Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 27. Januar 2020

Wechsler

Und wieder wechselt ein einstmals prominenter deutscher Politiker in die „Privatwirtschaft“. Daran wäre zunächst nichts verwerfliches, wenn sich nicht eben dieser Politiker sehr kritisch über jene Branche geäußert hätte, in die er jetzt wechselt. Selbstverständlich nimmt er alle personellen Verbindungen, die er im Laufe seiner „Karriere“ gesammelt hat, mit in seine neue Tätigkeit. Dies scheint es auch zu sein, was solche Firmen der Privatwirtschaft auch an diesen Politiker interessiert. Einer bestimmten, eher konservativen Partei in Deutschland traut man möglicherweise schon gar nichts anderes mehr zu. Sie scheint es auch aus Gründen, die sie uns zu selten erläutert, völlig normal zu finden, enge Beziehungen zur Privatwirtschaft zu unterhalten. Ob dies einer Demokratie zuträglich ist, mag dahingestellt bleiben. Bei der Partei, der dieser Wechselpolitiker und ehemaliger Parteivorsitzende aber angehört, scheint dies Methode zu haben. Ein dieser Partei angehörender ehemaliger Landessozialminister und ehemaliger Sprecher und Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit ist jetzt sogar Vorsitzender des Bundesverbands Paket und Expresslogistik, eines Verbands, dem extrem unsoziale Methoden vorgeworfen werden. Immerhin ist er zu Beginn 2020 einer anderen, vor allem dem Unternehmertum verpflichteten Partei beigetreten. Eine ehemalige Landesfürstin dieser Partei ist nun Aufsichtsratsmitglied eine Steinkohlekonzerns. Ein ebenfalls dieser Partei angehörender Landesherr ist nach seiner Demission als Lobbyist nach Brüssel zu EU gegangen ….usw….etc.. Diese Partei stellt für sich den Anspruch, eine Partei „der kleinen Leute“ zu sein. Nun ja, damit scheint es nicht weit her zu sein.

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