Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 8. April 2017

Fahren im Flow

Ich fahre vor mich hin. Es ist entspannend. Wie außergewöhnlich! Normalerweise bedeutet Straßenverkehr doch Stress! Aber auf den richtigen Strecken (die hierzulande freilich selten geworden sind) kann es auch entspannend auflockernd sein, motorisiert in eine Richtung zu streben. Klar, das schlechte Gewissen! Umwelt und so!.... Aber es kann schon besonders sein, sich treiben zu lassen, die Kilometer in Bewegung in sich hinein zu fressen, sie unter sich hinweg gleiten zu lassen, immer weiter...... Voraussetzung dafür ist aber, auf keinen Termin, am besten auch kein in einer bestimmten Zeit vorgegebenes Ziel hin zu steuern. Sich gehen lassen, nur, im Fluss mit der Zeit, im Fluss mit einem Verkehr, der scheinbar alles Aggressive verloren hat und einen flexibel umspült. In den USA hatte ich dieses Gefühl einst sehr intensiv kennen gelernt. Im Westen. Wenig Verkehr. Fast ohne Aggression. Hinein in gewaltige Landschaften, die sich in der Ferne immer wieder erneuern. Horizonte zogen einen an und entließen einen wieder wie selbstverständlich. Ein realer Fantasy-Film. Heute wohl in Virtual-Reality-Brillen gezwungen. Doch das Gute war: alles real. Sehr real. Man konnte anhalten und die Hitze spüren. Ein paar Schritte gehen. Schlangen begegnen (Igitt? Selbst ich Angsthase wähnte mich in einer Art Gleichklang mit ihnen.... hatte keine Furcht). Nachlesen, sich informieren, in sich aufnehmen. Dann wieder ins Auto, das Silberband entlang. Ich konnte auf diese Weise Hunderte von Meilen fahren, ohne das mich das anstrengte. Es hatte etwas Meditatives. Es erzeugte eine gelassene Stimmung in mir. Ohne jede Müdigkeit. Dass es möglich ist, hat mich tief beeindruckt. 

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