Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 31. Dezember 2022

Blattschuss (Foto)

Freitag, 30. Dezember 2022

Der Ort lebt fort (Lyrik ub)

Der Ort lebt fort Du denkst, du bist in dir hälst dich an anderen fest doch alles scheint nur Schein und kann schnell zu Ende sein alle suchen das Licht und finden es doch nur zum Schein Wir sind alle in einem Fluss im Übergang zu etwas Kleine Teile, die nur für sich selbst wichtig sind Wer sind wir? Teil eines Ganzen, - vielleicht mit Ausnahmen, der Ort lebt fort, der Strom will nie versiegen und ist doch nicht ….tief (ub 2018)

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Valerie (54)

Tja, und dann sind da noch die Rollen, in denen man versucht hat, gut zu sein, alles zu geben. Rollen, die du wirklich warst, - zumindest eine Zeit lang, mit deinen Gedanken, mit deinem Körper, mit allem, was du hast, wobei du ein Teil davon geworden bist. Da sind die Leute, die dich verfolgen, die dich durch die Augen derer sehen, die ihr eiegenes Fantasieprodukt sind. Aber ich glaube, manche der Medien haben Routinen entwickelt, mit dem allem umzugehen und das nicht so wichtig werden zu lassen. Aber hatte bei ihrem Aufstieg dieses ungewisse Etwas, was andere nicht haben, auch diese erotische Ausstrahlung….gleichzeitig musste sie sich ihren Weg mit den verschiedensten Mitteln frei gekämpft haben. Sie erzählte ihm von der Schauspielschule, die sie in den USA besucht hatte, die ihrerseits gute Schauspieler am Fließband ausbildete. Sie erzählte, wie sie ab einem gewissen Zeitpunkt aufgebaut worden war von ihren Managern, welche Tricks dabei zur Anwendung kamen und wie man das Private mit dem Öffentlichen gewinnbringend vermischte. Wie man versucht hatte in die Schlagzeilen der einschlägigen Gazetten samt der sozialen Medien zu kommen – und wie man, nachdem dies geschafft war, darauf bedacht war, nicht daraus zu verschwindenwofür man sich dauernd neue Publicity-Gags einfallen ließ. Er wunderte sich über die Offenheit, mit der sie über solche Themen sprach. Sie hingegen schien das für völlig normal zu halten.

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Einsamkeit

Vor kurzem noch ein großes weihnachtliches Thema: Einsamkeit. Unter anderem gab es da Berichte von Ländern, in denen es sogar ein Einsamkeitsministerium gibt. In denen das Problem auch institutionell erkannt scheint. Alte Leute und….ach ja, bedenklich.... Emotionale Abkapselung auf der einen Seite. Unverständnis auf der anderen Seite. Wie viele Menschen fühlen sich auch jetzt noch, nach Weihnachten, besonders allein – weil da keine Familie ist, mit der man gemütlich Plätzchen essen kann. Weil man niemanden im Bekanntenkreis mit seiner Einsamkeit belasten möchte. Gute Ratschläge: Sich eingestehen: „Ich bin einsam“ ist unglaublich schmerzhaft. Man muss die eigenen Schutzmauern bröckeln lassen. Man konnte vielleicht immer sehr gut Fragen stellen, aber nicht gut etwas von sich erzählen. Dabei könnte das ein Schlüssel gegen Einsamkeit sein. Doch mit wem reden? Mit uns? Mit mir? Es immer wieder bei so jemanden versuchen, immer wieder ein Angebot machen, ohne zu drängen, ohne gleich eine Lösung parat zu haben, das könnte es sein. Man muss sich klar machen: Sehr viele Menschen sitzen allein zu Hause und haben keinen Kontakt. Keinerlei. Was dagegen helfen könnte: Als einsamer Mensch muss man mit jemandem in Kommunikation treten und sagen: Ja, mir fällt meine eigene Einsamkeit auf, und ich brauche Unterstützung. Das auszusprechen ist ja nach wie vor ein ganz großes Tabu. Sich einzugestehen „Ich bin einsam“ ist schwierig. Hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Mit Anerkennung.

Samstag, 24. Dezember 2022

Liebe

Liebe, die sich keinem Interesse unterordnet. Liebe zum „Sosein“, einfach Dasein, zu etwas mit meinen Mitteln Erkanntem, um das ich mich auch mühe, für das ich selbstverständlich Geduld aufbringe, - das könnte es sein. Ein sich Hinwenden zum Anderen und sich solidarisieren mit ihm. Lächelnd auf ihn zugehen. Ohne Hintergedanken. Mit ihm eins sein. Ihm Zuneigung entgegen bringen. Hilfe. Das, was ich geben kann. Geben!, - nicht nehmen.

Freitag, 23. Dezember 2022

Perspektiven, Annäherungen

Auch die verschiedenen Beiträge dieses Blogs sind nur Versuche, die Wirklichkeit zu deuten, ihr eine Perspektive abzuringen, sich vorsichtig hinein zu tasten, in ein Spiegelkabinett, dessen Deutung durch tausend Faktoren einigermaßen vorherbestimmt sein kann. Wir bauen Sichtweisen auf und ab, wir nehmen spielerisch Haltungen ein, wir reflektieren unsere unmittelbare und unsere mittelbare Umgebung, wir spekulieren darüber, wir versuchen mit unseren Mitteln zu verstehen. Wir drehen uns und nehmen einen anderen Standpunkt ein, spielerisch, eingedenk der Relationen, die sich jeweils davon ableiten. Wir lassen uns dafür beschimpfen von den eindeutig orientierten Tatmenschen, denen jedes Erwägen fremd ist, die nur tun und machen (nach welchen Maßstäben, wohin treibt es sie...? genau an dieser Stelle will dieses Blog einige Tipps geben...). Wir fragen nach deren Maßstäben, wir versuchen, uns hineinzuversetzen, wir wollen uns in Empathie üben.

