Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 26. Juni 2018

Zimmereisen

Ich lese manchmal hinein, mein Verweilen ist kurz, im Extremfall ein paar Sätze nur, ich lasse mich inspirieren, durch Texte, die mir wertvoll geworden sind und die auch in Kürze ihren Gehalt offenbaren. Diesmal war es mal wieder das Buch Xavier de Maistre, Reise um mein Zimmer. Es liegt ständig bereit. Ich möchte aus dem Anfang des 2. Kapitels zitieren:
Ich könnte die Lobrede auf meine Reise damit beginnen, dass sie mich nichts gekostet hat; dieser Punkt verdient Beachtung. Er ist hier vor allem für weniger bemittelte Leute von Bedeutung; es gibt eine andere Gesellschaftsklasse, bei der ein glücklicher Erfolg aus demselben Grund, weil es nichts kostet, noch sicherer ist. – Bei welcher also? Wie! Sie wissen es nicht? Bei den reichen Leuten. Von welchem Vorteil ist im Übrigen nicht diese Art zu reisen für die Kranken! Sie werden die Unbilden des Wetters und der Jahreszeiten nicht zu fürchten brauchen. – Für die Hasenfüße, sie werden gegen Diebe gefeit sein; sie werden weder auf Abgründe noch auf Morastlöcher stoßen. Tausende von Menschen, die vor mir nicht gewagt, andere, die nicht gekonnt, schließlich andere, die zu reisen nicht beabsichtigt hatten, werden sich auf mein Beispiel hin dazu entschließen. Würde das schwerfälligste Geschöpf Bedenken tragen, sich mit mir auf den Weg zu machen, um sich ein Vergnügen zu verschaffen, das ihm weder Mühe noch Geld kosten wird? – Also, mutig vorwärts!“

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