Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 7. Januar 2025

Wohin, ihr Alten?

Es wird über „Die Alten“ geredet. Last but not least wegen der Erhöhung der Steuern im Hinblick darauf. Es kommen dabei dabei auch einige unverblümt sozialdarwinistische Positionen zur Sprache. Mich wundert darüber hinaus, wie etwa manche junge Leute so gar keine Vorstellung „vom Alter“ haben. Als würde es sie nie und nicht betreffen. Sie fühlen sich von Vornhinein im Recht (für alles!), weil sie im ökonomischen Sinne produktiv sind und „die Gesellschaft“ es ihnen suggeriert. Sie würden „Die Alten“ am liebsten radikal wegsperren. Oder sie kontrolliert umbringen. Leider hat eine solche Denkweise schon sehr lange Zeit Auswirkungen auf unsere Politik. Das allgemeine Verhältnis zum Tod, das sich an vielen Dingen und Mechanismen illustrieren ließe, zeigt dies überdeutlich. Auch die Gesundheitspolitik, die teilweise von älteren Männern gemacht wurde, scheint mir dies zu veranschaulichen, trotz aller Pflegeversicherungen und der allzu oft gehörten und total abgegriffenen Floskeln „Wer soll das bezahlen?….wir müssen auch an die….und den…..“ denken. Die Einsparpolitik vergangener Tage scheint mir der Wegsperrpolitik unserer Tage zu entsprechen. Scheinbarer „Effizienz“ scheint mir jegliche Empathie und jegliches Bewusstsein vom Menschsein geopfert zu werden. Der durch verfehlte Gesundheitspolitik bedingte und auch jetzt immer noch herrschende Mangel an Personal und Material macht mich wütend. Ob die jetzige Lohnerhöhungen daran was ändern würden? „In den Ofen stecken“ scheint die Politik zukünftiger Tage im Umgang mit „unproduktiven“ alten Menschen. Radikale Umsetzung des Ökonomischen. Jaja, klar müssen wir an die Wirtschaft denken. Gerade jetzt. Wieder. Der Niedergang hat ja gravierende Auswirkungen: Nur, wer arbeitet, hat eine Daseinsberechtigung, so das unausgesprochene Credo. Wobei der Begriff „Arbeit“ auch neu überdacht werden müsste. Und der Begriff „Wachstum“, von dem jetzt eine ganze Gesellschaft lebt. Ob es zumindest verschiedene Begriffe von „Wachstum“ gibt? Und ob der von der Politik oft gebrauchte Begriff des „nachhaltigen Wachstums“ etwas von einer Beruhigungspille hat?

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