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Valerie (53)

Das war aus dem Prospekt „Schlafzimmer für die gehobene Geldbörse“. Nahm Valerie so etwas eigentlich wahr oder hielt sie solche scheinbaren Oberflächlichkeiten für nebensächlich? Er gab ihr seine Eindrücke wieder und fragte sie, was sie darüber denke. „Ach weißt du, ich bin mal hier mal dort in irgendwelchen Hotelzimmern. Die sind alle auf ihre Art gleich – aber das ist ja auch nicht wichtig. Wichtig ist, wie man sich fühlt, dass man Spass hat an dem, was man macht. „Aber das ist ja doch auch abhängig davon, was man für Leute um sich hat….“ fiel er ihr ins Wort, denn ihm war, als hätte sie ihn missverstanden. „Ich meine, das prägt einen doch auch….Ein bestimmter Lebensstil gibt einem doch Möglichkeiten oder versperrt einem womöglich andere…. Oder fühlst du dich womöglich total frei in allem, was du machst? Glaubst du alles unter Kontrolle zu haben?“ Im Moment ist das noch sehr aufregend für mich, man lernt viele interessante Leute kennen, aber man weiß meistens nichts Genaues über sie, für was sie sich interessieren, ob sie sich überhaupt für etwas jenseits des eigenen Vergnügens interessieren. Für die Rollen, die ihnen zugedacht waren, für den Menschen, für den Menschen als Geschäftsobjekt, für den Körper, den man lebt….d.h. für den interessieren sich hauptsächlich gewisse Männer, ich empfinde das im Moment sehr stark...Kann sein, das wird wieder anders, wenn man durch eine gewisse Popularität ein Objekt der Öffentlichkeit geworden ist… spätestens dann werden einem neue Probleme aufgedrängt.

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Vorbei?

Wo und wann sind wir? Seltsam, bald ist sie schon wieder vorbei, die Weihnachtszeit. Man hat sich gefreut darauf, man ist auf diese und jene Weise in den Sog dieses Ereignisses gekommen, das so viele Menschen hier in Mitteleuropa ergreift. Und dann soll es plötzlich vorbei sein? Es ist jedes Jahr dasselbe. Die Leute haben auch in den Krisenjahren gelöhnt und Geld ausgegeben. Die Hauptsache. Trotz Fußball-WM. Uns fällt dies oder jenes neu auf. Die Perspektive scheint eine andere geworden zu sein. Und dann ist es plötzlich da, dies „Fest“. Was nun? Wir haben uns musikalisch in die richtige Stimmung gebracht. Mein Körper will Ruhe. Will Zurücklehnen. Will so etwas wie Winterschlaf, sich aus sich selbst neu gebären. Sich häuten. Und dann ist da Nervosität. Keine Zeit. Zeit? Man will sich heraushalten aus all dem Stress. Man will auch hier zusehen. Aber irgendwie gelingt das nicht so ganz. Man wird hineingezogen. Direkt oder indirekt. Da ist keinerlei Rücksichtnahme auf eine innere Verfassung. Auf ein Bedürfnis. Wie beim Fußball. Da ist nur ein Mitgerissenwerden.

Dienstag, 20. Dezember 2022

Realitäten

Hilfe, wo bin ich? Ich wache auf in eine Realität, die offenbar dauernd nach irgendwelchen sehr künstlich produzierten „News“ von Promis giert. Wer welchen Furz gelassen hat etc. Wer sind diese „Promis“? Meist stecken irgendwelche InfluencerInnen darunter, die ich früher nie ernst genommen hätte. Leute, die sich dafür hergeben, mit relativ raffinierten Mitteln für Konsumartikel, ja sogar für den Konsum an und für sich zu werben. Die sich in den Dienst des Verkaufs stellen. Diese oft mehrfach operiert und gespritzten Leute werden dann auch noch vergöttert. Es werden seltsame „News“ und Stories über sie verbreitet. Nein, „Promis“ sind keine Wissenschaftler, die sich um den Fortschritt der Menschheit hätten verdient machen können. Die etwas Einzigartiges gefunden oder erfunden hätten. Und da sind dann auch noch die neuen „Eliten“, etwa die Fußballer samt ihrer vielköpfigen Entourage, die abseitig viel Geld verdienen und als solche in all ihrer abgehobenen Traumhaftigkeit dem Volk als neue Götter vorgeführt werden. Ein Teil von ihnen führte gerade wieder seine marketingbestimmte haltungslose Haltung vor, die sich in ihrer peinlichen Unmündigkeit sogar ohne Probleme eine kleine Armbinde absprechen ließ. Die Haltung hinter all den Marketingsprüchen war schwer auszumachen. Zivilcourage sieht womöglich anders aus. Anschließend hieß es aus dem Kreis dieser kickenden Agenten, man solle jetzt endlich aus der Politik zurück in den Bereich des (reinen) Sports zurück kehren. Ob dieser Sport immer schon immer derart unpolitisch war? Im Grunde beantwortet sich die Frage selbst. Es werden Pressekonferenzen veranstaltet, dem System optimal angepasste Geschäftsführer geschasst und verantwortungstragende Gesichter getadelt, es werden Ausschüsse berufen und neue Funktionsträger erwogen: Aktivismus allenthalben, dem Volk soll vorgemacht werden, jetzt aber geschehe etwas. Nur: Dies Volk macht in seiner Gänze nicht mehr so mit wie einst. Selbst ihm fällt eine Überkommerzialisierung auf, die für eine zunehmende Entfremdung zwischen Sportlern und „Fans“ sorgt. Mir scheint, es werden Attitüden vorgeführt, es werden Spiele mitgespielt, in denen es auch um Menschenleben gegangen ist. Alles egal, so die „würdigen“ Funktionsträger: solange eine Rolex am Handgelenk baumelt. Ein bisschen scheint mir die „offizielle“ Politik ebenfalls in diese Richtung abgebogen zu sein. Nichts geht, aber alles wird (noch) mit Geld geregelt, hingebogen, manipuliert und zeitig gewendet. Aber das ist eine andere Geschichte…..

