Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 6. November 2023
Reise durch Wirklichkeiten
Es drängt sich mir wieder einmal auf, die Überschrift meines Blogs „Reise durch Wirklichkeiten“ und andere Einlassungen möglichst korrekt zu klaren. Ich gehe also davon aus, dass sich diese Gesellschaft immer mehr ausdifferenziert in Fraktionen, Subgesellschaften, Wahrnehmungsblasen usw., die die Tendenz haben, nur innerhalb ihrer sozialen Gruppe zu kommunizieren oder gewisse Verhaltens- oder Wertemuster immer wieder zu reproduzieren. Beispiel: „Führungskräfte“ der Wirtschaft wollen dies auch in der nächsten Generation bleiben und schicken demgemäß ihre Sprösslinge auf teure Internate, wo sie zu „Führungskräften“ erzogen werden, was entsprechendes Verhalten und Selbstwahrnehmung bedeutet: Im zeitgenössischen Sprachgebrauch wird dies gerne als „Wahrnehmungsblase“ oder „Bubble“ bezeichnet. Diese „Fraktionen“ haben weiterhin die Tendenz, auch über gewisse soziale Muster miteinander zu kommunizieren, sich darüber einig zu zeigen, was „korrekt“ oder „okay“ ist. D.h. beispielsweise: Steuerberater unterhalten sich untereinander vor allem über das, was sie und ihre Kundschaft betrifft. Es entsteht sogar ein gewisser Jargon, der unter anderem zu sozialen Abgrenzungen führt. Lehrer verhalten sich genauso, Verwaltungsmenschen, Ingenieure, Handwerker, Servicedienstleister usw. Sie bilden untereinander auch Wahrnehmungsgemeinschaften, aus deren Blickfeld gewisse Dinge auch heraus fallen oder nur alibimäßig unscharf wahrgenommen werden. Ich würde diesen immer weiter zunehmenden Vorgang der Ausdifferenzierung von „Lebenswelten“ erstmal als „vertikale Gliederung“ bezeichnen.
Andererseits eröffnen sich auch durch Medien, Tourismus und zunehmende Informationsmöglichkeiten befördert immer mehr Gelegenheiten, sich darüber klar zu werden, dass wir alle auf einem einzigen Planeten leben und uns dadurch bewusst werden könnten, dass“wir alle in einem Boot“ sitzen. Wir erfahren etwas über andere Kulturen, über andere Möglichkeiten, sich geographisch und durch die Historie gegebenen Bedingungen anzupassen: Andere Völker, andere „Sitten“ (Werthaltungen, Verhaltensmuster). „Horizonterweiterung“. Es haben sich wohl in unterschiedlichen Kulturkreisen (das Gegenteil von „Globalisierung“) unterschiedliche Arten des Menschseins heraus gebildet. Dies würde ich als „horizontale“ Gliederung bezeichnen. Ein Interesse an anderen Möglichkeiten, aber auch eine Neugier auf Begrenztheiten solcher auch ökonomisch begründeter Verhältnisse zu entwickeln, das könnte man auf der Ebene der Bewusstwerdung auch als „Empathie“ bezeichnen. Ein bisschen mehr Bewusstwerdung der Verhältnisse, die mich umgeben, mag die Folge sein: „Horizonte“ erweitern. Insofern über den eigenen Tellerrand versuchen zu blicken, wäre mein ureigenstes Interesse. Leider passiert das in unserer Gesellschaft in Bezug auf „vertikale Gliederung“ viel zu wenig und immer weniger. Beispiel: Selbst Kreise, die einigermaßen Bescheid darüber wissen müssten, haben keine Ahnung davon, wie es ist, von Grundsicherung leben zu müssen. Kognitiv schieben diese Leute meist die Phrase „wir leben in einem Sozialstaat“ vor und glauben somit, alles sei in diesem Sinne „geregelt“. Wer sich aber konkret für die realen Verhältnisse interessiert, erfährt anderes.
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It once again occurs to me to clarify the title of my blog “Journey through Realities” and other statements as correctly as possible. So I assume that this society is becoming more and more differentiated into factions, sub-societies, etc., which have the tendency to only communicate within their social group or to reproduce certain patterns of behavior or values. In contemporary usage this is often referred to as a “perception bubble” or “bubble”. These “factions” continue to have a tendency to communicate with each other about certain social patterns and to agree on what is “correct”. This means, for example: tax advisors talk to each other primarily about what concerns them and their clients. A certain jargon even arises, which, among other things, leads to social boundaries. Teachers behave the same way, administrators, engineers, craftsmen, etc. They also form perception communities from whose field of vision certain things fall out or are perceived as an alibi. I would describe this ever-increasing process of differentiation of “lifeworlds” as “vertical division”.
On the other hand, media, tourism and increasing information possibilities are opening up more and more opportunities to realize that we all live on a single planet and thereby become aware that “we are all in the same boat”. We learn something about other cultures, about other ways of adapting to geographical and historical conditions: other peoples, other “customs” (values, behavior patterns). Different ways of being human have probably developed in different cultural circles (the opposite of “globalization”). I would call this a “horizontal” structure. Developing an interest in other possibilities, but also a curiosity about the limitations of such economically based circumstances, could also be described as “empathy” at the level of awareness. The result may be a little more awareness of the conditions that surround me: broadening my horizons. In this respect, trying to think outside the box would be in my best interest. Unfortunately, this happens far too little and less and less in our society when it comes to “vertical structuring”. Example: Even circles that should know something about it have no idea what it's like to have to live on basic income. Cognitively, these people usually use the phrase “we live in a welfare state” and therefore believe that everything is “regulated” in this sense. But anyone who is specifically interested in the real situation here will find out something different.
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