Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 17. Januar 2019

Entwicklung und Überwachung

Der Entwicklungshilfeminister Gerd Müller von der CSU
sagte jüngst (im September 2018) im Bundesreichstag: „Wir könnten 50 000 Dorfapotheken in Afrika zum Preis eines einzigen Militärjets umsetzen. Und mit einem Prozent der Rüstungsausgaben könnten wir alle humanitären Bedarfe, Krisen, Katastrophen, Hunger, Not – vom Jemen, Bangla Desh die Rohyngas, Tschad bis Venezuela lösen.“ Wir wissen weithin solche Dinge....und schaffen nichts. Die EU hat inzwischen vielen Staaten Afrikas Freihandelsabkommen angeboten. Wer nicht annimmt, darf mit Strafzöllen rechnen. Europäische, teilweise subventionierte Waren überschwemmen auf diese Weise die afrikanischen Märkte und ruinieren die einheimische Infrastruktur. In Deutschland erscheint die Entwicklungspolitik einigermaßen unkoordiniert. Beteiligt sind die Ministerien, des Äußeren, der Finanzen, der Wirtschaft und das Entwicklungshilfeministerium. Privatinvestition sollen es hier richten, nach dem Modell der Partnerschaft zwischen privaten Investoren und dem Staat, was unter anderem zum Finanzdebakel um die Elbphilharmonie in Hamburg geführt hat. Es soll um die „Liberalisierung“ der Finanzmärkte gehen, Reduktion der öffentlichen Ausgaben und um die Privatisierung staatlicher Firmen. Dies soll afrikanische Märkte für Investoren anziehend machen. Garantien dafür gibt es allerdings nicht. China hingegen, die wohl auch nicht gerade die Wohltäter der Entwicklungspolitik sind, wollen einigermaßen geradlienig den Austausch von Infrastrukturprojekten und Rohstoffen, wobei es relativ  erfolgreich zu sein scheint. Überwachungstechnologie und technisches Gerät zur Grenzsicherung will Europa an Afrika verkaufen, womit vor allem Flüchtlingswellen vermeiden werden sollen. Überhaupt scheint diesem strategischen Ziel alles andere untergeordnet zu werden, wobei klar ist, dass der globale Handel auf Menschenrechte wenig Rücksicht nimmt. Menschenrechte sind etwas, was bei Politikern vor allem in Sonntagsreden vorkommt. 


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