Montag, 19. Dezember 2022

Sich selbst besser begreifen

Im Vordergrund ihrer Betrachtung scheint für viele Menschen der Umstand zu sein, ob sie auf der „Höhe der Zeit“, „woke“ oder möglichst bewusst und kaum rassistisch zu sein scheinen. Demgegenüber sehe ich es so: Es gilt wohl, ganz im Augenblick zu leben, aber auch gleichzeitig „integrativ“ zu leben: d.h. die Vergangenheit immer wieder herein holen ins eigene Leben, zu einem einzigen, möglichst „Ganzheitlichen“ zu verschmelzen, das man sich immer wieder neu (!) erschließt und das (ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, geworden und durch die Verhältnisse, durch die Vergangenheit geformt zu sein...., sich dafür interessieren und es neu für sich erschließen... durch eine veränderte Perspektive es „hereinholen“...) geworden ist, was man ist. Die Selbstreferenz (unter anderem Besuche an den Orten der Vergangenheit, - aber auch in Tagebuchstudien) ist für mich ein Beleg und Antrieb dafür, mich selbst zu suchen..... Ich „verwende“ dazu Bruch- und Fundstücke, um Unverbundenes zusammenzusetzen, es als Teil eines Selbst begreifen..... eine Linie des Insgesamt finden..... in meiner Person. Es gilt, sie sich mir bewusster zu machen, ihr durch Anregungen und emotionale Antriebe näher zu kommen, dort, wo sie, diese Person „durch die Zeit geschlittert“ ist...... ich will einen höheren Grad an Identität gewinnen. Auch ein Bewusstsein für das kollektive Moment ist wohl dabei zu gewinnen. Neu begreifen: Das Geworfensein in Rollen, in soziale Muster, in räumliche und andere Determinationen, in die Zeit und ihre eigenen Begriffsmuster. Meine Perspektive als „geworden“ begreifen. Begreifen, dass man Einflüssen ausgesetzt war. Seine eigene Historie berühren. Vergangenheit besser „bewältigen“.

Sonntag, 18. Dezember 2022

Das Blau meiner Kindheit

Das Blau begegnete einem in den Kornblumen, die die Feldwege in diesem kargen Kuhdorf säumten, in das dich das Schicksal verschlagen hatte. Für Augenblicke traf es einen, dieses Blau, und stellte einem ein Rätsel, das man freilich noch nicht als solches erkannte. In diesem Blau waren die Geheimnisse des Lebens aufgehoben. Wie kann man bloß von einer Farbe so fasziniert sein, dass es einen das ganze Leben über beschäftigt? Das Blau war schon immer die Farbe der Transzendenz, heißt es. Es zeigt in die Unendlichkeit, es weist in die Geistigkeit. Ideal für die Romantiker. So steht die Blaue Blume in Novalis’ „Heinrich von Ofterdingen“ für eine Welt, in der Mensch, Tier und Pflanze eine gemeinsame Sprache sprechen. Sie ist ein Bild allen Erlebens in der Natur. Sie ermöglicht die Flucht aus der Gegenwart, der Realität der industriell bearbeiteten Welt, hinein in das Märchenhafte, Geheimnisvolle. Das Blau ist die Farbe des Himmels und des Meeres, der Tiefe und der Seele. Was sagt uns das? „Was ist die Seele?“. Die Augen sind das Fenster zur Seele. Meine eigenen blauen Augen. Wohin blicken sie, wenn ich in den Spiegel blicke?

Samstag, 17. Dezember 2022

Rituale, Weihnachten und Wachstum

Etwas immer wieder tun und dadurch eine Struktur ins Sein bringen. Rituale strukturieren unseren Alltag und bilden einen Teil unseres Tagesablaufs. Es gibt jedoch auch die Rituale des Nichtalltäglichen, die Höhepunkte des Jahres, der Arbeit, bei Geburt und Tod, Krankheit und Abschied, Feste und Feiern, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen bringen. Ohne Gewohnheiten und Rituale zu leben wäre sehr anstrengend und würde eine fortwährende Neuorientierung nach sich ziehen. Chaos zu bändigen, wäre möglicherweise nicht möglich ohne sie. Karneval. Und der Krieg? Ist die Pandemie eigentlich vorbei? Gewissheiten scheinen zerfetzt zu sein, wir stehen vor einem „Who is who?“, haben das Gefühl, getäuscht zu werden. Es entsteht eine dringendes Bedürfnis nach Flucht und einfacher Erklärung. Doch Rituale bieten auch Chancen, mit ihren Formen schöpferisch und phantasievoll umzugehen. Das Problem ist, das sich viele Menschen an Ritualen festhalten und den Sinn dahinter vergessen zu haben scheinen. Die Folge ist, dass solche Rituale zunehmend hohl werden. Ob Weihnachten auch ein solches Ritual ist? Vielfältig wird es benutzt, in einem ökonomischen Sinne, weil ja Wachstum jetzt um jeden Preis angestrebt wird, die Wirtschaft ins Laufen kommt und weil beispielsweise darauf spekuliert wird, dass Weihnachtsgeld „auf den Kopf gehauen“ wird. Doch ein Weihnachtsgeld sehen immer weniger Arbeitsverträge vor, außer den Privilegierten natürlich, bei denen es zu den sogenannten „Benefits“ gehört.. Ein sich daran knüpfendes 13. und manchmal sogar 14. Monatsgehalt erscheint als Ergänzung dazu selbstverständlich. Natürlich schafft so etwas ein bestimmtes Selbstwertgefühl, die Anerkennung und eine dazu gehörende Sinnwelt.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Talkjournalisten

Die oberschlauen Journalisten in ihren Talkshows. Mir fallen sie immer mehr auf, ja, sie stoßen mir sogar herb auf: die in den Medien auftretenden Stars der engagiert vertretenen Meinung, die professionellen Besserwisser, Klugscheißer, akademisch wohlbestallten Vorleser, die "Starjournalisten" und die Bestsellerautoren, die uns in möglichst kontroversen Talkshows wortreich und akademisch gesiegelt erzählen, was alles falsch sei und was die Gesellschaft samt ihrer Industrie mit uns treibe. Dabei sind dies die smarten jungen Jungs, die kampfkostümtragenden Damen und die alten Rauschebärte, die uns etwas von Konsumverzicht, Klimawandel etc. erzählen und es sich anschließend im 8-Zylinder bequem machen, wo sie das Mobiltelefon der Luxusmarke sich ans Ohr halten, um den nächsten Termin etwas nach hinten zu verlegen und das Gourmetessen in der sternbewehrt feinen Fresskaschemme schon mal vorbestellen. Gewiss, es ist eine Spielart der Trennung von Sach- und Personenebene. Sie mögen in so mancher Sache durchweg recht haben. Und ich bin dann auf der von ihnen vertretenen Seite. Das ist die Sachebene. Doch persönlich habe ich keinerlei Respekt vor solchen Personen, deren Theorien nicht mal dazu gut sind, der eigenen Person etwas für die Existenz an die Hand zu geben. Ihre Bücher sind für die, denen ihr Inhalt tatsächlich etwas bringen würde, in dieser gescholtenen Gesellschaft keinen Cent günstiger als die gescholtene Konsumware. Sie werfen sie auch in unübersichtlicher Anzahl auf den Markt, um ja im Gespräch zu bleiben und den sich daran knüpfenden Umsatz zu machen. Darin sind sie den von ihnen so hingebungsvoll kritisierten Personen oft nicht ganz unähnlich, die ja so gerne Wasser predigt, um umso unverhohlener Wein zu trinken.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Besänftigung

Das benebelt übers Ohr: Es dudelt jetzt überall freundliche weihnachtliche Wohlfühlmusik (sofern das nicht zu viel Strom kostet...), und überhaupt sollten wir nicht immer alles schwarz malen. So tönt es: Be positive! Die Botschaft vernehmen wir wohl. Überhaupt alle Botschaften zu diesem Thema. Es ermüdet. Iran. Klimakatastrophe. Klimakonferenz. Nix heraus gekommen. Ach ja. Jemand sollte, wir sollten, die Industrienationen und die anderen, auch Afrika----Die Welt ist schlecht, die Macht des Faktischen (z.b. „Realpolitik“) schlägt ohnehin alles und wir sind froh, (noch) auf der richtigen Seite zu sein. Zwei Wochen lang ein bisschen Empörung und eine Prise Aufregung. Dann ein Herabkochen, ein Abblenden, ein Vergessen - das war's. Außer gewaltigen Spesen nix gewesen. Vielleicht ein paar unverbindliche Statements. Absichtserklärungen, heftige Warnungen auch mit betroffenen Gesichtern. Dazu diese widerliche Energiekrise. Staatschefs reisen in Sonderflugzeugen und in riesigen Limousinen an, sie halten dann stundenlange Reden, die von anderen geschrieben wurden. Es ist wie beim Terrorismus. Da ist ein Hang zum Aktionismus. Zur Symbolpolitik. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung pder Aufmerksamkeit und Unterscheidung ist bei vielen verkümmert, die Bereitschaft zum alsbaldigen Vergessen, Abblenden, Verdrängen, Abtauchen bestens ausgeprägt. Im Hintergrund klingt „Ich heb' ab...“. Anders geht das doch nicht in der Mediengesellschaft. Es ist ein Teil des Theaterdonners, der moralischen Aufwallung und der unsäglichen Arroganz, weil ja letztlich nichts passiert. Da können wir alle gut mit überein stimmen. Common Sense. Der Winter ist bisher seltsam mild, zu warm fast. Was es damit wohl auf sich hat? Holland baut neue Dämme, für Hamburg werden sich Lösungen abseits des Verkaufs von Anteilen an Terminals finden. Soll Bangla Desh (...und diese Südseeinseln und….. danach das Lied „First we take Manhattan….) doch untergehen! Ein Problem weniger...., so denken sie insgeheim, die die Welt mit ihrer Wachstumsidiologie beherrschen und immer weiter machen.....

Dienstag, 13. Dezember 2022

Bewusst

Unser Blick wurde auf den am Kirchenhimmel kämpfenden Satan gelenkt. Darunter die Figur des Cupido, was übersetzt die Begierde heißt, wie wir einst in der Schule gelernt hatten. „Geburt, Fortpflanzung, Tod“, der einfache Dreiklang des Lebens, - draußen, in der Welt vor dem Kloster. Eine Formel, in der die Evolution vonstatten geht. Ohne Moral. Unschuldig. Natürlich. Ob wir als Menschen uns wirklich davon distanzieren konnten? Im Christentum bedeutete dieses kreatürliche Leben die Erbsünde, jawohl. Die Tiefenpsychologie hatte uns zeitweilig gelehrt, dass der Prozess der Menschwerdung eine Bewegung des Sich-Bewusstwerdens aus dem Unbewussten, aus dieser natürlichen Unschuld heraus, auch ein Übernehmen von Verantwortung ist. Die ganze Bibel konnte so verstanden werden. Die ganze Menschheitsgeschichte. Ich bin schuld, ich weiß, was ich tue: „Cogito, ergo sum“, raunte leise die aufklärerische Philosophie im Hintergrund der Geschichte.

