Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 6. November 2024

Novalis und Dialektik

Ob Novalis irgendetwas mit Dialektik am Hut hatte? Jedenfalls schien er friedlich mit den Widersprüchen und nicht nur mit der „blauen Blume“ zu leben, mit These und Antithese. Genau wie viele Zeitgenossen der Romantik. Mit Polyperspektivismus war er vertraut, mit der Ansicht der Dinge von verschiedenen Seiten. Später, auf höherem Niveau, sollte die „Unio mystica“ zusammenführen. Er wollte einen Weg finden, um Licht und Bewusstsein in unsere Existenz zu bringen. Der Grenzen unserer Erkenntnis war er sich dabei wohl bewusst. Gleichzeitig war ihm der Glaube und das intuitive Tun etwas wert, das Streben nach Erkenntnis, die sich freilich im Paradoxen verbergen konnte. Auch war ihm die Ironie wertvoll. Eine Distanz, die um Beschränkungen von Menschen wusste. Die Mystik, natürlich. Die Nacht. Das Unendliche. Der Tod als das Dunkle, was jeden Menschen früher oder später (gnädig) auffrisst: Klar.

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