Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 29. August 2016

Handlungsvorhersage (2)

In meinem Blog „Handlungsvorhersage“ vom 12.7.2016 hatte ich es thematisiert. Jetzt scheint die neueste und gestern gesendete Folge des ARD-Tatorts es auch aufgenommen zu haben (ich habe das nicht gesehen...). Es gibt Programme der Künstlichen Intelligenz, die sich bisher vor allem die Polizei zu eigen gemacht hat. Mit ihnen scheint es möglich zu sein, Verbrechen vorauszusagen. Mir war zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Blogs schon bekannt, dass die amerikanische Polizei dieses System bereits anwendet. Nun scheint es endgültig in den Mainstream eingewandert zu sein. Die Entwickler des intelligenten Computerprogramms im Tatort taufen ihre Schöpfung auf den Namen "Bluesky". Was zum Dreh-Zeitpunkt des Films „Minority Report“ mit Tom Cruise im Jahre 2002 noch so etwas wie Science Fiction war, scheint inzwischen Wirklichkeit geworden zu sein. Das amerikanische System funktioniert so: Die Software errechnet die Wahrscheinlichkeit, mit der sich Verbrechen in verschiedenen Gebieten wiederholen. Dazu wertet das System unter anderem die Polizeiberichte des Vortages aus. Jahresstatistiken über Stadt- und Bevölkerungsentwicklung helfen dabei, besondere Risikogebiete zu identifizieren. Wurden innerhalb von 72 Stunden zwei Einbrüche in demselben Wohngebiet registriert, liegt ein Ausnahmefall vor – liegt die Anzahl dieser Fälle deutlich über dem Durchschnitt, schlägt die Software Alarm und kann selbständig dazulernen, in dem sie ihre Datenbasis verbreitert. Die Polizei kann dementsprechend mehr Einsatzkräfte in dem Risikogebiet auf Streife schicken. Die Pülizei der mir nicht gerade fern liegende Stadt Stuttgart vermeldete nach dem Einsatz dieses Systems 30 Prozent weniger Einbrüche im Jahr 2015. Natürlich sind auch andere Einsatzgebiete dieses ständig erweiterten Systems denkbar. 

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