: über den Wald an sich, aber
auch über ein magisches Weltbild, das ja einer anonymen Umwelt
menschliche Eigenschaften zuschreibt. Vielleicht könnte dies so
etwas wie ein Fenster auf eine neu empfundene Einheit mit der Welt,
mit der Natur auslösen. Wie in einem Traum gleiten da Bilder aus dem
Regenwald am Amazonas an mir vorüber, von grünen Welten, hunderten
von Flechten und Pflanzen aller Art, denen ein Baum eine
Lebensgrundlage bieten kann. Ich denke an das Geben und Nehmen, das
ich aus Wohllebens Buch mal wieder als ein Prinzip der Natur
entnommen habe. Ja, auch an das Fressen und Gefressenwerden. Und ich
denke an den Menschen und die Rolle, die er darin spielt, die er sich
selbst verleiht- Ob wir nicht mit dem Wachstum um jeden Preis
aufhören sollten? Nur: wer sollte aufhören? Jemand, der
ökodikatorisch einen Befehl dazu gibt? Kann sein, dass das nicht
geht. Ich sehe in die Augen eines Faultiers, das mit seiner von der
Evolution gegebenen Selbstverständlichkeit in der Krone eines
Baumes im Regenwald hängt. Ich nehme wahr, wie alles mit allem hier
zusammenhängt und wie das ganz unmittelbar zu erfahren war. Und ich
wünsche allen Technokraten einen stunden weisen Aufenhalt in einer
solchen Umwelt, abseits aller „Dschungelcamp“-Klischees. Nicht
die vermeintlichen Ekligkeiten, Würmer oder abschreckende Übungen
sollten dann entscheidend sein, sondern der Augenblick in einer
solchen stillen, aus sich selbst kommenden Welt sollten dann wichtig
werden, sollten ihre eigene Wirkung entfalten.
Dienstag, 9. Februar 2016
Polyperspektivität
Polyperspektivität, was könnte das sein? Jeder hat seine aus seiner jeweiligen Lebenswelt geprägte Ansicht zu einer Wahrheit. Jeder ist eine Monade in einem Monadenverband, es gibt nur verschiedene Ansichten auf die Wahrheit, jeder sieht es aus einer anderen Warte. Das Problem ist, dass zu viele Menschen ihre Ansicht auf die Wahrheit verabsolutieren. Besonders die Religionen neigen dazu, ja sie leben davon, absolute Wahrheiten zu verkaufen und so den Menschen Illusionen von Sinn zu vermitteln. Sie sind Sinnvermittlungsagenturen. Ich wollte immer im positiven Sinne unberechenbar sein, ein Weichei und harter Knochen, wollte mich auch auf diesem Gebiet nie festlegen, Geist, Seele, Körper zu einem Ausgleich bringen und polyperspektivisch, integrieren. Die meisten Leute kennen jeweils eine einzige Seite an dir. Aber du fühlst dich unerkannt, du bist für sie dadurch nicht greifbar. Die Dogmalosigkeit war und ist dein Dogma, eine tatsächliche Offenheit.
Montag, 8. Februar 2016
Sonntag, 7. Februar 2016
Dada (2)
Unter anderem Hugo Ball, Emmy Hennings, Richard
Huelsenbeck, Tristan Tzara und Hans Arp sollen dazu gehört haben, zu
den ersten „Dadaisten“, jenem Kreis von Künstlern, die sich 1916 im
„Cabaret Voltaire“ in der Spiegelgasse in Zürich getroffen
haben. Nicht schlecht. Kenner kennen diese Namen. Die Bühne und der Zuschauerraum wurden dann zu einer
Experimentalzone, in der seltsam subversive Aktionen stattgefunden
haben. An den Wänden hingen Plakate mit seltsam ausgelassenen
Buchstaben und dazwischen hingen Bilder von Hans Arp herum.
Dazwischen wurden seltsam verquere Gedichte aufgesagt. Es wurde alles
zu so etwas wie einem Gesamtkunstwerk. Allgemein war Improvisation
angesagt, das Publikum begeisterte sich bis hin zum Krawall. Schön,
dass man das so eingrenzen und ablegen kann. Das also ist Dadaismus.
