Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 17. Januar 2020

Privates und Öffentliches

Wenn sich Ich und Gesellschaft überlagern, war dessen Darstellung und Aufarbeitung schon immer ein Traum derer, die sich „links“ wähnen. Privates möge öffentlich sein und Öffentliches privat, so ihre Überzeugung. Es mag sein, dass sich im scheinbar Privaten das Öffentliche zeigt, - und das auf vielerlei Art. Unter anderem mag auch der Bereich der Sozialisation eine gewisse Rolle spielen. Die Umgebung, der Zeitgeist, die mannigfaltigen Zusammenhänge, unter denen sich Erziehung und Selbstfindung abspielen, mögen einen großen Einfluss auf das Ich haben. Sie sind in ihm verankert, ohne dass das jeweilige Ego das merkt, ohne dass es ihm bewusst wird. Sie "wandern stillschweigend in ihn ein". Sie bestimmen sein Handeln, sie beeinflussen dasjenige sehr stark, was die jeweilige Person für „normal“ hält. Es kommt ihr vor und wird ihr auch von der Gesellschaft so „verkauft“, als sei dies „Normale“ unverrücklich, als sei es fest für alle Zeiten. Der Trick ist nun, dass das Normale in Wirklichkeit sehr beweglich ist, dass beispielsweise das, was gestern „normal“ war, bereits heute als unnormal gilt. Auch ist es noch immer so, dass kulturelle Faktoren das „Normale“ sehr stark bestimmen: Wenn z.b. in fernöstlichen Ländern bestimmte Tiere gegessen werden, so mag das hierzulande Ekel erzeugen. Es wird jedenfalls in hiesigen Gesellschaften (die sich auch immer mehr „fraktionieren“, d.h. aufsplittern…) nicht für „normal“ gehalten. Dies sich-Überlagern von Privatem und Öffentlichem prägt auch auf bewusste und unbewusste Art meine Seiten hier. Ich platziere hier unter anderem im Ausdruck sehr persönliche Musik, die eine Richtung andeuten könnte, eine Werthaltung, eine Ausrichtung, die nicht nur ins Ästhetische zeigt.

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