Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 2. April 2017

Soziale Gerechtigkeit (1)

Die Ungleichheit in dieser Gesellschaft hat gigantische Ausmaße angenommen. Hier sind kleine und von mir ohnehin nur als „vorläufig“ akzeptierte Prozentzahlen: 1 oder 2% der Bevölkerung besitzen etwa 50 % des Gesamteinkommens. Diese Ungleichheit selbst ist vergleichsweise unproblematisch. Die Folgen davon können aber verheerend sein. Das hat z.b. große praktische Folgen: Je weiter die Schere aufgeht, desto mehr Energie braucht es, von unten nach oben zu kommen. Zudem könnte das Postulat gefährdet sein, dass in einer Demokratie jeder gleiche Rechte hat. Ob sich die Besitzenden an dieser Stelle nicht doch ein paar Rechte mehr herausnehmen und mit ihrem Geld Einfluss auf die Politik nehmen? (Ein kleiner Blick auf die Internetseite www.abgeordnetenwatch.de verschafft dazu zumindest im Falle von Deutschland einige Aufschlüsse....). Gerade die SPD scheint hier besonders empfänglich für das Arbeitsplatzargument zu sein, was wohl nicht nur im Falle von VW verheerende Folgen gezeitigt hat. Ein weiteres Beispiel dafür scheint der Braunkohleabbau und seiner wirtschaftlichen Vertreter und Profiteure zu sein, der von der SPD nach wie vor unter Missachtung sämtlicher ökologischer Argumente mit dem Hinweis auf Arbeitsplätze protegiert wird. Ob dahinter die reine Lehre, kurzfristige Gewerkschaftsinteressen oder Konzerninteressen stehen? Ein Schelm, wer sich etwas dabei denkt....) Ob das dem Gefühl einer gesellschaftlichen Partizipation, also einer Miteinflussnahme und Selbstbestimmung in der Demokratie nützt? Oder ob dies auf lange Frist eher dem Gesamtsystem schadet und dem weiteren Fortkommen „populistischer“ Bewegungen nützt? Was für dieses Blog sehr wichtig ist: die finanzielle Ausstattung scheint sehr umfassende Implikationen mit sich zu bringen. CEOs und andere finanzielle gut unterfütterte Entscheidungsträger haben möglicherweise ein ganz anderes Bewusstsein der Wahrnehmung von Welt als etwa eine Putzfrau, die durch ihre einfach handwerkliche Arbeit „ihr“ Einkommen erzielt. Sie scheinen in einer anderen Welt zu leben und damit auch völlig verschiedenen Zwängen, Denkweisen, Deutungen und Werten zu unterliegen. 

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