Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 30. November 2024

Nutzen, Baum, Selbst

Ein Baum muss keinen Nutzen oder Daseinszweck haben. Der ist nur nebensächlich. Den schreiben nur wir ihm heute darüber hinaus mit den Mitteln der Forstwirtschaft zu. Da ist die Eibe. In praktisch allen alten Kulturen galt sie als heilig. Dort, wo sie noch heute als heiliger Baum verehrt wird, gelingt es den Menschen oft, mit der Natur zu leben, ohne sie zu zerstören. Als uns das Empfinden für eine solche Bedeutung verloren ging, war das vielleicht der Moment, in dem unsere Zivilisation begann, Bäume nur noch als Ressource zu sehen. Diese Bäume wurden gefällt, um aus ihren Holz Feuer zu machen und es auf vielerlei Arten zu nutzen und zu benutzen. Daraus wuchsen im Laufe der Zeit die heutigen Umweltschäden. Wir haben das Empfinden für das spezielle Sosein der Bäume völlig verloren. So haben manche Bäume etwas Besonderes an sich. Sie sind so alt und majästetisch gewachsen, dass man ihnen unwillkürlich Respekt zollt. Hierzu gehört oft auch die Eibe. Der Mensch schützte sie in früheren Zeiten, weil sie als heilig galt und sie wohl immer noch als sehr geheimnisvoll gelten darf. Sie wird mehrere tausend Jahre alt. In Schottland soll eine immer noch vitale Eibe wachsen, die 5000 Jahre alt ist. Sie bietet sich an, sie zu berühren. Etwas zu berühren heißt, sich von seiner physischen Existenz zu überzeugen. So kann der Wald für uns zu einem Ort der Selbstbesinnung werden. Ein Ort, an dem die Zeit eine andere Dimension hat und der Raum von lebenden Pflanzen eingenommen wird. In den Wald einzutauchen, kann also insofern bedeuten, zu den Quellen des Daseins zurück zu kehren. Der Wald kann dann zu etwas werden, was einer großen grünen Mutter gleicht. Die Gerüche und Geräusche des Waldes bringen in uns etwas zum Schwingen, eine Erfahrung, die der Mensch seit hunderttausenden von Jahren gemacht hat. Wir könnten unter Umständen auch heute versuchen, der Tier oder Pflanzenwelt im Wald wieder näher zu kommen. Bäume könnten immerhin die Möglichkeit bergen zu unseren Wurzeln zurück zu kehren, daraus Energie zu beziehen und uns reicher zu machend die Welt verändern. Ein hoher Anspruch, gewiss. In der spirituellen Verbindung zur Natur wird auch die Dimension des Kosmos ahnbar, ist zu erahnen. Staunen und so etwas wie Ehrfurcht wiederfinden, könnte ein Ziel sein. Wissen und ahnen, wo man herkommt und wo man hingeht. x x x A tree does not have to have a use or purpose. That is only secondary. Today, we are the only ones who ascribe that purpose to it, using the means of forestry. There is the yew tree. In practically all ancient cultures, it was considered sacred. In places where it is still revered as a sacred tree, people often manage to live with nature without destroying it. When we lost the sense of such importance, that was perhaps the moment when our civilization began to see trees only as a resource. These trees were felled to make fire from their wood and to use and exploit it in many different ways. Over time, this led to the environmental damage we see today. We have completely lost the sense of what makes trees special. Some trees have something special about them. They are so old and majestic that we instinctively pay respect to them. The yew tree is often one of these. In earlier times, people protected them because they were considered sacred and they can probably still be considered very mysterious. It can live for several thousand years. In Scotland, a yew tree is said to be 5,000 years old and is still alive. It is worth touching. To touch something means to be convinced of its physical existence. The forest can thus become a place of self-reflection for us. A place where time has a different dimension and space is taken up by living plants. To immerse yourself in the forest can therefore mean returning to the sources of existence. The forest can then become something that resembles a great green mother. The smells and sounds of the forest make something vibrate within us, an experience that people have had for hundreds of thousands of years. We could perhaps try to get closer to the animal and plant world in the forest today. Trees could, after all, hold the possibility of returning to our roots, drawing energy from them and changing the world by making us richer. A high claim, certainly. In the spiritual connection to nature, the dimension of the cosmos can also be sensed, one can guess at. Rediscovering a sense of wonder and a sense of awe could be one goal. Knowing and sensing where you come from and where you are going.

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