Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 12. April 2017
Etatismus (1)
Etatismus, das ist der Glaube an den Staat. Er ist in
Deutschland traditionell besonders stark ausgeprägt. Verschiedene
Parteien hängen ihm ganz entschieden nach. In der DDR war die SED
das Vollzugsorgan des Staates, handelte mit ihrer sich selbst verordneten Diktatur des
Proletariats immer im Sinne des des Gesamtwohls, - so zumindest die
Selbsteinschätzung, die sehr bald in eine Selbstüberschätzung
gemündet ist und in ihrer Selbsterhöhung viele Opfer gefordert hat.
Der Staat wird hier in Deutschland für nahezu alles verantwortlich
gemacht, er soll gefälligst auch für den ökonomischen Wohlstand
sorgen. Er soll so etwas wie eine Leitkultur vermitteln und jedermann
soll mit seinen Sorgen zu ihm kommen können. Er ist aber auch der
Garant für Rechte, Rechte auf Wohlstand, die nicht vom Wohlwollen
Einzelner abhängig sind, die nicht von oben herab nach Gutdünken
gewährt werden und auch nicht wie ein Almosen sind. Gerade die Linke
scheint dem Staat als einzig demokratisch legitimierter Institution
nachzuhängen. Schutz und Trost verspricht sie gerne gegen die Unbill
des Wandels, der so unkontrollierbar ausgefranst ist nach allen
Seiten. Er hat das Gewaltmonopol und übt es maßvoll in der
Demokratie unter den Vorgaben der Gewaltenteilung aus. Der Staat ist
halt seinen Bürgern verpflichtet. Aber, apropos öffentlicher
Dienst: Im öffentlichen Dienst gibt es die meisten befristeten
Verträge, während Beamte einer großzügigen Altersvorsorge
entgegen sehen.
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