Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 28. Mai 2021

Warten auf....

In meinem Leben habe ich mir viel zu oft die Beine in den Körper gestanden. Lebenszeit vertan. Gewartet auf etwas Außergewöhnliches und auf etwas Gewöhnliches. Habe versucht, diese Zeit aufzuschreiben, sie zu reflektieren. Etwas daraus zu machen. Meine Reaktionen einzuordnen, sie zu analysieren. Sie in Verhältnis zum Mainstream „der Leute“ zu setzen. Mich überhaupt in andere Leute hinein versetzen. Auch abgewartet und dann versucht, zu reagieren, mich selbst dabei beobachtet. Bestimmte Leute behaupten beharrlich, dafür keine Zeit zu haben. Gewisse Vorgesetzte jedoch haben währenddessen Damen flach gelegt und zahlreiche Familien gegründet, gefressen, gefickt, gehätschelt, betreut, geliebt, gehasst, getrennt, gegründet, gemacht und getan, sie haben am „aktiven Leben“ teilgenommen, - so wie das vorgegeben erscheint. Trotzdem: der morgendliche Druck zu Denken, etwas aus mir heraus zu quetschen, das Machen und Tun, in dem ich mich auch vorwärts zu bewegen versuchte, das gemeinsame Schaffen an etwas Größerem, all das, habe ich vielleicht dann doch vermisst. Ich habe um mich geblickt und versucht, dabei das zu empfinden, was ich möglichst wortreich phantasievoll aufschreiben konnte. Ausgerechnet ich bewegte mich in einer Bahn, einer Art, die jedermann gefallen wollte und davon sogar ökonomisch abhängig war.

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