Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 12. März 2015

World of Consultants

Consultants hießen früher einmal „Unternehmensberater“. Heute „consulten“ sie allüberall und helfen, Leute zu entlassen und Steuern zu vermeiden. Firmen mit wohlklingenden Namen versammeln ganze Armeen solcher „Consultants“ und werden je nach Anspruch für ihre „innovativen“ Konzepte der Steuer- und Personaleinsparung gerne gebucht. Es gibt dort tüchtige, streng gedrillte und gut angezogene Mitarbeiter, die ihre meist gleichgesinnte Umgebung gerne entertainen und Menschen meist ganz cool als "Einsparungspotential" sehen. Als Masse. Das tun sie oft sogar global, ihrer zu bearbeitenden Wirtschaftsform und dem Warenzeichen ihrer „Company“ entsprechend. Erschießungen, Folterungen und Armut, brutale Repression oder offene Korruption: alles egal, eher ein globales Mittel zum Zweck des Profits. 
Dafür haben sie dann meist so etwas wie eine eigene (meist englisch gefärbt, weil das die globale Ausrichtung signalisieren soll) Sprache, deren Beherrschung die Zugehörigkeit zu ihrer Clique und/oder entsprechende Machtausstattung bedeuten soll. Dabei deuten solche Ausdrücke wie „Human Resources“ auf das sogenannte Humankapital, also auf Mitarbeiter, die für ein Unternehmen primär Kostenfaktor sind. 
„Consultants“ bringen viel von ihrer Restkreativität dafür auf, Konzepte zu entwickeln, wie solche Mitarbeiter einzusparen wären. Doch Beratung könnte sich auch so verstehen, mit neuen Ideen dazu anzuregen, gewisse Produktionsabläufe zu optimieren. Doch solcher Gedankenreichtum gilt unter „Consultants“ meist als Verschwendung: den schnelleren Erfolg (meist über Quartale oder noch früher) versprechen Entlassungen. Die Folge: riesige Überheblichkeit bei den „Consultants“. Sie können solche (Massen-)entlassungen bewirken und in Gang setzen. Das hinter einer Entlassung stehende einzelne Schicksal ist ihnen dabei völlig egal, - “Human Resources“, das sind nur Zahlen in einer Power-Point-Präsentation. Gutmenschentum wird auf andere und nach außen gut sichtbare Weise gepflegt. Ökologisch engagierte Consultans mit besonders gutem Gewissen sind da keine Seltenheit, - naja, was man halt so als „Öko“ oder „Bio“ bezeichnet. Sie machen gerne Selbsterfahrungskurse zusammen mit Marketingspezialisten, möglichst am Wochenende als Crash-Course, - man hat ja keine Zeit. Instant reicht da völlig aus. Halt soooo. 

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