Aha. Verwegene Geister, das. Damals. Das Aufbegehren, der Protest, das
Explosive daran wird heute gerne ausgeblendet oder in ein
Konsumprodukt, eine Show oder derartiges einbezogen. In Hippiezeiten
kam so etwas noch einmal hoch. Gelegentlich. Hugo Ball wurde im
Zusammenhang mit Hermann Hesse prominent. Performance, Fluxus,
Surrealismus und all das Zeugs? Kam später. So versuchen wir, uns
die Dinge zurecht zu klauben, auch wenn das eigentlich gar nicht
geht. Denn im Menschen scheint das Spontane, das Authentische, das
Unmittelbare oder Intuitive immer noch auf. So ganz ist er bis jetzt
noch nicht in seiner Ruhigstellungsblase untergegangen. Einstweilen
sind da noch ein paar Probleme zu bewältigen. Aber Google und andere
Big Datas arbeiten hart daran. Wir werden glücklich in unserer
Berechenbarkeit, in unseren Algorithmen sein.
Samstag, 6. Februar 2016
Dada (1)
Putzig, dass sie alle jetzt 100 Jahre Dada feiern! Eine Künstlerbewegung, ein kreativer "Move"! Vor 100 Jahren sei sie in Zürich geboren worden, heißt es. Und dass
sie bis etwa 1925 existiert habe. Seltsame Lautgedichte werden dann
gerne zitiert. „Äh – hm - bumm bumm....“ Ach ja, dass sie eine
Reaktion auf den ersten Weltkrieg gewesen sei, ist auch noch oft zu
vernehmen. Verschämt kommt vielleicht noch ein Hinweis, dass sie unabhängig von ihren einstigen Trägern bis
heute andauere.... Hm, in einem radikal anderen Umfeld. Sie sei ja
längst integriert und Teil einer lärmigen Unterhaltungsmaschine
geworden. Hm, wenn das stimmt, dann scheint sie für eine Entlastung
zu sorgen, an die sich heutzutage gerne Interessen knüpfen. Die
Zerschneidung der „alten“ Lyrik, - nun ja, ist in der Literatur
ein beliebter Ansatz, der gerne mal nach vorne geschoben wird, um
eine inhaltliche Klammer darum zu bekommen und etwas handhabbar zu
machen. Einordnen. Unschädlich machen. Dabei ist es genau das, was
Dada nicht wollte. Die heutige Bewusstsindustrie legt ja alles
gerne ab in Fächer in bereit stehende Ordnungssysteme. Genau daraus
wollte Dada auch heraus. Aus den Schubladen kommen. Unfassbare
Kreativität auch im Unbewussten suchen. Im Protest gegenüber
Überkommenen, allzu leicht Einordenbarem. Das Militär mit seiner
Kriegs- und Vernichtungsterminologie mag in so manchem der heutigen
„Wirtschaft“ und ihrer unerbittlichen Markteroberungs- und
Penetrationsidiogie gleich. Dada wollte mit Wahnwitz dem Aberwitz
gegenüber agieren, - oder umgekehrt? Ob es ein Verhalten dem gegenüber gibt? Zürich
feiert mit Ausstellungen, Workshops, Konzerten, Lesungen,
Performances, Installationen, Vorträgen und Symposien. Ob das dem
Phänomen näher kommt? Es herein nehmen in die Kreise der
Auslegungsspezialisten und großen anerkannten Deuter?
Freitag, 5. Februar 2016
Fußballshowgeschäft
Fußballmanager
verhalten sich stets systemkonform, wenn sie ihre besten Spieler
„verkaufen“ und somit eine Wertsteigerung realisieren, die den
eigenen Kassen angeblich gut tun soll. Dass ihre Vereine dadurch oft
geschwächt werden und sie in Abstiegskämpfe rutschen oder selbst
sogar nach unten absteigen, scheint dabei eingepreist, obwohl es als
Wahrheit selten an die öffentliche „Fanschaft“ vermittelt wird.
Erstaunlich nur, dass das alles klaglos mitgemacht wird. Ein festes
Ranking scheint sich besonders in den Köpfen derer eingenistet zu
haben, die Spieler in großer Beliebigkeit und unter mithilfe gut
honorierter Spielervermittler nach rein marktwirtschaftlichen
Gesichtspunkten „kaufen“ und „verkaufen“. Spannend ist dabei
allerdings die Frage, wann dieses System kippen wird und seine
ausschließliche Gewinnorientiertheit abseits aller
„11-Freunde-müsst-ihr-sein“-Romantik offenbart. Dies alles hat
einen festen und wichtigen Platz in der Wirklichkeitsbewältigung der
Vielen und der Wenigen. Auch ich bin Fußballbegeistert, registriere
allerdings Auswüchse, die ich abseits aller fußballerischen
Eventgläugigkeit für kritisierbar halte. Stichwort, - unter anderem: FIFA, DFB. Scheint ein Sumpf zu sein, der sich immer wieder selbst wie eine Hydra reproduziert. Der Fußball ist zum Showgeschäft geworden. Auch und gerade das
Showgeschäft ist ein Teil der allgemeinen Wirklichkeitsbewältigung,
ist emotionales Ventil, Konsumartikel und hat gelegentlich fast schon religiöse Züge angenommen, was immerhin zu registrieren wäre.
