Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 5. Juni 2018

Ursprung in der Zeit

Woher kommt das alles? Der Urknall könnte etwas ausgelöst haben, was nun mehr als 13 Milliarden Jahre andauert. Hm, ob das etwas lange ist? Nun ja, es musste einiges geschehen, bis das Leben als Evolution so richtig loslegen konnte. Sterne und Planeten rasen zwar lange hin und her. Aber es brauchte auch lange, bis es da so etwas wie Veränderung gab. Vorgänge in der Natur lassen sich halt nicht in kürzere Zeiteinheiten pressen, - wie es etwa der heutige Mensch so gerne hätte. Vor tausenden Jahren dauerte eine Schwangerschaft 9 Monate. Heute ist das immer noch so. Das Universum hat Milliarden von Jahren gebraucht, um die Elemente zu erschaffen, aus denen alles besteht. Milliarden Jahre, bis sich Galaxien gebildet haben und sich unser Sonnsystem geformt hat. Und weitere Milliarden Jahre, bis Sauerstoff in die Welt kam und damit vielfältiges Leben. Wir haben viele Dinge beschleunigt, aber nicht den Lauf der Natur. Die Zeit, so glauben wir heute alle, könnten wir beherrschen. Wir könnten sie verdichten und für uns arbeiten lassen.
Der Mensch vergöttert sich selbst, sieht sich gerne als Krone der Schöpfung, die er unentwegt verbessern und als Evolution beschleunigen will. Zuletzt war und scheint auch die Gentechnologie CRISPR ein Weg dazu zu sein. „Memento Mori....“, „bedenke, dass du sterben musst...“ ist und war unser Schicksal, wogegen sich in uns alles sträubt, was unter anderem die einschlägigen Bemühungen im Silicon Valley (Lebensverlängerung) ausgelöst haben mag. Die Fehler im Genom, die sich mit dem Alter häufen, müssen unbedingt repariert werden. Stoffwechselprodukte innerhalb und außerhalb der Zellen müssen entfernt werden, die Verkürzung der Zellomere muss gestoppt werden....usw. Die Medizin macht darin rasante Fortschritte. Etwa im Bereich der Stammzellen. Erst kürzlich ist es gelungen, Menschen, deren Netzhautzellen absterben, mithilfe von embryonalen Zellen vor der Erblindung zu retten. Ist doch etwas! Wenn wir uns ständig runderneuern könnten, dann könnte so einiges machbar sein. Vor 100 Jahren wurden wir durchschnittlich 50 Jahre alt. Heute sind es 80 Jahre. „The Trend is your friend“ heißt ein Denkspruch. Ob sich der Trend jedoch beliebig wird fortsetzen lassen? Dort, wo jemand glaubt, dass auf technologischen Weg alles machbar sei, mag auch die Bezwingung der Zeit und die allgemeine Erweiterung der Bedingungen und Beschränkung des Menschen erreichbar erscheinen. Doch einstweilen ist uns die Zeit nur geschenkt. Jeder Tag bringt 24 Stunden voller neuer Chancen, unverbraucht, als einen Schatz.... als ein höchst wertvolles Gut....

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