Mir
fällt auf, wenn ich bei Besserverdienenden Leuten zu Gast bin, gibt
es da gesunde Lebensmittel gesund zubereitet, möglichst vom Bio-
oder Naturkostladen. Bin ich bei weniger begüterten Leuten zu Gast,
so herrscht da eine Normalität, in der das Billigste und somit oft
auch Minderwertigste auf den Tisch kommt. Ob dies darauf zurück zu
führen ist (was ja regelmäßig behauptet wird und mir ein ziemlich
BILLIGES Mittel der Rechtfertigung von Verhältnissen scheint, das
zudem auch noch auf einen gewissen Anteil an Wahrheit zurückgreifen
kann, diesen aber maßlos übertreibt….), dass besonders „der
Deutsche“ sich möglichst billig ernähren will und nicht bereit
ist, einen angemessenen Preis für seine Nahrungsmittel zu bezahlen?
Ob damit nicht die soziale Gegebenheit vernebelt werden soll, dass
besonders Deutschland als Industrieland einen verhältnismäßig
hohen Billiglohnsektor- Anteil hat und dass gewisse Leute sich einen
gewissen Lebensstil schlichtweg leisten können, - andere hingegen
nicht? Kritik auf hohem Niveau!, so wird gerne eingewandt.
Deutschland gehe es ja sooooo gut. Hier habe man wenigstens überhaupt
genug zum Essen, in anderen Ländern werde sogar gehungert…. usw,
der Argumente sind viele. Doch ein klein weniger ungerecht könnte es
schon zugehen im ach so reichen und vorbildsträchtigen Deutschland (das andere Länder und
ihre Volkswirtschaften nur allzu gerne zu plündern scheint...),
auch was die Ernährung angeht. Ob die immer klarer werdende
Zuordnung von sozialer Schicht und Ernährung auf die Dauer günstig
für die Entwicklung einer Gesellschaft ist?
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 13. November 2019
Ernährungspolarisation
Was mir auffällt: je weniger
die Menschen die Zeit aufbringen, ihre Nahrungsmittel selbst
zuzubereiten und zu Fertig- und Schnellgerichten greifen, umso mehr
nimmt die Zahl der TV-Sendungen mit Starköchen zu, die ja ach so
exklusiv und wohlschmeckend zubereiten können. Ob hier eine
Entwicklung abgestützt, eine Scheinwirklichkeit geschaffen und eine
soziale Polarisierung kaschiert werden soll? Ob das alles etwas mit
den Verzehrnotwendigkeiten und nicht nur mit Verzehrgewohnheiten zu
tun hat? Ob Essen Ausdruck der (sozialen) Distinktion sein kann, also
ein Mittel der Selbstdarstellung, das jemand abgrenzt gegenüber
jemandem anderem. Ob dies eine Funktion im Prozess einer zunehmenden
sozialen Polarisierung? Was heißt das praktisch?: Manche Menschen
können es sich offenbar leisten, sich gut und gesund zu ernähren,
andere müssen zu Billigprodukten einer Ernährungsindustrie greifen,
um sich überhaupt noch einigermaßen ernähren zu können.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen