Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 3. Juli 2024

TVAllerlei

Von nun an soll sich so manches ändern: Kabelverträge sind ausgelaufen. Abläufe ändern sich. Was für eine Wonne war das, sich zwischen den Fernsehkanälen treiben zu lassen und hier und da einen Blick in andere Realitäten zu werfen: absichtslos, ohne analytisches Interesse. Welterkundung. Rumdödeln. Zapping. Köche kochen virtuos. Mag sein. Ich kann das nicht. Es geht flott ins Krankenhaus. Natürlich virtuell: Da liegt jemand übel darnieder. Nix wie weg! Hineindämmern in ein anderes Leben. Andere Wichtigkeiten. Flüchtig mitkriegen, das reicht. Per Umschalter augenblicklich wechseln. Einfach so. Keine Anträge stellen. Niemanden fragen müssen, ob man etwas falsch oder richtig gemacht hat. Nicht leiden müssen, demütig sein, warten. Sich treiben lassen. Ab in die Welt der Mayas! Ins alte Ägypten! Ancor Watt! Kitschig in die Welt der Liebe und Triebe! Rosen. Mit Wiederholungen. Zum Billardspiel, viel zu gewinnen, ernste Mienen. Jetzt stoßen. Verkaufsshow: das muss ich haben. So günstig wie heute, gibt es das nie mehr. Die Verkaufsdame gibt sich für ihren treuherzig geschminkten Augenaufschlag alle Mühe. Und jetzt ein unglaublich günstiges Handy! Der Verkäufer hat eine angenehme Stimme. Wir würden alleine schon wegen der Stimme… Ab zum „Tatort“. Den mochte ich nie. Lange vergangene Zeiten. Die Astrologin sagt Glück in der Liebe voraus und ist esoterisch gekleidet. Zeichentrickfiguren huschen lustig sabbernd über das Bild, während der Detektiv auf Kanal 5 ein bedenkliches Gesicht macht. Gleich schießt er. Knarre. Mordio! Schnell weg! Ach! Das sind andere Lebenswelten. Der Zufall regiert mich. Linear fernsehschauen? Muss nicht lohnen. Darf völlig ziellos sein. Bedient unwillkürlich auch meine Neugier, mehr über die Welt zu erfahren.Verschafft mir ein bisschen mehr Empathie, - um das mal vornehmer auszudrücken. „Die Jungen“ machen das, statistisch gesehen, nicht mehr. Ob ihnen da ein Stück Empathie entgeht? Ob sie sich zielgerichtet vor allem für sich selbst und weniger für „die Welt“ außerhalb ihres Egos interessieren?

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