Stillschweigend unbeachtet ist in Mode gekommen, was unter dem
Begriff „Fotoshooting“ firmiert. Nach eigener Einschätzung und
nach Abgleich mit den veröffentlichten Vorbildern gut aussehende und
finanziell blendend ausgestattete Personen lassen sich von aus dem
Internet kommenden Fotografen in allerlei derjenigen Posen ablichten, die nicht
nur in bekannten Modemagazinen das Auge erfreuen sollten, sondern die auch die "zeitgemäßen" Sichtweisen geprägt haben. Fehler sind verpönt, es gilt das Bild,
die äußerliche Sichtweise, die Erscheinung, die Verpackung. Ob
Posen „natürlich“ oder eher gestellt ausfallen sollen, hängt
von den Wünschen dieser Personen ab, die sich selbst unbedingt
stilisieren wollen und dafür bereit sind, eine Menge Geld zu
bezahlen. Die Menge an günstig verfügbaren (vor allem unbezahlten,
lizenzfreien) Fotos ist ja ungeheuerlich gestiegen, die sogenannte
„Visualisierung“ diktiert unerbittlich die Bedingungen, unter
denen sich der Text mittlerweile noch als Beiwerk präsentieren darf. Diese Welt erscheint getrieben von Emotion, so wie es das englischsprachig globalisierte Motto eines TV-Senders verspricht. Diskurs ist außer
Mode gekommen. Auf diesen Trend springen vor allem Fotografen auf,
die sich heutzutage das handwerkliche Werkzeug für ein paar Euro
mehr besorgen können und mit einem Bildbearbeitungsprogramm nach
Herzenslust, färben, verschwinden lassen, verengen und verjüngen,
retouchieren, schärfen und nach allen Richtungen manipulieren, so, wie das die „Profis“ schon vor
zehn Jahren vorgemacht haben. Eher selten kommen solche "Fotografen" aus dem per
Diplom und abgelegter traditioneller Prüfung legitimierten Milieu.
Die originelle Sichtweise ist weitgehend verpönt, es gilt die vorgeformte und
vorgegebene Schablone, das längst und medienwirksam vorgegebene "Bild", das es handwerklich
möglichst versiert zu reproduzieren gilt.
Interessant ist ja die Gesinnung, die dahinter steht. Es
gilt, auf das Parkett jener von den Medien so hervorgelobten
Kunstwelt zu kommen, auf dem sich Filme, die Mode- und die Modelwelt
samt ihrer „Stars“ und „Super-Megastars“ so gerne bewegen. Fotos, Clips, Film und vieles Visuelle: ein Wust,der da auf die Wahrnehmung des "Konsumenten" einprasselt. Es
gilt, was als chic gilt. Jeder will konkurrenzfähig werden, dabei sein
bei dieser Inszenierung, die ein Ego oder eine oft kitschig romantisierte Zweierkonstellation
meist nach äußerlichen Kriterien in den Vordergrund stellt. Dabei
kann bei avancierteren Geistern das „Eigene“ eine gewisse Rolle
spielen, solange es „richtig“ inszeniert erscheint und mit einer vermeintlichen "Aura" ausgestattet ist. Man will mit
den „Stars“ mithalten können, sich auf derselben Ebene bewegen,
sich narzisstisch inszenieren. Das Ego, das Spezielle und
Charakteristische soll unter Verwendung aller Klischees
herausgearbeitet werden, es soll hervortreten und herauspräpariert
werden mit allen technischen Hilfsmitteln, die heute zur Verfügung
stehen. Dazu werden nicht nur spezielle Posen, sondern auch spezielle
„Locations“ in Anspruch genommen, die gelegentlich auch eine Ära
des Geheimnisvollen umfangen. Die Qualität eines Fotografen soll
demnach bestimmen, inwiefern er in der Lage ist, eine solche
Kunstwelt zu inszenieren und die bezahlenden Personen darin zu
positionieren. Was gilt, ist die mögliche Gleichstellung mit der
Medienwelt, mit ihren nach allen Regeln des Kunsthandwerks
manipulierten Bildern. Was gilt, ist die möglichst „glaubhafte“
fiktive Teilhabe an der Mode- und Werbewelt.
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