Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 23. Mai 2024
Voran kommen
Die Überangepassten waren uns suspekt. Diejenigen, die in der Schule und „im Leben“ überall Einser hatten. Die Musterschüler. Die Stipendienerhalter. Als „Primus“ bewährt. Die „Durchsetzungsfähigen“. Die „Karrierebewussten“. Die überall vorne dran waren. Die unbedingt Medizin studieren wollten. Die als „große Begabungen“ galten. Die „Schlauen“. Dahinter vermuteten wir die falschen Gründe. Wohl auch zu recht. Die schienen dem System allzu willfährig zu sein. Aus unserer Perspektive. Wir wollten da nicht mithalten. Denn wir glaubten uns im Recht. Pointe: Später schnitten sie uns eine lange Nase, die Karrieristen. Sie hatten alles richtig gemacht. Wir nicht. Sie hatten ihre Karriere gemacht. Wir hatten unseren Niedergang zelebrieren müssen. Sie waren beispielsweise auf dem Ticket einer Partei voran gekommen. Wir hatten uns mit nichts identifizieren wollen, uns waren Vereinigungen Parteien usw. suspekt. Wir beobachteten, versuchten, zu analysieren, zu verstehen. Dass das ein Luxus war, erkannten wir zu spät.
Der Ehrgeiz fehlte uns. Den Preis hatten wir später zu bezahlen. Das „Gestalten wollen“ (was eine andere Formulierung für „Macht ausüben“ ist) übte auf uns keine Anziehungskraft aus. Also sackten wir ab. Schnell, intelligent und offen zu sein lehnten wir als Vorzeigeeigenschaften ab. Das war man auf eine eher selbstverständliche Art. Die Gesellschaft hat sich so entwickelt, dass sie das nicht honoriert, sondern negativ sanktioniert, dass sie das abstraft. Es scheint nämlich darauf anzukommen, etwas zu zeigen, vorzutäuschen, was nicht unbedingt da sein muss. Es gilt die Verkaufe, nie der Inhalt. Blender werden belohnt. Überzeugungen zu haben, ist nicht sehr beliebt. Es gilt vielmehr, „die richtigen“ Überzeugungen zu haben.
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We were suspicious of the over-adapted. The ones who got A’s everywhere in school and “in life.” The model students. The scholarship recipients. Proven as a “primus”. The “assertive ones”. The “career conscious”. Who were at the forefront everywhere. Who really wanted to study medicine. Who were considered “great talents”. The “smart ones”. We suspected the wrong reasons behind this. Probably rightly so. They seemed to be too compliant with the system. From our perspective. We didn't want to keep up with that. Because we believed we were right. Punchline: Later they cut us a long nose, the careerists. They had done everything right. We are not. They had made their careers. We had to celebrate our downfall. For example, you had advanced on a party's ticket. We didn't want to identify with anything, we were suspicious of associations, parties, etc. We observed, tried to analyze, to understand. We realized too late that this was a luxury.
We lacked ambition. We had to pay the price later. “Wanting to create” (which is another way of saying “exercising power”) had no attraction for us. So we collapsed. We rejected being fast, intelligent and open as model characteristics. That's what you did in a rather natural way. Society has developed in such a way that it doesn't reward it, but instead sanctions it negatively, that it punishes it. The point seems to be to show something, to pretend, that doesn't necessarily have to be there. It's the sale that counts, never the content. Blenders are rewarded. Having beliefs is not very popular. Rather, it is important to have “the right” beliefs.
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