Wenn sich Ich und Gesellschaft
überlagern, war dessen Darstellung und Aufarbeitung schon immer ein Traum derer, die
sich „links“ wähnen. Privates möge öffentlich sein und
Öffentliches privat, so ihre Überzeugung. Es mag sein, dass sich im scheinbar Privaten das
Öffentliche zeigt, - und das auf vielerlei Art. Unter anderem mag
auch der Bereich der Sozialisation eine gewisse Rolle spielen. Die
Umgebung, der Zeitgeist, die mannigfaltigen Zusammenhänge, unter denen sich Erziehung und
Selbstfindung abspielen, mögen einen großen Einfluss auf das Ich
haben. Sie sind in ihm verankert, ohne dass das jeweilige Ego das
merkt, ohne dass es ihm bewusst wird. Sie "wandern stillschweigend in ihn ein". Sie bestimmen sein Handeln, sie
beeinflussen dasjenige sehr stark, was die jeweilige Person für
„normal“ hält. Es kommt ihr vor und wird ihr auch von der
Gesellschaft so „verkauft“, als sei dies „Normale“
unverrücklich, als sei es fest für alle Zeiten. Der Trick ist nun,
dass das Normale in Wirklichkeit sehr beweglich ist, dass beispielsweise das, was gestern „normal“
war, bereits heute als unnormal gilt. Auch ist es noch immer so, dass
kulturelle Faktoren das „Normale“ sehr stark bestimmen: Wenn z.b.
in fernöstlichen Ländern bestimmte Tiere gegessen werden, so mag
das hierzulande Ekel erzeugen. Es wird jedenfalls in hiesigen
Gesellschaften (die sich auch immer mehr „fraktionieren“, d.h.
aufsplittern…) nicht für „normal“ gehalten. Dies
sich-Überlagern von Privatem und Öffentlichem prägt auch auf
bewusste und unbewusste Art meine Seiten hier. Ich platziere hier
unter anderem im Ausdruck sehr persönliche Musik, die eine Richtung
andeuten könnte, eine Werthaltung, eine Ausrichtung, die nicht nur
ins Ästhetische zeigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen