Woher kommt das alles? Der Urknall könnte etwas
ausgelöst haben, was nun mehr als 13 Milliarden Jahre andauert. Hm,
ob das etwas lange ist? Nun ja, es musste einiges geschehen, bis das
Leben als Evolution so richtig loslegen konnte. Sterne und Planeten
rasen zwar lange hin und her. Aber es brauchte auch lange, bis es da so
etwas wie Veränderung gab. Vorgänge in der Natur lassen sich halt
nicht in kürzere Zeiteinheiten pressen, - wie es etwa der heutige
Mensch so gerne hätte. Vor tausenden Jahren dauerte eine
Schwangerschaft 9 Monate. Heute ist das immer noch so. Das Universum
hat Milliarden von Jahren gebraucht, um die Elemente zu erschaffen,
aus denen alles besteht. Milliarden Jahre, bis sich Galaxien gebildet
haben und sich unser Sonnsystem geformt hat. Und weitere Milliarden
Jahre, bis Sauerstoff in die Welt kam und damit vielfältiges Leben.
Wir haben viele Dinge beschleunigt, aber nicht den Lauf der Natur.
Die Zeit, so glauben wir heute alle, könnten wir beherrschen. Wir
könnten sie verdichten und für uns arbeiten lassen.
Der Mensch vergöttert sich selbst, sieht sich gerne
als Krone der Schöpfung, die er unentwegt verbessern und als
Evolution beschleunigen will. Zuletzt war und scheint auch die
Gentechnologie CRISPR ein Weg dazu zu sein. „Memento Mori....“,
„bedenke, dass du sterben musst...“ ist und war unser Schicksal,
wogegen sich in uns alles sträubt, was unter anderem die
einschlägigen Bemühungen im Silicon Valley (Lebensverlängerung)
ausgelöst haben mag. Die Fehler im Genom, die sich mit dem Alter
häufen, müssen unbedingt repariert werden. Stoffwechselprodukte
innerhalb und außerhalb der Zellen müssen entfernt werden, die
Verkürzung der Zellomere muss gestoppt werden....usw. Die Medizin
macht darin rasante Fortschritte. Etwa im Bereich der Stammzellen.
Erst kürzlich ist es gelungen, Menschen, deren Netzhautzellen
absterben, mithilfe von embryonalen Zellen vor der Erblindung zu
retten. Ist doch etwas! Wenn wir uns ständig runderneuern könnten,
dann könnte so einiges machbar sein. Vor 100 Jahren wurden wir
durchschnittlich 50 Jahre alt. Heute sind es 80 Jahre. „The Trend
is your friend“ heißt ein Denkspruch. Ob sich der Trend jedoch beliebig wird fortsetzen
lassen? Dort, wo jemand glaubt, dass auf technologischen Weg alles
machbar sei, mag auch die Bezwingung der Zeit und die allgemeine
Erweiterung der Bedingungen und Beschränkung des Menschen erreichbar
erscheinen. Doch einstweilen ist uns die Zeit nur geschenkt. Jeder
Tag bringt 24 Stunden voller neuer Chancen, unverbraucht, als einen
Schatz.... als ein höchst wertvolles Gut....
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