Ich betone, dass ich das
Folgende aus der Erinnerung heraus schreibe, dass etwas in mir hängen
geblieben ist, das mich beschäftigt, obwohl ich die Band Deichkind,
um deren Video es geht, für mich längst aufgegeben hatte. Mir schien das
alles viel intelligenter und eindrucksvoller angegangen und umgesetzt, wie bei den vielen
Videos, die nur auf Effekte und Verblüffung setzen. Es geht um ein Musikvideo aus dem Album „Wer sagt denn das?“, das mir einigermaßen
im Halbschlaf untergekommen ist. Dabei wurde das Konsumwachstum mit
ziemlich viel humoristischem Abstand auf die Schippe genommen, in
Anzügen und Verkleidungen, die viel zu groß und verschwenderisch
sind, mit großspurigem Gehabe, einer wollte den anderen überholen
mit einem noch krasseren Auftritt, was in den Rausch führt, in die
große Zerstreuung, in ein maßloses Vergessen, angesichts des
Betrugs, der einen tagtäglich umgibt, mit Lobbyisten als
Volksvertretern, die für die Großkonzerne stramm stehen, und nur
noch das Wort „Digitalisierung“ heraus bringen, ohne genau zu
wissen, was sie damit meinen. Die Größenverhältnisse sind in
diesem Video meiner Erinnerung nach durcheinander, wie überhaupt
alles durcheinander zu sein scheint. Nein, es ist nicht alles
scheise, immerhin geht es den meisten in der Welt deutlich
schlechter. Wie es einem geht, der vermeintliche „Wohlstand“, der
auf der Ausbeutung anderer aufbaut und maßlose Verschwendung will,
ist die heilige Kuh, um die hier alles tanzt, wohl wissend, das bald
andere Zeiten anbrechen könnten.
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