Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 15. Januar 2015

Reisen (2)

Das Reisen könnte einem auch Mittel zum Zweck sein, um zu verstehen, dass unsere Erkenntnis beschränkt ist. Dass wir damit auf unsere Kultur und Herkunft beschränkt sind. Dass es verschiedene "Sichten" auf die Wirklichkeit gibt, Möglichkeiten, die uns plausibel erscheinen lassen, dass es womöglich nicht eine einzige Wahrheit gibt, sondern nur Perspektiven auf sie. Dass diese Perspektive aus einer anderen kulturellen und geographischen Prägung eine andere ist als unsere mitteleuropäisch geprägte, die sich ja (im Falle von Deutschland) im globalen Maßstab feiern lässt, weil sie die scheinbar "erfolgreichste" ist. Wir können uns als Menschen bereichern, weil wir diese anderen Sichten in uns "hereinholen" können, indem wir sie zu verstehen suchen. Sich hineinversetzen in andere Menschen, das hätte auch mit dem inzwischen vielzitierten und allzu sehr in Mode gekommenen Begriff "Empathie" zu tun. Respekt entwickeln, Anerkennung und Liebe zu den und dem "Anderen". Es ist etwas Anziehendes, sich dem "Anderen" auszusetzen, vom Fremden etwas aufzunehmen in uns. Es ist eine typische Vereinfachung der Industriestaaten, alles unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen Erfolgs zu deuten. Sie versuchen zwar, diese Sichtweise, dem Rest der Welt aufzuzwingen. Allein, es zeigen sich Symptome, die darauf hinweisen, dass sie damit die Erde in kürzester Zeit zugrunde richten. Wachstum um jeden Preis? Diese Idiologie hat die Wirtschaft in den vergangenen 100 Jahren getrieben. Sie ist nicht für das 21. Jahrhundert geeignet.      

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