Montag, 12. Dezember 2022

Skifoan

Der doofe Ambros hat’s ihnen, den Besserverdienenden, vorgeträllert. „Skifoan“ – und jetzt alle, ein Refrain zum Mitgrölen! Jetzt fahren sie wieder alle Skifahren. Womit schon das erste Ärgernis benannt wäre. Der Abgasausstoß, über den man sich dank großer Automobilkonzerne, die ja soooo viel Elektrofahrzeuge (noch) verkaufen, gerne mal Illusionen machte. Aber auch mit den geschönten Elektrowerten (Entsorgung? Soziale Kosten?) wäre alleine schon dieser Aufwand verheerend und würde ganz eindeutig auf Kosten der Umwelt gehen. Schon vor 30 Jahren habe ich mich darüber heftig zerstritten mit jemanden, der sich dem Allgäu verbunden fühlte und glaubte, die wirtschaftliche Prosperität würde damit in den alpenländischen Skiparadiesen einziehen. Es hat sich inzwischen erledigt, die Dinge sind zu offensichtlich. Die Klimakatastrophe ist schon lange am Kommen, ignoriert wurde sie hauptsächlich von denen, die es sich leisten zu können glauben: auf Kosten auch der „Bediensteten“, die ihnen das Essen und zünftige Trinken in den Alphütten servieren. Auf Kosten derer, die von der Touristen so gar nichts haben, weil sie in der Gastronomie mit vielen Über- und nicht bezahlten Stunden zu Hungerlöhnen schuften, die nicht mal zum Leben reichen. Währenddessen ging's bei den begüterten Touristen um einen Apres-Ski mit Saufen, Fressen und Ficken. Um Schneekanonen und platt planierte Pisten, je platter, desto besser. Widerliche Mechanismen. Diese energiefressenden und als doch so umweltfreundlich verkauften Schneekanonen und die großflächige Zerstörung der Alpen zugunsten von Pisten für die reichen Arschlöcher tun ein übriges. Los geht’s mit dem Stau auf der Autobahn in Richtung Berge. Fürs Fortkommen nutzt da auch ein SUV-Citypanzer nichts… Haha. Am Ende der Apres-Ski mit all den widerlichen Mitgröhlschunklern...

Sonntag, 11. Dezember 2022

Lobbying

Das Gefühl der Bedrohung eines einigermaßen gangbaren Weges: USA Kapitol 2021. Aber auch zuvor schon Ereignisse vor dem deutschen Reichstag und jetzt die Entdeckung einer Art Verschwörung. Es sollte niemals vergessen werden: Diese Institutionen stehen für den bestmöglichen Staat, den es auf deutschen Boden jemals gegeben hat. Nichtsdestotrotz kann einem da Vieles aufstoßen. Diese ach so feinen Damen und Herren mit Spitzenpensionen, die ihre alten Verbindungen spielen lassen und sich als „Berater“ denjenigen andienen, die sie einst als aktive Politiker bekämpft hatten. Nicht nur die Vertreter der Industrie gehen in diesem Parlament verdeckt offenbar ein und aus, sondern vielmehr die, die für viel Geld für ihre „Beratungsdienste“, „Vorträge“ und sostige Lobbyismen kassieren. Und da scheinen jetzt auch noch diejenigen zu sein, die Umstürze planen und denen man jetzt juristisch halbwegs einwandfrei „Extremismus“ vorwerfen muss. Dass LobbyistInnen sich erst in ein Register eintragen müssen, wenn sie Kontakt zur Politik aufnehmen wollen? War bis vor wenigen Jahren nicht denkbar. Es scheint aber die Öffentlichkeit bei uns diesbezüglich ein bisschen sensibler geworden zu sein. 2014 etwa verurteilte das Bundesverfassungsgericht die Bundestagsverwaltung dazu, die Namen von Konzernen herauszugeben, die über einen Hausausweis fürs Parlament verfügten. Seitdem geht das nur noch über „Ehemalige“ (Abgeordnete), die einen Hausausweis auf Lebenszeit verfügen. Und wie ist das im Europäischen Parlament? Jüngste Ereeignisse lassen einen da auch an der Lauterkeit der Handelnden zweifeln. Dass die „Ehemaligen“ des deutschen Bundestags nicht gerade erfreut darüber sind, wenn ihre „Beratungsdienste öffentlich werden, liegt auf der Hand. Sie bleiben aber gerne im Schatten einer seltsamen Melange aus Nebentätigkeiten, Zusatzverdiensten und Interessenkonflikten. Offenbar können sie sich schlimmster Rhetorik bedienen, um Journalisten zu bekämpfen, die solches öffentlich machen. Natürlich sind solche Extremisten geschützt als Schützer der parlamentarischen Demokratie. So manchem mag das herb aufstoßen. Aber es scheint einer der Preise zu sein, die wir für diese eindeutig gute Staatsform zu zahlen bereit sind.

