Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 10. Juni 2018

Spielen

Mit Friedrich Schiller hatten wir es hier im Blog schon mal dargelegt: Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt. Wir wollen Mensch werden, also spielen wir, versuchen uns zu vervollkommnen. Die beiden Triebe, die Schiller sieht, den Stoff- und den Formtrieb, zusammenbringen. Der Stofftrieb ist das, was uns die Welt und die Natur aufgeben. Der Formtrieb legt uns nahe, die Dinge relativ vernünftig zu ordnen, zum Beispiel nach Gesetzen der Logik oder der Moral. Wer kann das überhaupt unter dem Druck, der heute überall herrscht (siehe auch bedingungsloses Grundeinkommen... z.b. Blog „Arbeit im digitalen Zeitalter“ oder „Fritz und Johnny“) Erst mal spielen und sich auch Fehler gestatten, das wäre nach Schillers Geschmack. Ob es aber möglich ist, auf diese Weise das richtige Leben im falschen zu suchen? Und überhaupt, wir? Lassen uns ein Spiel vorspielen. Zum Beispiel samstags in der Fußball-Bundesliga. Oder in diesen tausend Spieleshows im Fernsehen. Alles nur ein Spiel. Bei den alten Römern in ihren Amphitheatern mit ihren Gladiatoren konnte dadurch sehr schnell blutiger Ernst werden. Sehr zum Vergnügen der johlenden Massen. Ein Schelm, wer da Parallelen zur heutigen Situation sieht. 

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