Donnerstag, 4. Februar 2016
Neokolonialismus
Ja, ist denn alles beschissen, wenn jemand es wagt,
zu kritisieren? Keinesfalls. Wir können stolz auf das Erreichte sein. Aber dabei sollten wir nicht stehen bleiben. Nur aufgrund von Widerspruch und
Kritik kommen wir weiter und werden uns gewisser Umstände (oder
Misstände?) bewusst. Das, was änderbar wäre. Das, was möglich wäre. Wir dürfen uns in Europa mittlerweile zu Recht als
Avantgarde der Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenwürde
fühlen, weil wir uns auf dem Weg dorthin kontinuierlich verbessert
haben. Weil uns dazu mehr Zeit zur Verfügung stand, als anderen, die
mittlerweile in einer Art Notwehrsituation sind, wenn sie so etwas wie Demokratie anstreben. Denn es muss und soll dafür genauso die
wirtschaftlichen Voraussetzungen wie die Sicherheit geben. Beides
gestehen wir uns selbst, aber nicht anderen zu. Weil wir Europäer
sind. Nur deshalb. Aus sich selbst heraus. Da wähnen wir uns auch den USA voraus. Wer hat denn so etwas persönlich verdient? Hier aufgewachsen zu sein und nicht sonstwo auf der Welt? Ob so etwas mit dem Glück der
Geburt oder mit Zufall zu tun hat?
Nein, wir untergraben die Bemühungen der anderen sogar, indem wir deren Intelligenz an uns reißen. Das steht uns zu, dazu sind wir ermächtigt, das machen alle auf dieser Welt so, so - wie im Falle der Einwanderung - der gängige Verweis auf die Praxis von Ländern wie Kanada oder Australien. Wir definieren, wen wir „brauchen können“ und wen nicht. Besonders die Industrie und die sogenannte Wirtschaft tut das mit der allergrößten Selbstverständlichkeit. Ob solche Praxis nicht etwas von Neokolonialismus hat? Ob so eine „globale“ Zukunft geplant werden kann? Die einen liefern und geben, die anderen haben sich selbst durch ihre vermeintliche Stärke dazu legitimiert, sich zu nehmen, was sie brauchen?
Nein, wir untergraben die Bemühungen der anderen sogar, indem wir deren Intelligenz an uns reißen. Das steht uns zu, dazu sind wir ermächtigt, das machen alle auf dieser Welt so, so - wie im Falle der Einwanderung - der gängige Verweis auf die Praxis von Ländern wie Kanada oder Australien. Wir definieren, wen wir „brauchen können“ und wen nicht. Besonders die Industrie und die sogenannte Wirtschaft tut das mit der allergrößten Selbstverständlichkeit. Ob solche Praxis nicht etwas von Neokolonialismus hat? Ob so eine „globale“ Zukunft geplant werden kann? Die einen liefern und geben, die anderen haben sich selbst durch ihre vermeintliche Stärke dazu legitimiert, sich zu nehmen, was sie brauchen?
Mittwoch, 3. Februar 2016
Erpressung
Es gibt offenbar weitere EU-Zugeständnisse an
Großbritannien, damit die Briten bloß ihre Drohung nicht wahr
machen und aus der europäischen Union austreten (genau genommen sind es nur ganz bestimmte Briten... ob diese die Mehrheit ist? Nun, eine Volksabstimmung wird dazu Auskunft geben). So etwas wird
natürlich Schule machen: auch andere werden dann gute Gründe dafür
vorbringen, dass sie dringend andere Bedingungen haben sollten, dass sie ein anderes, nämlich ihr eigenes Luftballönchen aufblasen sollten. Zahlen werden ja irgendwelche
Netto-Zahler auf jeden Fall. Der Erpressung ist somit Tür und Tor
geöffnet. Meiner Meinung nach müsste hier ein komplett
anderes Grundverständnis her: wer in der Europäischen Union nicht
konstruktiv mitmachen will, sollte austreten und dafür die volle
Veranwortung übernehmen. Wer nicht mitmachen will, dürfte es auch
im Falle von UK und deren einstigem Commonwealth sehr schwer haben,
sich wirtschaftlich zu behaupten. Denn die Wirtschaftsräume sind
dabei, sich im Rahmen der sogenannten „Globalisierung“ anders zu
organisieren. Es gelten auf allen Gebieten die möglichst großen
Einheiten und Verbundsysteme. In diese Richtung soll ja unter anderem
auch TTIP weisen, auch wenn die Vor- und Nachteile noch keineswegs
klar sind, weil ja alles in lächerlichster Weise geheim ist. Die EU
scheint keinerlei Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl zu haben, ansonsten würde sie einen solchen Unsinn nicht mit sich machen
lassen. Eigentlich entspricht so etwas keineswegs dem so
hingebungsvoll gepriesenen Grundwert der Transparenz, der hier in der
EU, aber keineswegs in den USA herrscht, wo die vermeintliche
wirtschaftliche Vorteil des eigenen Landes nahezu alles zu heiligen
scheint: als Zweck zum Mittel.
Dienstag, 2. Februar 2016
In der Klosterkirche (2)
Am Ende schuf dieses Wissen um die eigene
Verantwortung, um das eigene Versagen, eine
Verzweiflung. Am Ende war diese ganze Kulturgeschichte ein einziges
Davonlaufen vor dem Tod, sinnlos, ausweglos. Du bist viel zu oft zu
schwach gewesen. Zu viele sind zu schwach gewesen. Wir alle sind zu
schwach gewesen. Es hat Kriege, Mord und Totschlag gegeben. Wir haben
dem Unbewussten zu wenig abgetrotzt, was als Vernunft hätte
durchgehen können. Oder hätten wir uns mit diesem Unbewussten
rechtzeitig aussöhnen sollen? Oder als weiche Menschlichkeit. Als
Spiritualität.
„Birth Copulation Death, that’s all, that’s all“. So lapidar hatte es T.S. Elliott ausgedrückt. So musste das sein. Das hatte die Natur womöglich genau so bestimmt. Der Widerspruch zum heiligen reinen Christus, wie er hier in diesem unvergleichlichen Blau über uns schwebte. Die Versuchung, wie sie im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wohl auch über so manchen Mönch gekommen war. Das Schwarz, ohne das es kein Weiß gibt.
Doch es gab ja auch ein Andererseits, die große Anti-These, den Widerspruch, der tief in uns verankert ist. Wir haben dieses Unbewusste viel zu wenig als eine Quelle des Kreativen verstanden. Wir hätten etwas daraus machen können. Vielleicht ein Gemälde, in dem wir uns diesen Widerstreit der Kräfte von der Seele malen. Wie Martin Koller. Ob er sich als Handwerker verstanden hat? Ob er sein Ego wichtig genommen hat? Ein Auftragsproduzent war er, ein Umsetzer des von Autoritäten Vorgegebenen. Nur: Er machte das Beste daraus. Das Schönste.
„Birth Copulation Death, that’s all, that’s all“. So lapidar hatte es T.S. Elliott ausgedrückt. So musste das sein. Das hatte die Natur womöglich genau so bestimmt. Der Widerspruch zum heiligen reinen Christus, wie er hier in diesem unvergleichlichen Blau über uns schwebte. Die Versuchung, wie sie im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wohl auch über so manchen Mönch gekommen war. Das Schwarz, ohne das es kein Weiß gibt.
Doch es gab ja auch ein Andererseits, die große Anti-These, den Widerspruch, der tief in uns verankert ist. Wir haben dieses Unbewusste viel zu wenig als eine Quelle des Kreativen verstanden. Wir hätten etwas daraus machen können. Vielleicht ein Gemälde, in dem wir uns diesen Widerstreit der Kräfte von der Seele malen. Wie Martin Koller. Ob er sich als Handwerker verstanden hat? Ob er sein Ego wichtig genommen hat? Ein Auftragsproduzent war er, ein Umsetzer des von Autoritäten Vorgegebenen. Nur: Er machte das Beste daraus. Das Schönste.
Montag, 1. Februar 2016
Soziale Welten
Natürlich ist jetzt klar, dass diejenigen, die so
gar nichts mit der Konkurrenz um Arbeitsplätze und Wohnraum zu tun
haben werden, moralische Mantras in die Welt streuen. Das tun sie jetzt verstärkt auf allen Kanälen. Sie wähnen
sich ja als Meinungsbildner in dieser Gesellschaft, sie sind geschützt vor aller Unbill und verkünden solches auch noch stolz in jeder ihrer Talkshows. Sie nehmen für sich in Anspruch, dass sie das "verdient" hätten. Genau diese Gesellschaft
nimmt es hierzulande mit der sozialen Ausgewogenheit mittlerweile leider nicht mehr so recht ernst. "Soziale Marktwirtschaft" adieu! "Globalsierung rules"! Die einen verlieren, die anderen gewinnen. Auch wurde ja - wie typisch! - schon wieder von bestimmter
politischer Seite eine zusätzliche Steuer aufs Benzin angedroht.
Klar, wer darunter zu leiden hätte und wen das in allererster Linie
trifft! Doch merkwürdigerweise sind genau diese Leute noch immer diejenigen,
die solche konservativen Deppen in (dank!) demokratischen Wahlen wählen und kräftig daran mitwirken,
an ihrem eigenen Grab zu schaufeln. Alles zum Wohle der Wirtschaft,
die es uns so gut wie schon lange nicht mehr gehen lässt! Oder? Bloß: wer
ist es eigentlich, der von dieser Wirtschaft in den vergangenen Jahren profitiert (hat)? Sind
es die Leiharbeiter und Werksverträgler, sind es die Minijobber von
der öffentlichen Hand Abhängigen? Natürlich zahlen diese Leute
alle Sozialabgaben. Das Problem: sie können nicht mehr davon leben. Und die anderen arbeiten zu Dumpinglöhnen, um Exportweltmeister und überhaupt: Weltmeister zu werden. Schräg würgende Wirklichkeiten.
In welcher Welt leben diese Leute und Wähler eigentlich? Man braucht sich doch nur umzuschauen, einen Blick ganz direkt auf die Wirklichkeit zu werfen: der Service ehemaliger Staatsbetriebe ist nach ihrer (Teil-)privatisierung deutlich schlechter geworden (auch die Nachrichten dieses Wochenendes sprechen trotz aller Schönsprechverschleierung klar diese Sprache....). Die Kosten für Entlassungen, die die Allgemeinheit in Form von Hartz4 und anderen Stützen zahlt, mal ganz ausgenommen. Die Konzerne, die mittlerweile ganze Branchenzweige nahezu monopolhaft (Siggi mischt da kräftig mit! auch mit Sonderverfügungen u.ä.) beherrschen, betreiben in großer Mehrzahl ebenfalls einen Service, der jeder Beschreibung spottet. So sparen sie Kosten, - solange es der Verbraucher willig mit sich machen lässt, weil er sich selbst ja teilweise Vorteile davon verspricht. Riesige Konzerne verdienen hier in diesem Land massenhaft Geld, das sie freilich dann in Steueroasen zu ganz bestimmten Sonderkonditionen versteuern, die quasi einer Steuerbefreiung gleichkommen. Steuer? Könnte das sein, was der Allgemeinheit zufließt. Das freilich wird den Kleinen abgepresst, denen es ja "soooo gut geht". Und derjenige, der solche Verhältnisse in seinem Land eingeführt und befördert hat, wird auch noch zum Boss der EU-Kommission befördert, weil es die Aritmethik der politischen Kräftverhältnisse gerade so mit sich zu bringen scheint. Hm.
In welcher Welt leben diese Leute und Wähler eigentlich? Man braucht sich doch nur umzuschauen, einen Blick ganz direkt auf die Wirklichkeit zu werfen: der Service ehemaliger Staatsbetriebe ist nach ihrer (Teil-)privatisierung deutlich schlechter geworden (auch die Nachrichten dieses Wochenendes sprechen trotz aller Schönsprechverschleierung klar diese Sprache....). Die Kosten für Entlassungen, die die Allgemeinheit in Form von Hartz4 und anderen Stützen zahlt, mal ganz ausgenommen. Die Konzerne, die mittlerweile ganze Branchenzweige nahezu monopolhaft (Siggi mischt da kräftig mit! auch mit Sonderverfügungen u.ä.) beherrschen, betreiben in großer Mehrzahl ebenfalls einen Service, der jeder Beschreibung spottet. So sparen sie Kosten, - solange es der Verbraucher willig mit sich machen lässt, weil er sich selbst ja teilweise Vorteile davon verspricht. Riesige Konzerne verdienen hier in diesem Land massenhaft Geld, das sie freilich dann in Steueroasen zu ganz bestimmten Sonderkonditionen versteuern, die quasi einer Steuerbefreiung gleichkommen. Steuer? Könnte das sein, was der Allgemeinheit zufließt. Das freilich wird den Kleinen abgepresst, denen es ja "soooo gut geht". Und derjenige, der solche Verhältnisse in seinem Land eingeführt und befördert hat, wird auch noch zum Boss der EU-Kommission befördert, weil es die Aritmethik der politischen Kräftverhältnisse gerade so mit sich zu bringen scheint. Hm.
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