Samstag, 10. Dezember 2022

Polyperspektivität - Once again

Ich wollte verschiedene Ausdrucksformen meines Egos so kombinieren, dass insgesamt eine Art Gesamtbild heraus kommt. Ich wollte damit auch zeigen, dass es mir weniger auf die Form ankommt und mehr auf den Inhalt. Sollte ich überhaupt so etwas wie Talent haben, so wollte ich es an verschiedenen Disziplinen spiegel, wollte ihm verschiedenen Ausdruck geben. Vielleicht, weil ich das so spürte. Ich wollte wechselnde Perspektiven. Wir haben immer nur Ausschnitte vom Leben, oder was andere dafür halten. Jeweils, je nach Perspektive. Hattest du nie Lust, Alles kennenzulernen, das Ganze? Ich weiß, das ist hemmungslos anspruchsvoll, unrealistisch und so weiter..… Aber zieht einen nicht die Aussicht hinan, sein eigenes kleines beschränktes Ich zu verlassen und zum Ganzen Vielen zu werden, zu allem? Aus den Augen aller zu blicken? Etwas oder jemanden wirklich kennen zu lernen? Näher, näher und immer näher – ohne dass so etwas penetrant wird…...Lerne, damit zu spielen, ein Ich zu sein und ebenso kein Ich zu sein! Womöglich gibt es ja verschiedene Methoden, seinen Horizont zu erweitern: Das „Außer-sich-sein“, das ich einmal auf einem „Trip“ erfahren durfte, dieses „Neben-sich-stehen“ scheint mich verändert zu haben. Genauso ging's mir mit der Natur, die in Form der Evolution ständig etwas Neues probiert. Nicht nur der Grand Canyon war für mich eine tiefe spirituelle Erfahrung. Demut legte sich mir nahe. Respekt. Staunen. Es hat mich nüchternen Schlock richtiggehend ergriffen und tief berührt. Als Teil der Natur schloss dies die Tiere ein. Nicht nur Säugetiere. Es trat ein Empfinden für andere Zeiträume hinzu. Für Entwicklungen in der Natur. Deren Bezug zu mir, zu meiner Person, die mir in diesem Zusammenhang doch so unbestimmt zu sein schien, wurde mir wichtiger, nahm mich als ganze Person in Anspruch. Zeit. Zeitspannen. Was ist das? Bloß deshalb selbstverständlich, weil wir diese Sicht eingeübt haben? Wieso etwa habe ich solch unterschiedliche Musik (mal dies, mal jenes, immer auf der Suche nach meiner Synthese) gemacht, obwohl andere Gemüter ihren „Stil“, ihre Redundanz längst gefunden zu haben schienen? Ich habe immer versucht, die Realität von verschiedenen Seiten her zu umkreisen, ihr aus unterschiedlichen Perspektiven näher zu kommen. Dies bedeutete für mich „Polyperspektivität“. „Impressionistische Dialektik“ auch. Dass man Dinge stets aus mindestens zwei Perspektiven betrachten kann. Wenn etwas nicht geht, wenn etwas anderes die bessere Perspektive eröffnet, dann habe ich eher diese Sichtweise versucht. Ich war Besucher, Spieler, Probant, habe das Kaleidoskop zur Hand genommen, das meiner Meinung nach die Wirklichkeit ist. Habe Theorien ausprobiert, ausformulierte Sichtweisen genauso wie dumpfe und implizite Perspektiven. Habe abgewogen.Vergleichend betrachtet. Mich nicht festgelegt, sondern versucht, Sichtweisen zusammen zu bringen, eine Fusion zu versuchen. Dadurch bin ich aber in eine Situation des ständig Optionalen gekommen, dessen, der sich scheinbar nie festlegen kann, wo es gefordert ist. Die Realität lässt das für mich nicht zu. Sie verlangt diese Festlegung, ich weiß. Ich selbst habe hingegen habe wechselnde Farben benutzt und doch versucht, eine Konstanz zu halten. Bin einer gewissen Ernsthaftigkeit nach gegangen. Habe mich spielerisch festgelegt, im klaren Bewusstsein um dessen Vorläufigkeit. Den meisten Menschen, so weiß ich jetzt erst, kommt dabei ihr Ego in die Quere. Sie knüpfen ihre Identität an bestimmte Positionen, vertreten Meinungen, stehen für etwas ...usw. Mir war mein Ego dafür nicht wichtig genug, denn ich besetzte ja wechselnde Positionen, ohne in belanglose Beliebigkeiten abzugleiten.

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Wer wir sind

Wo und wer sind wir? Gibt es Religion nur auf der Erde? Oder glauben auch Außerirdische an Gott? Seit Jahrtausenden suchen die Menschen am Himmel nach dem Göttlichen. Sie fragen sich aber auch, ob es da draußen im Weltraum auch noch andere Lebensformen geben könnte, womöglich hochentwickelte Zivilisationen. Was wohl diese Außerirdischen denken, wenn sie in den Himmel blicken? Beten sie am Ende auch, wie wir? Ist das Göttliche eine universelle Idee? Oder etwas spezifisch Menschliches? Was ist, wenn es irgendwo Aliens gibt, die dieselbe Frage nach Gott stellen? Ist es allen Lebewesen von Geburt an eingepflanzt? Dieses „Warum“? Erklärungen? Die meisten religiösen Texte, wie z.b. Die Bibel, stellen die Welt als sinnvolle planvolle Schöpfung dar. Zweck? Antworten. Erklärungen. Absichten. Das hätten wir gerne. Ob unser Gehirn so funktioniert, dass wir uns solche Fragen immer wieder stellen? Ob wir uns das eingestehen? Ob wir es wahrhaben wollen? Das ganze Universum als gezielte Schöpfung: zu schön, um wahr zu sein? Ob das bei Außerirdischen auch so wäre? Evolution und Vergesellschaftung: Voraussetzung für religiös-spirituelle Erklärungen?? Glauben Aliens an Gott? Oder.… Elefanten? Sind zum Trauern fähig. Sind ja so intelligent. Bewusstsein von sich selbst haben? Elefanten haben es. Sie gehen durch einen Erkenntnisprozess, um dann zu erkennen, dass sie es selbst sind. Sie könnten „Ich“ sagen. Elefanten können sich auch in andere Lebewesen hinein versetzen (bevor sie von ihnen „planvoll“ umgebracht werden). So etwas könnte auch Voraussetzung für Religiosität sein. Soziales Bewusstsein. z.b. Trauer. Auch andere Tiere haben/können das: Delphine beispielsweise. Wieso also sollten nicht auch außerirdische Wesen Voraussetzungen dafür mitbringen? Vielleicht bringt Intelligenz die Fähigkeit zur Religion sogar automatisch mit sich. Gibt es keine Zivilisation ohne Gott? Mehr als 90 % der Menschen bekennt sich auch heute noch zu einem Glauben. Wieso durchdringt das unsere Existenz derart? Weil der heilige Geist allgegenwärtig ist? Oder weil Zivilisation, wie manche Evolutionsbiologen sagen, ohne Göttliches zum Aussterben verurteilt wäre?

