Barrack Obama, der einstige Präsident der Vereinigten Staaten, meinte: „Wirtschaftliche Ungleichheit
bedroht die Demokratie“. Er will damit vielleicht darauf hinweisen:
Alle Demokratie könnte – überspitzt ausgedrückt - Inszenierung
sein. Könnte. Sie könnte es erlauben, dass sich eine Schicht von
Mächtigen und Finanzstarken etabliert, um die politischen Geschicke
alleine schon durch ihre lobbygestützte Machtausübung zu bestimmen.
Andere Bevölkerungsschichten wären dann von politischen
Entscheidungen ausgeschlossen, würden sich einem Diktat von sich
selbst dazu erklärten „Eliten“ und durch tausend "Abschlüsse" legitimiert gegenüber sehen. Ob sich etwa im
deutschen Parlament anteilig eben so viele Juristen, Beamten und
Berufspolitiker finden? Ob dies das Volk, seinen Willen oder seine Trägheit widerspiegelt? Welche Wirkung etwa Parteispenden haben, - in den USA
gar? Dort sind sie juristisch unter „Meinungsfreiheit“ geführt.
Dass Trump keine Spenden nehmen musste, weil er so ungeheuer reich
ist, hat ihm wohl bei den Wahlen geholfen. Also hat die vom Geld
herbei geführte Ungleichheit diese Form des Nationalismus und
Populismus zumindest begünstigt. Ob es Paralellen zu Deutschland gibt?
Für das so obertolle, wirtschaftsstarke (wurde schon mal anders ausgerufen...) und
obertüchtige Deutschland gilt, dass sich eine tiefe Unsicherheit
darüber in die Mittelklasse hinein gefressen hat, den Job zu
verlieren, abzurutschen, sich ein „normales“ Leben und eine
Teilnahme an Entscheidungen nicht mehr leisten zu können. Die Risken scheinen etwaige Chancen verdrängt zu haben. Dadurch
ergeben sich Fragen, die sich darum ranken, wer in dieser
Gesellschaft seinen Status einigermaßen absichern kann, wer sich "qualifizieren" kann, wer davon
leben kann, wer am gemeinsamen Leben teilnehmen kann. Damit hängt
zusammen, welche Arten von Arbeit für welche gesellschaftlichen
Gruppen offen sind. Zum Beispiel mag sich in einer Gesellschaft der
Eindruck aufdrängen, dass die Absolventen der ENA (Ecole Nationale)
in ganz besonderem Maße für oberste Führungsaufgaben qualifiziert
seien. Das mag vielleicht stimmen. Doch stellt sich die Frage, ob der
Zugang zu dessen Studiengängen auch für Angehörige unterer
Gesellschaftsschichten offen stehen und welche Energie, bzw.
„Anpassungsleistung“ (gesellschaftliche Bezeichnung: „Emporkömmlinge“) sie zu einem solchen
sozialen Aufstieg aufbringen sollten. Die Qualität von Jobs
kennzeichnet zudem, ob sie dauerhaft oder befristet sind. Hier erhebt
sich auch die Frage, inwiefern die soziale Herkunft solche
Qualitätskriterien zu beeinflussen mag.
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