Rein emotional so empfunden
und ein bisschen verifiziert: Sportübertragungen. Ging es früher
offenbar darum, eine gewisse Distanz zu wahren, so scheint heute größtmögliche Nähe
angesagt. Ging es früher darum, „geistreiche“ distanzierte Bemerkungen
und Einlassungen zu machen, so scheint heute distanzlose Begeisterung
angesagt. „Experten“, meist ehemals erfolgreiche Athleten mit
„Insiderwissen“ stehen den Journalisten zur Seite. Sie mischen
sich bei jeder Gelegenheit ein und bestätigen offenbar das, was
Profis absondern. Es steht anscheinend die Show und das Vorführen
von (nationalen) Gefühlen im Vordergrund. Der Athlet ist Showman
(Showfrau), der das Offensichtliche beglaubigt. Es geht dabei auch um
Marken, denen auf diese Weise (man sieht das überdeutlich alleine schon an der Kleidung der früheren "Athleten"...) Glaubwürdigkeit oder eine weiter gehende
Bekanntheit verschafft werden soll. Fetisch ist dabei der „Erfolg“,
der offensichtlich vom Athleten auf das Produkt übertragen werden soll. Dabei ist
der Name des Athleten ein weiteres Produkt, das oft durch die
folgenden Präsentationen und Spots beglaubigt wird. Diese Athleten
sind meist Aushängeschilder der bedingungslosen Industrialisierung
der Alpen mit den Planierungen von Pisten oder Schneekanonen und all
den Erscheinungen, die wir kennen und die zur Bespassung eines
gewissen Publikums beitragen sollen. Zudem hören wir ein bisschen zu
oft, dass die aktiven Athleten doch bitteschön „Gas geben“
sollen, was ein gewisses Weltbild der schweren Verbrennungsmotoren
und Überholvorgänge mehr als andeutet.
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