Mittwoch, 7. Dezember 2022

Öffentlichkeit

Einigermaßen fassungslos bin ich in unserer großartig überlegenen (Noch)Nichtkriegsgesellschaft, wenn ich wieder einmal mitkriege, wie in bestimmten Fernsehsendern Industriekapitäne und Wirtschaftsmanager aller Art mit „Herr….“ angesprochen werden (naturgemäß ist die Anrede „Frau...“ da wesentlich seltener, außerdem ist dieses "Herr..." nicht journalistisch!). Die Herren wünschen dann, dass bestimmte Fragen doch bitteschön ausgeschlossen sein mögen! Nach ihrer eigenen Auffassung seien sie "unpassend". Vorauseilend ehrerbietig kommt mir das vor, wenn so etwas von jenen akzeptiert wird, die sich gerne "Journalisten" nennen... Jedenfalls scheint mir solch ein Verhalten nicht sehr journalistisch. Diese ehrerbietigen TV-Gesichter, die dem Verlautbarungsjournalismus ja so gewogen erscheinen, sind offenbar in einem Erkentnissystem gefangen, das ziemlich gleichbedeutend mit einer Unterwürfigkeit den Geldsäcken gegenüber ist. Von gleicher Augenhöhe kann hierbei jedenfalls kaum die Rede sein. Dazu passt auch, das die Öffentlichkeit Zeuge sein muss, wie sich solche „Journalisten“ abmeiern und vorführen lassen, nicht zuletzt auch von den von ihnen selbst so eifrig eingesetzten „Experten“.

Dienstag, 6. Dezember 2022

Streck Theorie

Eine Ungeheuerlichkeit? Geht schon ins Spirituelle...worüber man bisher noch nichts weiß, darüber könnte man vielleicht in 200 Jahren nur lächeln...Wer hat die "Matrix"-Filme gesehen?....Wer glaubt denn da an die Wissenschaft?... Nichtdoch…...Wem es wichtig ist, bei gewissen Gesprächen mitreden zu können, der wird schon etwas von der inzwischen 40 Jahre alten „String Theory“ gehört haben. Nun, wir wollen uns an einer halbwegs verständlichen Herleitung dieser seltsamen Theorie versuchen. Es ist nämlich zunehmend deutlich geworden, dass es an Materie im Universum fehlt. Wir beobachten Schwerkraft, doch es gibt keine Quelle dafür. Ob das etwas mit „dunkler Materie“ zu tun hat? Schätzungsweise gibt es bis zu 5 mal so viel dunkle Materie, wie sichtbare. Blöd nur, dass wir nicht wissen, was dunkle Materie wirklich ist. Aber es gibt begründete Annahmen: die dunkle Materie könnte aus massenlosen Teilchen (etwa Licht) bestehen, die den Eindruck von Masse erwecken, indem sie in der vierten Dimension Kreise ziehen. Kreise, die so klein sind, dass wir sie nicht wahrnehmen können. Es gibt Wissenschaftler, die in der Existenz solcher „schwarzen Materie“ den Beweis für die vierte Dimension sehen. Der String Theory zufolge besteht alles im Weltraum aus „Strings“. Ein String ist so etwas wie eine Saite, die vibriert. Und zwar nicht in „unseren“ drei Dimensionen, sondern in neun.Wenn die String Theory stimmt, dann gibt es jeden Punkt im Raum noch in sechs weiteren Extra-Dimensionen. Aber die String Theory hat eine große Schwierigkeit: es gibt für sie noch keinerlei Beweis. Unter anderem wursteln zahlreiche Wissenschaftler am CERN, dem großen Protonenspeicherring in Genf, daran. Das CERN hat eine Länge von 27,6 Kilometern und ist als höchst ehrgeiziges Wissenschaftsprojekt der größte Teilchenbeschleuniger der Welt. In ihm vollziehen sich ständig Zusammenstöße subatomarer Teilchen. Dabei entsteht eine gigantische Datenflut, die auszuwerten alleine schon eine Herkulesarbeit ist. Doch auf Strings, die laut Theorie so etwas wie die Bausteine der Bausteine sein sollen, sind sie bisher nie gestoßen. Die String Theory nimmt an, dass ein String eine Billiarde mal kleiner ist, als ein Atom. Hätte man also ein Atom mit der Größe des Sonnensystems, dann wäre ein String so groß wie eine Glühbirne. Je kleiner aber das Objekt, um so mehr Energie braucht man, um es sichtbar zu machen. Das CERN hat bisher einfach nicht ausgereicht, um ein String und die darin verborgenen sechs Dimensionen sichtbar zu machen. Eigentlich bräuchte man einen Teilchenbeschleuniger mit dem Umfang unserer ganzen Milchstraße, um das halbwegs mühelos zu erreichen.

Montag, 5. Dezember 2022

Valerie (52)

Nahm Valerie solche Dinge eigentlich wahr oder hielt sie solche scheinbaren Oberflächlichkeiten für nebensächlich? Er gab ihr seine Eindrücke weiter und fragte sie, was sie darüber denke. „Weißt du, ich bin mal hier mal dort, meist in irgendwelchen Hotelzimmern, die sind alle auf ihre Art gleich – aber das ist doch auch nicht wichtig. Wichtig ist vielmehr, wie man sich fühlt, dass man Spass hat und aus dem etwas macht“. „Aber das ist doch auch abhängig von den jeweiligen Leuten und den Dingen, die man vor sich hat“, fiel er ihr so ins Wort, als hätte sie ihn falsch verstanden. „Ein bestimmter Lebensstil gibt einem doch Möglichkeiten und versperrt einem womöglich andere. Oder fühlst du dich völlig frei in dem, was du machst. Oder glaubst du etwa, alles unter Kontrolle zu haben?“ „Im Moment ist das noch manchmal sehr aufregend für mich, man lernt viele interessante Leute kennen. Aber man weiß oft nicht, für wen oder was sie sich interessieren, ob sie sich überhaupt interessieren, für den Star, für die Schauspielerin, für die Rolle, die sie mir zugedacht haben, für den Menschen, für das Geschäftsobjekt, für meinen Körper – das heißt, dafür inteessieren sich so ziemlich alle Männer, ich empfinde das im Moment sehr stark. Kann sein, dass das anders wird. Aber wenn man eine gewisse Popularität erreicht hat, wenn man zu einem Objekt der Öffentlichkeit wird, dann werden einem solche Probleme aufgedrückt“.

