Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 10. August 2016

Ressourcen

Eine Idee, über die wir früher viel diskutiert hatten und über die man in der Welt damals auch halbwegs einig zu sein schien: es gibt ja wohl volkswirtschaftliche Ressourcen, die allen gehören. Luft, Wasser, öffentlicher Boden, - sind ein Gemeineigentum, dessen unerlaubte Verunreinigung gewisse Unternehmen eigentlich viel Geld kosten müsste, weil sie sich an einem öffentlichen Eigentum ungünstig zum Zwecke des Profits bedient haben. Die Einsicht war freiwillig, ihr Vollzug nicht bindend. Unternehmen „entwickelten“ danach bestimmte Gebiete zum Zwecke der Gewinnung von Bodenschätzen, zur genetischen Beeinflussung von Erbinformationen und sich daran knüpfender "Patente", zum Aufbau neuer Fabrik- oder Wohnanlagen und vieler anderer Absichten zum Zwecke der Erzielung eines Profits für Wenige. Die Kosten dafür hatte die Allgemeinheit zu tragen, die am Zuwachs von Arbeitsplätzen zu gewinnen schien. Natürliche Ressourcen schienen keine Rolle zu spielen. Der Neoliberalismus fing an, das Feld zu beherrschen.
Dass das Gegenteil einer freiwilligen Einsicht in die Notwendigkeiten der Ökologie der Fall ist, zeigt hierzulande der Abgasskandal ganz klar: Gewisse Firmen haben durch den Einsatz unerlaubter Software und unter Umgehung der ohnehin laxen Kontrollmethoden hochgiftige Nano-Teile in die Umwelt hinaus geblasen. Da sie Arbeitgeber für viele sind, scheint ihnen das erlaubt zu sein. Arbeitsplätze, egal ob qualifiziert oder nicht. Wachstum um jeden Preis. Jedenfalls scheinen die staatlichen Behörden sehr lange Zeit mindestens ein Auge zugedrückt zu haben und sich gemäß einer stillschweigenden Kumpanei verhalten zu haben. Dasselbe bei den Verbrauchswerten. Jeder weiß, dass die von den Autofirmen angegeben Verbrauchswerte nicht stimmen. Vor ein paar Jahren habe ich es nicht gewusst und habe mich beim Händler dazu beschwert. Sofort wurde ich mitleidig begrinst und die Verkäufer haben sich wissend angeschaut. „Hm, dass sie das nicht wissen!“. Meine Verbrauchswerte hatten zum Teil deutlich über den angegebenen Werten gelegen. Man ging darüber hinweg, nach dem Motto „Selbst schuld, wenn Sie das nicht wissen!“.

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