Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 6. August 2016

Schönheitsoperationen heute, Korrekturen nur, ein bisschen lügen halt, so tun als ob

In den meisten Fällen können Lügen wohl auch vernünftige Gründe haben.Wie sieht es beispielsweise mit einer Schönheitsoperation aus? Ob's in diese aufgezogene Schublade fällt? Steht da jemand nicht zu seiner Identität, zur Wahrheit? Was ist in diesem Falle die Wahrheit? Heute, wo alles manipulierbar erscheint, in einem bestimmten Sinne beeinflussbar, relativ? Den Chancen möglichst optimal nachkommen, auch vor  sich selbst, kann das ein Fehler sein? Welche Maßstäbe habe ich aus welchem Grund übernommen, von etwas Kollektivem um mich herum, von der Gesellschaft, die mir durch diese Aktion vielleicht andere Chancen eröffnet? Muss man sich ein Beharren leisten können? Sich und sein Ding durchsetzen können? Ist das in Wirklichkeit ein Privileg? Die bittere Wahrheit in Botox ersäufen, eine Alternative? In einer Korrektur des Physischen, mit der ich mich vielleicht besser fühle, weil ich die Ansprüche der Gesellschaft vielleicht gar nicht mehr empfinde, weil ich sie verinnerlicht habe? Ob das alles auch fürs Psychische gilt? Fürs Seelische? Für eine innere Identität? Woher diese wohl kommt? Ob wir sie uns erarbeiten müssen? Aber aufgrund welcher Maßstäbe? Ob sie mir angeboren ist? Oder ob ich sie mir im Lauf der Zeit erwerbe? Auch gegen die Ansprüche der Gesellschaft auf dem Eigenen beharren. Das will gelernt und angestrebt sein. Im Wertesystem unserer Gesellschaft kommt dieser „Eigensinn“ wohl gar nicht mehr vor. Das Ich hat zugunsten eines „wir“ verloren. Das „Wir“ kontrollieren Konzerne, lang-, mittel- und kurzfristige kommerzielle Interessen. Wie sieht's da mit der „Schönheitsindustrie“ aus? Manches scheint nicht so zu funktionieren, wie versprochen. Macht nichts, Hauptsache man benutzt es. Schließlich ist es ein Instrument der Darstellung des Status. Genau wie das Manipulieren des scheinbar Äußeren, das doch mit dem Inneren viel zu tun haben kann. Vernunft ist halt ein zwiespältig Ding, - das haben schon die Vertreter der Kritischen Theorie gezeigt.  

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