Samstag, 3. Dezember 2022

Horizont (Songtext)

HORIZONT Wir stürzen uns mutig in das Fremde und machen es zu etwas Eigenem zu einem Teil unseres Selbst Wir lieben das Andere, es zieht uns beständig an sich in der Wiederkehr des Immergleichen treiben lassen das wäre es, ein Teil zu sein im Strom des Unbewussten in Eigentümlichkeiten, in Monotonie sich im Sturm hin und her wehen lassen wie ein Blatt im Wind das Ego mal vergessen und dabei staunen über die Welt das wäre es

Verlorene Begriffs- und Lebenswelten: Heimat (2)

Wieso der Begriff „Heimat“ immer wieder mit Enge, Eingeschränktheit und dem privaten Glück im Kleinen vermengt wird? Wenn „Heimat“ sich verschließt gegenüber einer Andersartigkeit, dann wird sie zu etwas Engem dort, wo sie auch weit sein könnte. Sie könnte großzügig offen sein und sich gleichzeitig bewahren. Sie könnte soziale Dimensionen und gesellschaftliche Entwicklungen aufnehmen und sich damit selbst erkennen. Sie könnte dieses oft zitierte „Geworfensein“ akzeptieren und an sich selbst wahrnehmen. Sie könnte an sich erkennen, das wir auch ein Produkt unserer Sozialistion sind, die doch stark von dem beeinflusst ist, was „Heimat“ bedeutet. Sie könnte erkennen, dass wir auf der ganzen Welt gewisse Probleme haben, die uns einen. Sie könnte erkennen, das eine beispiellose gesellschaftliche Polarisation statt gefunden hat, die sich in unserer „Heimat“ auf eigene Weise abbildet. Sie könnte erkennen, das wir auf der ganzen Welt Menschen sind und doch unseren konkreten Lebensbedingungen und Lebenswelten, Sinnwelten ausgeliefert sind. Dass sich dadurch eine eigene und eigenständige Ebene der Solidarität und des Verbundenseins ergeben kann. Mit dem Lauf der ganzen Welt. Dass nicht alles der von Politikern so gern beschworene „Strukturwandel“, der zudem viel zu oft auf den technologischen und ökonomischen Wandel beschränkt wird.

Freitag, 2. Dezember 2022

Wie es lief

Du liest von jungen Dichtern, die sich wie ein Senkblei in das Versuchslabor ihrer Existenz hinabgelassen haben, um uns Lesern davon zu berichten und mit einem Leidensausdruck im Fernsehen aufzutreten. Mithilfe von Drogen in die Hölle sind sie abgetaucht. Identitäten erforscht. Für uns stellvertretend, so dass wir heilig erschauern. Ein Theater, ein Stück (so denkst du...). Du selbst hast dich immer nur in die Mittelmäßigkeit hinabgelassen, bist davon enttäuscht geworden und hast möglicherweise den Respekt vor dir selbst verloren. Du kannst noch nicht einmal eine kleine Hungerkur durchhalten, hattest früher die Energie dazu, keine Frage, - Früher war alles besser. Du hast Vertrauen in die Zukunft gehabt, Selbstbewusstsein: Du hast gedacht, irgendwie würde sich schon alles richten, würdest du es richten. Doch dein Selbstbewusstsein wurde zerstört, dir wurde klar, dass du im Netz der Beziehungen von Wichtigs tatsächlich nichts wert bist, dass du nichts kannst, was sich verkaufen ließe… Wie eine mahlende Mühle hat dich sodann der Alltag am Computer zerstört, die Träume sind längst verflogen, obwohl du sie dir ganz anders als andere Leute (die Kinder in die Welt gesetzt hatten) offen gehalten hast. Dein ganzes Leben ist ein einziges Offenhalten gewesen für Möglichkeiten, die du vielleicht nie nutzen wirst. Oder doch noch?

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Blasengewaber

Postengeschacher um einen herum. Jemand kommt, jemand geht. Interessen wurden gewahrt. Jemand galt als „hochbezahlt“. Was heißt das? Es werden Posten geschoben und Vermutungen daran geknüpft. Namen werden gehandelt. Scheinen im Raum zu stehen. Wechselgerüchte. Wer wird’s? Alle zusammen leben sie in ihrer Blase, deren Vorhandensein ihnen selbst natürlich nicht bewusst ist. Wer? Ich doch nicht. Austausch und Kontakt werden ritualisiert und anschließend als Legitimation verkauft. Fluchtburgen brökeln. Strategien zerfasern. Es wird nicht mehr so sein, wie es war. Es muss jetzt neu angefangen werden. Möglichst von jungen Kräften. Ob da ein bisschen der Jugendkult dahinter steckt? Woran knüpft sich überhaupt dieses „neu“? Neue Namen, neue Signale, neue Methoden? Zweifel sind erlaubt. Ziele korrigieren und neu definieren. Das muss in die Köpfe einsickern, das muss gelernt werden. „Benefits“ sind da selbstverständlich, keiner Erwähnung wert. Medienleute machen ein wichtiges Gesicht dazu, raunen aus dem Hintergrund.