Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 7. März 2024

Leben am Fluss

Das Leben hat an und für sich nur Nachteile“ soll der Schriftsteller Thomas Bernhard gesagt haben. Klar, der Mann war unverbesserlicher Pessimist. So etwas ist ja heutzutage nahezu verboten, obwohl die Zweifel überall sägen. Jemand stirbt, das Leben aber geht ungerührt weiter, so als sei nichts gewesen. Menschen scheiden aus, gehen ab, die einen gehen, andere kommen, es ist ein Fluss, - den man zumindest erkennen und anschließend wahrhaben sollte. Wohin gehen wir, woher sind wir gekommen? Da ist ein Fluss, der uns scheinbar von solchen Fragen wegreißt. Ablenkungen, Betäubungen, das „wahre Leben“, die Aktivität an sich..... usw. Die Begründungen stehen alle billig bereit. Wir fallen, wir werden weniger, wir.... wen juckt's? Das allgemein gültige Bild der Wirklichkeit suggeriert uns, als habe all das keine Gültigkeit, als gelte nur das unmittelbar geführte Leben..... Die Parolen wurden schon früh ausgegeben: „Sei du selbst, alle anderen sind schon besetzt“, soll Oscar Wilde gesagt haben. Es ist der Satz der Selbstverwirklichung und der Selbstoptimierung, den so viele Menschen derzeit anbeten. Ob wir Angst haben vor der Zukunft? „Die ungeheuerliche Kränkung, die das Leben ist“ hat die Schriffstellerin Ingeborg Bachmann einst fabuliert. Auch sie, der wertvolle und oft zitierte Mensch, musste irgendwann sterben, - wenn auch unter spektakulären Verhältnissen. Lauter Wichtigs........

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