Nach dem „historischen Fehlstart“ scheint es ja
gerade noch einmal gut gegangen zu sein. Der Medaillenspiegel zeigt
das, was er für „uns“ soll. Mindestens. „Wir“ haben endlich
gewonnen, sogar eine Goldmedaille in einer Sportart, die wir nie,
sofern sie überhaupt von irgendeinem Sender überhaupt übertragen
sein sollte, uns ansehen würden. Aber das hier ist ein digitales
Sportfest der ganzen Welt: Die Olympischen Spiele. Die Stadien sind
leer, die Fernsehstudios brummen rund um die Uhr. Nach der
Fußballeuropameisterschaft dürfen „wir“ anfangs wenigstens noch
einmal verschämt „wir“ sagen. Uns alle als Deutsche fühlen.
Komisch, an den ersten Tagen war's damit nicht so weit her angesichts
ausbleibender Erfolge. Dabei könnte gerade dieses, das Ausblieben,
angesichts der ganzen unsäglichen Doping-Geschichten als so etwas
wie ein Ritterschlag empfunden werden. Es könnte bedeuten: „Seht
her, diese Gruppe macht da ganz offensichtlich nicht mit!“.
„Wir“, das soll ganz offensichtlich eine Nation
repräsentieren, in der es ganz bestimmten Gruppen glänzend geht und
gegangen ist. Andere Gruppen wurden hingegen in den Niedriglohn
getrieben und sacken, was ihren Status angeht, immer weiter ab. Die
Polarisierung schreitet in diesem Land kräftig voran, trotz aller
offensiv verbreiteten Parolen, „uns“ ginge es noch nie so gut wie
heute......Das Wort „Wir“ soll ein Ganzes, den Staat
repräsentieren, Strukturen, die hier für alle gelten. Leider macht
die EU nahezu alles falsch und sieht sich selbst als
Selbstbedienungsladen. Ansonsten könnten wir uns endlich als
Europäer fühlen, die angesichts der sogenannten „Globalsierung“
zu einer neuen Einheit gefunden haben. Doch die „Eliten“ treiben
nationalistische Tendenzen, die angesichts der Katastrophenpolitik
der Brüsseler Lobbyisten fast schon unausweichbar scheinen, deuten
auf das Gegenteil: die Nation, die als Begrigff und Größe im 19.
Jahrhundert große Verdienste hatte, als lauter Kleinstaaten endlich
als ein einziger Staat auftraten, mit allen Mitteln voran und
geschichtlich gesehen zurück.
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