Ob uns das in Zeiten der Krise
etwas bewusster geworden ist? Der Zwang zur Leistung des immer höher,
schneller, weiter? Das Wachstum um jeden Preis? Ob Entschleunigung da
ein Gegenkonzept ist, das nicht nur aus der Not geboren ist? Der
Zwang zur Steigerung, ob er „eingebaut“ ist in unser System?
Scheller, größer und innovativer werden, ob es da Grenzen gibt? Die
darf es nach der herrschenden Wachstumslogik nicht geben, sonst gibt
es kein Erhalten oder gar Ausbau des „Wohlstands“. Das lernen wir
unter allen Umständen. In allen sozialen Schichten. Das wirkt sich
zwar nicht überall gleich aus: diejenigen, die sich als „Eliten“
begreifen, haben den Zwang schon mal verinnerlicht, die
Rastlosigkeit, das Ziel, besser und noch schneller zu werden, ist bei
ihnen ein inneres Bedürfnis geworden. Für die meisten „normalen“
Arbeitstätigkeiten ist es mehr ein Druck von außen, der ihnen als
Vorgabe vorschreibt, was in welcher Zeit zu bewältigen ist. Dieser
Zwang durchdringt auch alle anderen Lebensbereiche, in der Arbeit, in
der Bildung, in der Pflege, in der Art und Weise, wie wir mit der
Natur und den Tieren umgehen, selbst unser Liebesleben unterliegt
dieser Logik des Mehr und immer schneller, der Steigerung,
Optimierung und Beschleunigung. So herrscht dieser Zwang in nahezu
allen Lebensbereichen, er saugt sie in sich auf und überwältigt die
Menschen, indem er diejenigen, die sich diesbezüglich außerhalb
stellen, sanktioniert und es ihnen in jeder Hinsicht sehr schwer
macht. Das Hamsterrad muss sich immer schneller drehen, damit es
bestehen bleibt. Es gibt kein Entrinnen. Wirklich? Jetzt den
„Reset“-Knopf drücken?
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