Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 26. November 2024
Music was my first
Ich ertappe mich immer öfter dabei, wie ich einzelne Titel von CDs abrufe. Wie ich dabei glaube, gar nicht mehr die ganze Scheibe anhören zu wollen, sondern nur noch die von mir ausgewählten Passagen oder Titel. Immer weniger scheint mich der jeweils dazu gehörige Stand einer künstlerischen Entwicklung zu interessieren. Ob ich das nicht mehr ernst nehme? Dieses Ernst nehmen und Sich einlassen auf war ich wohl über viele Jahre hinweg gewohnt. Die Entwicklung bestimmter Künstler verfolgte man, man interessierte sich dafür, weil man sie mochte, weil man den erkannten Ansatz mochte. Doch das scheint vorbei zu sein. Es scheint mich jetzt nur noch die Jagd nach dem mir bekannten Reiz zu beschäftigen. Geradewegs auf das zu, was mir gefällt? Dieser Jagd, dem Willen zum Wohlfühlen will ich entsprechen. Es richtet sich weniger auf Persönliches als vielmehr auf MEIN Gefühl, das, was mir vermittelt wird. Jetzt, unbedingt – möglichst schnell und zielgerichtet. Ob so etwas unserem gesellschaftlichen Gefühl entspricht? Ob ich da bei bin? Ob so etwas wohl dem entspricht, was zeitgeistig in der Luft zu liegen scheint?
Es ändert sich jetzt, unter dem Druck der aktuellen Situation, so manches. Zudem hatte ich mich immer auch für lange Lebenslinien und die daran geknüpften Entwicklungen interessiert. Gewiss. Ob aber gerade in der Musik solches beschleunigte Verhalten regelrecht gezüchtet worden ist durch die digitalen Medien, die solches Verhalten nicht nur fördern, sondern total „normalisieren“? Musik scheint überall kostenlos verfügbar. Es umgibt einen, ob man will oder nicht. Werthaltigkeit und Nachhaltigkeit ist vorbei. Es entsteht auf diese Weise ein Gefühl der Wertlosigkeit, einer Wegwerfmentalität und jederzeitigen Verfügbarkeit, das zumindest die Popmusik selbst und besonders ihre „Relevanz“ abschaffen könnte, das sie überflüssig werden lassen könnte. Zumindest ein Sicheinlassen auf ist nicht mehr angesagt… scheint nicht mehr im Trend zu liegen. Es sei den, es geht um große Stars, die angehimmelt werden und für die kein Aufwand zu teuer erscheint. Vor allem aber gefragt ist die schnelle Tour. Geschwindigkeit scheint alles. Rein raus. Plakativer Effekt. Einem Comic ähnlich. Überzeichnung. Populismus und Pop. Weiches Einfühlen? Beim besten Willen keine Zeit mehr dafür!
x
x
I find myself more and more often calling up individual tracks from CDs. How I think I no longer want to listen to the whole disc, but only to the passages or tracks I have selected. I seem to be less and less interested in the respective stage of artistic development. Am I no longer taking it seriously? I was probably used to taking it seriously and getting involved for many years. You followed the development of certain artists, you were interested in it because you liked them, because you liked the approach you recognized. But that seems to be over. Now I only seem to be concerned with the hunt for the appeal that I know. Straight towards what I like? I want to respond to this hunt, the will to feel good. It is less about personal things and more about MY feeling, what is conveyed to me. Now, absolutely - as quickly and purposefully as possible. Does something like this correspond to our social feeling? Is I part of it? Does something like this correspond to what seems to be in the air in terms of the spirit of the times?
Now, under the pressure of the current situation, a lot of things are changing. I was also always interested in long life stories and the developments linked to them. Certainly. But has such accelerated behavior been bred in music in particular by digital media, which not only encourage such behavior but completely "normalize" it? Music seems to be available everywhere for free. It surrounds you, whether you want it or not. Value and sustainability are over. This creates a feeling of worthlessness, a throwaway mentality and constant availability that could at least abolish pop music itself and especially its "relevance", that could make it superfluous. At least getting involved in it is no longer in... doesn't seem to be in vogue anymore. Unless it's about big stars who are idolized and for whom no effort seems too expensive. But above all, the fast track is in demand. Speed seems to be everything. In and out. A striking effect. Like a comic. Exaggeration. Populism and pop. Soft empathy? No time for that, even with the best will in the world!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen