Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 21. Januar 2020

Zeit (2)


Von Albert Einstein stammt folgender Gedanke: „Wenn man mit einem netten Mädchen zwei Stunden zusammen sitrzt, dann kommt es einem vor, wie zwei Minuten. Wenn man aber zwei Minuten auf einem heißen Ofen sitzt, dann kommt einem das vor, wie zwei Stunden“. Gibt es eine „subjektive Zeit“, etwas, was in seiner Ausdehnung von unserem Erleben abhängt? Was macht die Zeit überhaupt, wenn sie vergeht? Seit Urzeiten kennt der Mensch den Takt von Tag und Nacht, den Lauf der Sonne am Himmel, die Phasen des Mondes, das Auf und Ab der Gezeiten. Er erlebt das Wachsen und Vergehen, die Jahreszeiten - unter Umständen in sehr ausgeprägter Weise, - die immergleichen Zyklen und Rhythmen, Säen und Ernten, Zeit zum Arbeiten und zum Feiern. Schon in der Bibel steht: „Ein jedes Ding hat seine Zeit“. Aus alten Zeiten wehen Verse von Goethe herüber: „Die Sonne tönt nach alter Weise, in Brudersphären Wettgesang, Und ihre vorgeschriebne Reise, vollendet sie mit Donnergang“. Es spricht die Aufklärung: In dem Moment, wo die Gemeinschaften größer werden und Gesellschaften sich ausbilden, wo sie sich weiter entwickeln, muss man sich zu vielen Aktivitäten verabreden. Was ist der Inbegriff des Flüchtigen, also das, was kaum zu begreifen ist? Den Fluss der Zeit zu gliedern, äußert sich in unseren Gesellschaften ind Jahren, Monaten, Wochen und Tagen. Kalender spielen dabei eine wichtige Rolle. Das Wort „Zeit“ leitet sich ab vom indogermanischen „Dei“, das in etwa „Teilen“ oder „Abschneiden“ bedeutet. Wir sagen heute „Abschnitte“ dazu. Die werden dann gezählt.

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