Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 31. Mai 2024

Diskussion, EU und Europa

Habe wieder einmal eine „Diskussion“ von intellektuellen Vorturnern verfolgt, die sich von den Medien in ihrer Außenwirkung verstärken lassen und sich gleichzeitig in schöner Einigkeit über die „Sozialen Medien“ mokieren, ja regelrecht abkotzen, deren Deutungshohheit sie als Angriff auf ihre eigene Machtposition die öffentliche Meinung betreffend verstehen. Mir ist es mit der Zeit immer mehr so vorgekommen, als seien dies Angehörige des überkommenen Bildungssystems, die um ihre ursprüngliche elitäre Position fürchten und den immer mehr aufkommenden Drang gewisser Kreise, im öffentlichen Diskurs auch wahrgenommen zu werden, mit „Stammtisch“, Populismus, Verschwörungsidiologie, Rassismus überziehen. Gerne berufen sie sich auch auf akademisch geweihte Denktraditionen und universitäre Heiligsprechungen, die anzuzweifeln eine Art von Gotteslästerung wäre. Das Wort Gott würde in diesem Fall für „demokratische Grundordnung“ „Freiheit der Wissenschaft“ usw. stehen. Es herrscht eine Art „verkleideter“ „getarnter“ Kadergedanke: Wir sind dauersubventioniert, akzeptiert und honoriert, wir haben die Machtpositionen in der Universität und in den Medien, wir haben die Deutungshohheit, was richtig und was falsch sei. Wir sind die AnführerInnen, die Alphatiere, unsere Verachtung trifft die Stammtische und die „populistische“ Formulierung des „kleinen Mannes“, der ja gar nicht die Freiheit hat, sich einen akademisch elaborierten Code drauf zu schaffen. Es gilt auf ziemlich rechthaberische und besserwisserische Weise, Andersmeinende zu missionieren, auf den rechten Weg zu bringen. Es gilt das Diktat der „Fakten“. Was faktisch und die wahre Wahrheit sei, bestimmen diese „Eliten“ und lassen sie per Medien verbreiten. Dazu ziehen sich auch gerne „Studien“ als Beleg für Glaubwürdigkeit zu rate. Deren Beeinflussbarkeit, ja Käuflichkeit, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben und ist durch Studien untermauert. Der jeweils anderen Seite wird energisch einen Drang zur Einfalt und Einheit zugesprochen. „Social Media“ ist der allgemein akzeptierte und von bösen Algorithmen gesteuerte Feind, Digitalkonzerne müssten diesbezüglich endlich „an die Kandarre“ genommen werden. Was ich mir wünschen würde, auch angesichts der demnächst bevorstehenden Europawahlen? Ein bisschen mehr Transparenz, das dürfte schon sein. Was da beispielsweise in Brüssel stattfindet und von den „Eliten“ als Europa und gerade nicht als EU identifiziert wird, erscheint mir ziemlich verschwommen und für den „gemeinen„ Wähler nicht erkennbar. Infobroschüren informieren diesbezüglich auch nicht, sondern verstehen sich offenbar als reine Werbung. Auch ein bisschen mehr Durchlässigkeit wäre wünschbar: es müssen nicht immer die Sprösslinge der „Eliten“ sein, die aufgrund der guten Beziehungen ihrer Altvorderen auf den vorderen gesellschaftlichen Rängen landen. Es könnten, wie in einer kurzen Phase zwischen etwa 1970 und 1974 („mehr Demokratie wagen“), auch Kinder einer zunehmend deprivierten gesellschaftlichen Schicht (Arm/Reich) mal „nach oben“ (in die „Eliten“) kommen. Die Zahlen bezüglich gesellschaftlicher Durchlässigkeit in Schland zeigen auf das Gegenteil. X x I have once again followed a "discussion" of intellectual leaders who allow their external impact to be reinforced by the media and at the same time, in beautiful agreement, mock, even downright rant about, the "social media", whose interpretive sovereignty they see as an attack on their own position of power regarding public opinion. Over time, it has seemed to me more and more as if these were members of the traditional educational system who fear for their original elitist position and who cover the ever-increasing urge of certain circles to be noticed in public discourse with "regulars' table", populism, conspiracy ideology, racism. They also like to invoke academically consecrated traditions of thought and university canonizations, which to question would be a kind of blasphemy. The word God in this case would stand for "democratic basic order", "freedom of science", etc. A kind of "disguised" "camouflaged" cadre mentality prevails: we are permanently subsidized, accepted and honored, we hold positions of power in the university and in the media, we have the authority to interpret what is right and what is wrong. We are the leaders, the alpha animals, our contempt is directed at the regulars' tables and the "populist" formulation of the "little man", who does not have the freedom to create an academically elaborate code for himself. The aim is to convert those who think differently in a rather opinionated and know-it-all manner, to bring them onto the right path. The dictates of the "facts" apply. These "elites" determine what is factual and the real truth and have them disseminated via the media. They also like to consult "studies" as evidence of credibility. The fact that they can be influenced, even bought, has probably gotten around by now and is backed up by studies. The other side is vigorously attributed a desire for simplicity and unity. "Social media" is the generally accepted enemy controlled by evil algorithms, and digital companies must finally be "taken to task" in this regard. What would I like, especially in view of the upcoming European elections? A little more transparency, that would be possible. What is happening in Brussels, for example, and which the "elites" identify as Europe and not as the EU, seems rather vague to me and not recognizable to the "ordinary" voter. Information brochures do not provide information on this either, but are apparently seen as pure advertising. A little more permeability would also be desirable: it does not always have to be the offspring of the "elites" who end up in the top ranks of society due to the good relationships of their ancestors. As in a short phase between about 1970 and 1974 ("dare more democracy"), children of an increasingly deprived social class (poor/rich) could also "rise to the top" (into the "elites"). The figures regarding social permeability in Germany show the opposite.

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